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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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es mir schwören!«
    Nazar schien Einwände zu haben, aber Lan brachte ihn mit einem strengen Blick zum Schweigen. Einer nach dem anderen schworen sie.
    Aus fünf waren Dutzende geworden, aber damit würde es aufhören.

KAPITEL 24
    Standhalten
    B ettruhe«, verkündete Melfane und nahm das Ohr von der Holzröhre, die sie an Elaynes Brust gehalten hatte. Die Hebamme war eine kleine Frau mit dicken Wangen, die das Haar heute mit einem hellblauen Tuch zurückgebunden hatte. Ihr schlichtes Kleid war weiß und in einem dazu passenden Hellblau, als sollte es dem ständig bewölkten Himmel trotzen. »Wie bitte?«, fragte Elayne.
    »Eine Woche«, sagte Melfane und drohte Elayne mit einem dicken Finger. »Ihr werdet eine Woche lang keinen Schritt laufen.«
    Verblüfft blinzelte Elayne und vergaß einen Augenblick lang ihre Erschöpfung. Melfane lächelte fröhlich, als sie Elayne zu dieser unmöglichen Strafe verurteilte. Bettruhe? Eine ganze Woche lang?
    Birgitte stand in der Tür, Mat war im Raum nebenan. Er hatte das Zimmer für Melfanes Untersuchung verlassen, aber ansonsten hielt er sich in ihrer Nähe auf und benahm sich beinahe genauso fürsorglich wie Birgitte. Allerdings hätte man ihren Worten nicht entnehmen können, dass sie überhaupt etwas für sie übrighatten - sie hatten versucht, einander mit ihren Flüchen zu übertrumpfen. Elayne hatte ein paar neue gelernt. Wer hätte je geahnt, dass Tausendfüßler solche Dinge taten?
    Soweit es Melfane sagen konnte, hatten ihre Kinder keinen Schaden davongetragen. Das war der wichtige Teil. »Natürlich ist Bettruhe unmöglich«, sagte sie. »Ich habe viel zu viel zu tun.«
    »Nun, dann müsst Ihr es eben vom Bett aus tun«, erwiderte Melfane freundlich, aber völlig kompromisslos. »Euer Körper und Eure Kinder haben eine große Belastung erfahren. Sie brauchen Zeit zur Erholung. Ich kümmere mich um Euch und sorge dafür, dass Ihr einen strikten Speiseplan einhaltet.«
    »Aber…«
    »Keine Ausreden«, unterbrach Melfane sie.
    »Ich bin die Königini«, rief Elayne außer sich.
    »Und ich bin die Hebamme der Königin«, erwiderte Melfane noch immer ruhig. »Es gibt im Palast nicht einen Soldaten oder Diener, der mir nicht hilft, falls ich entscheide, dass Eure Gesundheit und die Eurer Kinder in Gefahr sind.« Sie erwiderte Elaynes Blick. »Möchtet Ihr mich auf die Probe stellen, Euer Majestät?«
    Elayne zuckte zusammen. Sie stellte sich vor, wie ihre eigenen Gardistinnen ihr verboten, die eigenen Gemächer zu verlassen. Oder noch schlimmer, sie fesselten. Sie warf Birgitte einen Blick zu, fand aber nur ein zufriedenes Nicken. Das hast du dir redlich verdient, schien das Nicken zu besagen.
    Elayne lehnte sich frustriert in ihrem Bett zurück. Es war ein gewaltiges Himmelbett in roten und weißen Farben. Der Raum war überladen; diverse Gegenstände aus Kristall und Rubin funkelten. Er würde in der Tat einen prächtigen goldenen Käfig abgeben. Beim Licht! Das war nicht gerecht! Sie knöpfte ihr Gewand zu.
    »Wie ich sehe, wollt Ihr mein Wort nicht auf die Probe stellen«, sagte Melfane und stand von der Bettkante auf. »Ihr zeigt Weisheit.« Sie schaute Birgitte an. »Ich erlaube Euch eine Weile mit dem Generalhauptmann, um die Ereignisse des Abends zu besprechen. Aber nicht länger als eine halbe Stunde, verstanden? Ich lasse nicht zu, dass Ihr Euch überanstrengt!«
    »Aber …«
    Melfane drohte ihr wieder mit dem Finger. »Eine halbe Stunde, Euer Majestät. Ihr seid eine Frau, kein Zugpferd. Ihr braucht Ruhe und Pflege.« Sie wandte sich wieder Birgitte zu. » Regt sie nicht zu sehr auf.«
    »Würde mir im Traum nicht einfallen«, sagte Birgitte. Ihre Wut schwand endlich und wurde von Belustigung ersetzt. Unerträgliche Frau.
    Melfane zog sich in das äußere Gemach zurück. Birgitte blieb, wo sie war, und betrachtete Elayne durch die zusammengekniffenen Augen. Durch den Bund brodelte noch immer Unmut. Sie musterten sich einen langen Augenblick.
    »Elayne Trakand, was sollen wir bloß mit dir machen?«, fragte Birgitte schließlich.
    »Wie es aussieht, mich in meinem Schlafzimmer einschließen«, fauchte Elayne.
    »Keine schlechte Lösung.«
    »Und würdest du mich für alle Ewigkeit hier behalten? So wie Gelfina aus den Sagen, die man tausend Jahre lang in einem vergessenen Turm wegsperrte?«
    Birgitte seufzte. »Nein. Aber sechs Monate würden mich schon sehr beruhigen.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, erwiderte Elayne. »In diesen Tagen haben wir für

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