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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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zog sich auf die Füße.
    Er schwankte, dann brachte er sich unter Kontrolle und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Seine Schmerzen hatten jetzt keine Bedeutung mehr. Er hatte schon Insektenstiche davongetragen, die schlimmer gewesen waren. Er schob die Füße auseinander, um eine breite Kriegerstellung einzunehmen, die Hände vor dem Körper überkreuzt. Er öffnete die Augen, drückte den Rücken durch, starrte zum Eingang. Nicht Umhang, Uniform, Wappenrock oder Schwert machten den Mann. Es war seine Haltung.
    Der Eingang raschelte, dann wurde er zur Seite geschlagen. Das Tageslicht fiel grell in Galads Augen, aber er blinzelte nicht. Er zuckte nicht zusammen.
    Silhouetten bewegten sich vor dem bewölkten Himmel. Sie zögerten, von hinten angeleuchtet. Sie waren überrascht, ihn stehen zu sehen, das konnte er erkennen.
    »Beim Licht!«, rief einer aus. »Damodred, wie könnt Ihr wach sein?« Unerwarteterweise war die Stimme vertraut.
    »Trom?«, fragte Galad mit krächzender Stimme.
    Männer drängten ins Zelt. Als sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnten, erkannte Galad den stämmigen Trom, der von Bornhaid und Byar begleitet wurde. Trom fummelte an einem Schlüsselbund herum.
    »Halt!«, sagte Galad. »Ich habe Euch dreien einen Befehl gegeben. Bornhaid, da ist Blut an Eurem Umhang! Ich befahl Euch, keinen Versuch zu unternehmen, mich zu befreien!«
    »Eure Männer haben ihre Befehle befolgt, Damodred«, sagte eine neue Stimme. Galad drehte den Kopf und sah drei weitere Männer eintreten: Berab Golever, hochgewachsen und bärtig; Alaabar Harnesh, an dessen kahlen Kopf das linke Ohr fehlte; Brandel Vordarian, ein blonder Hüne von Mann, der aus Galads Heimat Andor kam. Alle drei waren Lordhauptmänner, alle drei hatten auf Asunawas Seite gestanden.
    »Was hat das zu bedeuten?«, wollte Galad wissen.
    Harnesh öffnete einen Sack und kippte etwas Rundliches auf den Zeltboden. Einen Kopf.
    Asunawa.
    Alle drei Männer zogen die Schwerter und gingen vor Galad auf die Knie, stachen die Klingenspitzen in die Plane. Trom schloss die Fesseln um Galads Füße auf.
    »Ich verstehe«, sagte Galad. »Ihr habt Eure Schwerter gegen Eure Kameraden gerichtet.«
    »Was hätten wir Eurer Meinung nach sonst tun sollen?«, fragte Brandel und schaute aus der knienden Position auf.
    Galad schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Vielleicht habt Ihr recht; ich sollte Euch wegen dieser Entscheidung nicht schelten. Möglicherweise war es die einzige, die Ihr treffen konntet. Aber warum habt Ihr Eure Meinung geändert?«
    »In weniger als einem halben Jahr haben wir zwei Kommandierende Lordhauptmänner verloren«, sagte Harnesh mit rauer Stimme. »Die Festung des Lichts ist ein Spielplatz für die Seanchaner geworden. Die Welt ist ein Chaos.«
    »Trotzdem hat uns Asunawa den weiten Weg bis hierher marschieren lassen, damit wir gegen unsere Mitkinder kämpfen«, fuhr Golever fort. »Das war nicht richtig, Damodred. Wir haben alle erlebt, wie vorbildlich Ihr Euch verhalten habt, wir haben alle erlebt, wie Ihr uns daran gehindert habt, einander zu töten. Angesichts dessen, und da der Hochinquisitor einen Mann als Schattenfreund bezeichnete, von dem wir alle wussten, dass er ein Ehrenmann ist… Nun, wie konnten wir uns da nicht gegen ihn stellen?«
    Galad nickte. »Ihr akzeptiert mich als Kommandierenden Lordhauptmann?«
    Die drei Männer senkten die Köpfe. »Alle Lordhauptmänner sind für Euch«, sagte Golever. »Wir waren gezwungen, ein Drittel derjenigen zu töten, die den roten Hirtenstab der Hand des Lichts trugen. Andere haben sich uns angeschlossen; einige versuchten zu fliehen. Die Amadicianer haben sich nicht eingemischt, und viele von ihnen haben gesagt, sich lieber uns anschließen zu wollen, als zu den Seanchanern zurückzukehren. Wir bewachen den Rest der Amadicianer und die Zweifler, die fliehen wollten, mit gezückten Schwertern.«
    »Lasst die ziehen, die gehen wollen«, sagte Galad. »Sie dürfen zu ihren Familien und ihren Herren zurückkehren. Bis sie die Seanchaner erreicht haben, sind wir außerhalb ihrer Reichweite.«
    Die Männer nickten.
    »Ich akzeptiere euren Treueschwur«, sagte Galad. »Holt die anderen Lordhauptmänner zusammen, und bringt mir die Ausrüstungslisten. Brecht das Lager ab. Wir marschieren nach Andor.«
    Keiner von ihnen stellte die Frage, ob er Ruhe brauchte, auch wenn Trom beunruhigt aussah. Galad nahm das weiße Gewand entgegen, das ein Kind ihm brachte, dann setzte er sich auf

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