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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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bin sehr sorgfältig, was die von mir angebrachten Schutzgewebe angeht. Ich will, dass meine Gemächer einladend aussehen. Wenn sie versucht, mich anzugreifen, kann ich sie vielleicht mit einem Hinterhalt überraschen.«
    »Du willst den Köder spielen?« Gawyn brachte die Worte kaum hervor. »Das ist doch Wahnsinn.«
    »Nein. Es ist Verzweiflung. Frauen, für die ich verantwortlich bin, sterben. Werden in der Nacht ermordet, in einer Zeit, in der wir jede von ihnen brauchen, wie du selbst gesagt hast.«
    Zum ersten Mal schimmerte Müdigkeit durch ihre Maske; eine Müdigkeit, die sich in ihrem Tonfall und einem leichten Erschlaffen ihrer Haltung zeigte. Sie faltete die Hände und erschien plötzlich erschöpft.
    »Ich lasse Schwestern alles zusammentragen, was wir über Mesaana wissen«, fuhr sie fort. »Sie ist keine Kriegerin. Sie ist Verwalterin, eine Planerin. Wenn ich sie konfrontieren kann, dann kann ich sie besiegen. Aber zuerst müssen wir sie finden. Mich verwundbar zu machen ist nur einer meiner Pläne - und du hast recht, es ist gefährlich. Aber meine Vorkehrungen sind weitläufig gewesen.«
    »Es gefällt mir nicht.«
    »Deine Zustimmung ist nicht nötig.« Sie betrachtete ihn. »Du wirst mir einfach vertrauen müssen.«
    »Ich vertraue dir.«
    »Ich bitte lediglich darum, dass du es mir einmal zeigst.«
    Gawyn biss die Zähne zusammen. Dann verneigte er sich und verließ das Arbeitszimmer, bemühte sich, die Tür nicht zu laut zu schließen, wobei er kläglich versagte. Silviana warf ihm einen missbilligenden Blick zu, als er an ihr vorbeiging.
    Von dort begab er sich auf direktem Weg zum Übungsgelände, auch wenn er sich dort unbehaglich fühlte. Er brauchte eine Übungsrunde mit dem Schwert.
     
    Egwene stieß einen langen Seufzer aus, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Warum fiel es ihr so schwer, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten, wenn sie es mit Gawyn zu tun hatte? Sie kam sich nie so sehr als schlechte Aes Sedai vor, als wenn sie mit ihm sprach.
    So viele Gefühle brodelten in ihrem Inneren, als würden verschiedene Weine miteinander vermischt: Zorn wegen seiner Sturheit, brennendes Verlangen nach seinen Armen, Verwirrung über die eigene Unfähigkeit, eines davon vor das andere zu setzen.
    Gawyn hatte diese Art, ihr unter die Haut und weiter bis ins Herz zu gehen. Seine Leidenschaft war bezaubernd. Sie machte sich Sorgen, dass sie sie anstecken würde, wenn sie mit ihm den Bund einging. Funktionierte das so? Wie fühlte es sich wohl an, miteinander verbunden zu sein und die Gefühle des anderen zu spüren?
    Das wollte sie mit ihm teilen, diese Verbindung, die andere hatten. Und es war wichtig, dass sie Menschen hatte, bei denen sie sich darauf verlassen konnte, dass sie ihr unter vier Augen auch mal widersprachen. Menschen, die sie als Egwene kannten und nicht als die Amyrlin.
    Aber Gawyn war noch immer zu unbeherrscht, vertraute ihr nicht genug.
    Sie richtete den Blick wieder auf den Brief an den neuen König von Tear, in dem sie erklärte, dass Rand drohte, die Siegel zu brechen. Ihr Plan, ihn aufzuhalten, würde von der Unterstützung von Leuten abhängen, denen sie vertraute. Über Darlin Sisnera hatte sie widersprüchliche Informationen. Manche behaupteten, er sei einer von Rands glühendster Anhängern, während andere sagten, er sei einer seiner größten Widersacher.
    Sie legte den Brief für den Moment zur Seite und schrieb ein paar Gedanken nieder, wie sie sich dem Saal in der Frage der Behüter nähern sollte. Gawyn hatte ausgezeichnete Argumente geliefert, auch wenn er zu weit gegangen war und zu viel vorausgesetzt hatte. An die Frauen zu appellieren, die keinen Behüter hatten, sämtliche Vorteile zu erklären und darauf hinzuweisen, dass es Leben retten und bei dem Sieg über den Schatten helfen würde … das würde angemessen sein.
    Sie schenkte sich etwas Pfefferminztee aus der Kanne ein, die am Rand des Schreibtischs stand. Seltsamerweise war er nicht verdorben, wie es oft in letzter Zeit geschah, und diese Tasse schmeckte recht gut. Sie hatte Gawyn nicht den anderen Grund verraten, warum sie ihn gebeten hatte, nachts von ihrer Tür zu verschwinden. Es fiel ihr schwer zu schlafen, wenn sie wusste, dass er dort draußen war, nur wenige Schritte entfernt. Sie befürchtete nachzugeben und zu ihm zu gehen.
    Silvianas Riemen hatte ihren Willen nicht brechen können, aber Gawyn Trakand … er kam dem gefährlich nahe.
     
    Graendal hatte den Boten erwartet. Selbst hier,

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