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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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einen eilig gebrachten Stuhl, während ein anderer Mann - Kind Candeiar, ein erfahrener Feldscher - eintrat, um seine Verletzungen zu untersuchen.
    Galad fühlte sich weder klug noch stark genug, um den Titel zu tragen, den man ihm verliehen hatte. Aber die Kinder hatten ihre Entscheidung getroffen.
    Das Licht würde sie deswegen beschützen.

KAPITEL 3
    Der Zorn der Amyrlin
    E gwene schwebte in Dunkelheit. Sie verfügte weder über Konturen noch Stofflichkeit. Vor ihr erstreckten sich die Gedanken, Vorstellungen, Sorgen, Hoffnungen und Ideen der ganzen Welt in die Ewigkeit.
    Das war der Ort zwischen den Träumen und der wachen Welt, eine Dunkelheit gefüllt mit Abertausenden stecknadelkopfgroßen Lichtern, von denen jedes intensiver und kompakter als die Sterne am Himmel war. Das waren Träume, und sie hätte in jeden hineinschauen können, unterließ es aber. Die, die sie sehen wollte, waren mit Abwehrgeweben geschützt, und die meisten anderen blieben ihr unverständlich.
    Da gab es einen Traum, in den sie sehnsüchtig hineinschlüpfen wollte. Sie beherrschte sich. Auch wenn ihre Gefühle für Gawyn noch immer stark waren, war ihre Meinung über ihn nicht mehr so eindeutig. Sich in seinen Träumen zu verlieren würde nicht helfen.
    Sie drehte sich um und musterte den endlosen Raum. Seit Kurzem kam sie her, um zu schweben und nachzudenken. Die Träume der hier versammelten Menschen - einige aus ihrer Welt, andere aus deren Schatten - erinnerten sie daran, warum sie kämpfte. Niemals durfte sie vergessen, dass es außerhalb der Mauern der Weißen Burg eine ganze Welt gab. Die Aes Sedai existierten nur, um dieser Welt zu dienen.
    Zeit verging, während sie im Licht der Träume badete. Schließlich zwang sie sich zu einer Bewegung und lokalisierte einen Traum, den sie erkannte - auch wenn sie nicht genau wusste, wie sie das machte. Der Traum kam auf sie zu und füllte ihr Blickfeld.
    Sie berührte den Traum mit ihrem Willen und sandte einen Gedanken hinein. Nynaeve. Es ist Zeit, damit aufzuhören, mich zu meiden. Es wartet Arbeit auf uns, und ich habe Neuigkeiten für dich. Triff mich in zwei Nächten im Saal der Burg. Kommst du nicht, werde ich gezwungen sein, Maßnahmen zu ergreifen. Deine Spielchen gefährden uns alle.
    Der Traum schien zu erbeben, und Egwene zog sich zurück, als er verschwand. Mit Elayne hatte sie bereits gesprochen. Diese beiden waren lose Fäden; sie mussten unbedingt zur Stola erhoben werden und die Eide leisten.
    Darüber hinaus brauchte Egwene Informationen von Nynaeve. Hoffentlich würde die mit versprochenen Neuigkeiten gemischte Drohung sie herbringen. Und diese Neuigkeiten waren wichtig. Die Weiße Burg war endlich geeint, der Amyrlin-Sitz war gesichert, Elaida war von den Seanchanern gefangen genommen.
    Winzige strahlende Traumpunkte rasten an Egwene vorbei. Sie dachte darüber nach, die Weisen Frau?n zu erreichen, entschied sich dann aber dagegen. Wie sollte sie mit ihnen verfahren? Zunächst einmal durfte man bei ihnen nicht den Eindruck erwecken, dass man mit ihnen »verfuhr«. Ihr Plan für sie stand noch nicht fest.
    Sie ließ sich zurück in ihren Körper sinken, damit zufrieden, den Rest der Nacht mit ihren eigenen Träumen zu verbringen. Hier konnte sie die Vorstellung von Gawyns Besuch nicht aussperren, und das wollte sie auch nicht. Sie trat in ihren Traum und in seine Umarmung. Sie standen in einem kleinen Zimmer mit Steinwänden, das wie ihr Arbeitsgemach in der Weißen Burg geschnitten war, jedoch die gleiche Ausstattung wie der Gemeinschaftsraum in der Schenke ihres Vaters aufwies. Gawyn trug die robuste Wolle aus den Zwei Flüssen und hatte auf sein Schwert verzichtet. Ein einfacheres Leben. Es war ihr verwehrt, aber man durfte ja träumen …
    Alles erbebte. Der Raum aus Vergangenheit und Gegenwart schien zu zerbersten und zu wirbelndem Rauch zerfetzt zu werden. Egwene tat keuchend einen Schritt zurück, als Gawyn wie eine Gestalt aus Sand auseinandergerissen wurde. Alles um sie herum war nur noch Staub, und in der Ferne erhoben sich dreizehn schwarze Türme unter einem teerdunklen Himmel.
    Einer fiel, dann ein weiterer; sie krachten zu Boden. Dabei gewannen die, die übrig geblieben waren, zusehends an Höhe. Der Boden erbebte, als weitere Türme umstürzten. Ein weiterer Turm erzitterte und zerbrach, löste sich auf dem Weg in die Tiefe in seine Einzelteile auf - aber dann setzte er sich wieder zusammen und wurde der höchste von ihnen allen.
    Nach dem Erdbeben waren

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