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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Botschaften etwas Gutes taten.
    Malenarin war ein Mann der Grenzlande, genau wie sein Vater, genau wie der Sohn an seiner Seite. Sie kannten ihre Aufgabe. Man hielt stand, bis man abgelöst wurde.
    Mehr gab es dazu nicht zu sagen.

KAPITEL 1
    Zuerst die Äpfel
    D as Rad der Zeit dreht sich, Zeitalter kommen und vergehen und lassen Erinnerungen zurück, die zu Legenden werden. Legenden verblassen zu Mythen, und sogar der Mythos ist lange vergessen, wenn das Zeitalter wiederkehrt, aus dem er geboren wurde. In einem Zeitalter, das von einigen das Dritte Zeitalter genannt wurde, einem Zeitalter, das noch kommen sollte, einem lange vergangenen Zeitalter, erhob sich ein Wind um die nebelverhangenen Türme von Imfaral. Der Wind war nicht der Anfang. Es gibt bei der Drehung des Rades der Zeit keinen Anfang und kein Ende. Aber es war ein Anfang.
    Kühl und leicht tanzte der Wind über Felder aus frischem, vom Frost erstarrten Berggras. Dieser Frost widerstand dem ersten Licht des Tages, behütet von den allgegenwärtigen Wolken, die wie eine Totenmaske am Himmel hingen. Es war Wochen her, dass sich diese Wolken bewegt hatten, und das vergilbte Gras bezeugte das.
    Der Wind wühlte den Morgennebel auf und wehte nach Süden, ließ ein kleines Rudel Torrn frösteln. Sie lagen auf einer flachen, mit Flechten bewachsenen Granitplatte und warteten darauf, sich in einem Morgenlicht sonnen zu können, das nicht kommen würde. Der Wind wogte über die Platte, fuhr einen Hügel voller knorriger Murabäume mit an Tauenden erinnernder Rinde und grünen Büscheln aus dicken, nadelähnlichen Blättern hinunter.
    Am Fuß des Hügels wandte sich der Wind nach Osten und passierte eine freie Ebene, die Soldatenäxte von Bäumen und Büschen befreit hatte. Das Schlachtfeld umgaben dreizehn Festungen, deren Mauern vollständig aus unpoliertem Marmor errichtet waren; die Steine waren absichtlich nur grob bearbeitet, um den urtümlichen Eindruck roher Kraft zu vermitteln. Diese Türme waren für den Krieg bestimmt. Der Tradition nach waren sie nicht besetzt. Wie lange das noch andauern würde - wie lange sich ein dem Chaos verfallener Kontinent noch an Traditionen erinnerte -, würde sich erst noch zeigen müssen.
    Der Wind flog weiter nach Osten, und schon bald spielte er mit den Masten zur Hälfte verbrannter Schiffe an den Docks von Takisrom. Weiter ging es in die Schlafende Bucht, wo er die Angreifer passierte; gewaltige Schlachtschiffe mit blutroten Segeln. Das grässliche Werk verrichtet, segelten sie nach Süden.
    Der Wind wehte wieder über Land, vorbei an qualmenden Städten und Dörfern, offenen Ebenen voller Truppen und Docks voller Kriegsschiffe. Rauch, Kriegsrufe und Banner wogten über sterbendem Gras und einem düsteren Hafenmeisterhimmel.
    Männer flüsterten sich nicht zu, dass das möglicherweise das Ende aller Zeiten war. Sie brüllten es laut heraus. Die Felder des Friedens standen in Flammen, der Turm der Raben war wie prophezeit zerbrochen, und in Seandar herrschte ungeniert ein Mörder. Es war eine Zeit, in der man das Schwert heben und sich für eine Seite entscheiden musste, um dann Blut zu vergießen, um dem sterbenden Land die letzte Farbe zu verleihen.
    Der Wind heulte ostwärts über die berühmten Smaragdklippen und wehte über den Ozean. Hinter ihm schien auf dem gesamten Kontinent Seanchan Rauch aufzusteigen.
    Stundenlang wehte der Wind weiter - in einem anderen Zeitalter hätte man ihn in dieser Form als Handelswind bezeichnet - und wand sich zwischen hellen Gischtkämmen und dunklen geheimnisvollen Wellen vorbei. Schließlich stieß der Wind auf einen anderen Kontinent, der ganz still war, wie ein Mann, der den Atem anhielt, bevor die Axt des Henkers fiel.
    Als der Wind den gewaltigen Berg mit dem zerbrochenen Gipfel erreichte, der unter dem Namen Drachenberg bekannt war, hatte er viel von seiner Kraft verloren. Er strich um den Fuß des Berges und dann weiter durch eine große Apfelbaumplantage, die vom Licht der frühen Nachmittagsonne erhellt wurde. Die einst grünen Blätter waren vergilbt.
    Der Wind strich über einen niedrigen Holzzaun, dessen Latten von braunem Leinenband gehalten wurden. Dort standen zwei Gestalten, ein Junge und ein düsterer Mann in fortgeschrittenen Jahren. Der Mann trug abgenutzte braune Hosen und ein locker fallendes weißes Hemd mit Holzknöpfen. Sein Gesicht war so faltig, dass es Baumrinde glich.
    Almen Bunt verstand nicht viel von Obstplantagen. Sicherlich hatte er daheim auf

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