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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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über das Lager und die Flüchtlinge zu übernehmen.
    Die Pferde waren bereits unruhig, und die Umgebung stimmte sie keineswegs friedlicher. Perrin atmete durch den Mund, um den Gestank nach Fäulnis und Tod abzuschwächen. Der Boden hier war auch feucht - wären doch bloß diese Wolken verschwunden, damit gutes Sonnenlicht den Untergrund trocknen konnte -, und die Pferde fanden keinen guten Halt, was sie langsam machte. Der größte Teil der Wiese war mit Gras, Kleeblatt und Unkraut bewachsen, und je weiter sie ritten, umso auffälliger wurden die dunklen Flecken. Nach einigen Minuten waren viele der Pflanzen eher braun als grün und gelb.
    Schließlich kamen sie zu einem kleinen Tal, das sich an drei Hügel schmiegte. Perrin zügelte Steher, die anderen scharten sich um ihn. Hier erhob sich ein seltsames Dorf. Die Gebäude waren Hütten, die man aus einem merkwürdigen Holz erbaut hatte, das an große Schilfpflanzen erinnerte, und die Dächer bestanden ebenfalls aus Pflanzen - aber es handelte sich nicht um Stroh, sondern um gewaltige Blätter von der Breite von zwei Männerhänden.
    Nichts Grünes wuchs hier, der Boden war sandig. Perrin glitt aus dem Sattel und bückte sich, um ihn zu befühlen, rieb das körnige Material zwischen den Fingern. Er sah die anderen an. Sie rochen nach Verwirrung.
    Vorsichtig führte er Steher zur Dorfmitte. Die Fäulnis war von diesem Punkt ausgestrahlt, aber das Dorf selbst zeigte keine Spuren davon. Töchter verteilten sich verschleiert, Sulin an der Spitze. Sie führten eine schnelle Inspektion der Hütten durch und signalisierten einander mit schnellen Gesten, dann kehrten sie zurück.
    »Niemand?«, fragte Faile.
    »Nein«, antwortete Sulin und senkte vorsichtig den Schleier. »Der Ort ist verlassen.«
    »Wer würde so ein Dorf bauen?«, fragte Perrin. »Und das ausgerechnet in Ghealdan?«
    »Es wurde nicht hier gebaut«, sagte Masuri.
    Perrin wandte sich der schlanken Aes Sedai zu.
    »Dieses Dorf gehört nicht in diese Gegend«, sagte Masuri. »Solches Holz habe ich noch nie gesehen.«
    »Das Muster stöhnt«, sagte Berelain leise. »Die wandelnden Toten, die seltsamen Todesfälle. In den Städten verschwinden Zimmer und verdirbt Nahrung.«
    Perrin kratzte sich am Kinn und erinnerte sich an einen Tag, an dem seine Axt versucht hatte, ihn umzubringen. Wenn ganze Dörfer verschwanden und an anderen Orten wieder auftauchten, wenn die Fäule aus den Säumen wucherte, an denen sich das Muster auflöste … Beim Licht! Wie schlimm wurden die Dinge denn noch?
    »Brennt das Dorf nieder«, befahl er. »Benutzt die Eine Macht. Vernichtet möglichst viele von den verseuchten Pflanzen. Vielleicht können wir verhindern, dass es sich ausbreitet. Wir bringen das Heer zu diesem Lager eine Stunde von hier und werden morgen dort bleiben, wenn ihr mehr Zeit braucht.«
    Und ausnahmsweise hatten weder die Weisen Frauen noch die Aes Sedai etwas an dem direkten Befehl auszusetzen.
     
    Jag mit uns, Bruder.
    Perrin fand sich im Wolfstraum wieder. Undeutlich erinnerte er sich daran, müde beim schwindenden Licht einer offenen Lampe gesessen zu haben, deren einzelne Flamme flackerte, um darauf zu warten, dass die, die sich um das seltsame Dorf kümmern sollten, Bericht erstatteten. Er hatte in einer Ausgabe von Die Reisen des Jain Fernstreicher gelesen, die Gaul in Maiden gefunden hatte.
    Jetzt lag er in der Mitte eines großen Feldes, dessen Gras bis Taillenhöhe wucherte. Er schaute auf; Gras strich gegen seine Wangen und Arme, als es im Wind erbebte. Am Himmel braute sich derselbe Sturm wie in der wachenden Welt zusammen. Hier war er gewalttätiger.
    Als er in die Höhe starrte - sein Blickfeld wurde von braunen und grünen Grasstängeln und wilder Hirse eingeschränkt -, vermochte er beinahe zu spüren, wie der Sturm näher kam. Als würde er aus dem Himmel kriechen, um ihn einzuhüllen.
    Junger Bulle! Komm! Komm jagen!
    Es war die Stimme einer Wölfin. Instinktiv erkannte Perrin sie als Eichentänzerin; den Namen hatte sie dank der Weise, wie sie als Welpe zwischen Schösslingen herumgetollt war. Da waren noch andere. Flüsterer. Morgenlicht. Funken. Grenzenlos. Ein gutes Dutzend Wölfe rief nach ihm, zum Teil lebende Wölfe, die träumten, aber auch die Geister von Wölfen, die gestorben waren.
    Sie riefen ihn mit einer Mischung aus Gerüchen, Bildern und Lauten. Der Geruch eines springenden Bocks, dessen Hufe Spuren in die Erde stanzten. Abgefallene Blätter, die unter rennenden Wölf en

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