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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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gingen zum Wagenheck, öffneten die hinteren Türen, stiegen dann mit einer Tragbahre die Stufen zum Chasemore House hoch und gingen hinein.
    Newman blieb, wo er war, und rauchte. Er wußte, daß er jetzt niemandem mehr auffiel. Auch bloß einer von den Aasfressern, die immer zur Stelle sind, wo es Anzeichen für ein Unglück gibt.
    Einige Minuten darauf erschienen die beiden Ambulanzhelfer mit einem Mann auf ihrer Bahre. Sein Kopf war einbandagiert, aber Newman erkannte den Briefträger, der ihm vorhin auf seinem Weg zur Cafeteria des
Forum
die Post ausgehändigt hatte. Er wartete, bis der Ambulanzwagen abfuhr, warf dann die Zigarette weg und ging über die Straße.
    Die Tür zur Eingangshalle war offen, und ein Mann in Zivil, dem man den Polizisten von Kopf bis Fuß ansah, hielt ihn auf. Er war kaum älter als dreißig, höflich, aber bestimmt.
    »Sie wohnen hier, Sir?«
    »Ja. Was geht hier vor?«
    »Darf ich die Nummer ihrer Wohnung wissen?«
    »Warum?«
    »Ist es diese?«
    Der Polizist trat zur Seite und deutete durch die Halle. Eine Wohnungstür hing windschief in den Angeln. Auf dem Teppichboden am gegenüberliegenden Ende der Halle war ein dunkler Fleck, der von Blut herrühren konnte.
    »Himmel! Das hat mir noch gefehlt. Ein Einbruch …«
    »Können Sie sich ausweisen, Sir?«
    Newman gab ihm seinen Presseausweis und warf einen Blick auf die Straße hinaus. Exakt an der Stelle vor der Kirche, wo er gewartet hatte, stand ein Mann mit zerknülltem Schlapphut und verschmutztem Regenmantel und blickte interessiert zum Himmel hinauf. Leadbury. Aber kein Jumbo-Jet war dort oben im Azurblau zu sehen.
    »Danke, Sir. Ich bin Sergeant Peacock.«
    »Zeigen Sie mir Ihren Dienstausweis.«
    »Sehr weise, Sir. Nicht viele Leute denken daran, danach zu fragen. Sind Sie Robert Newman, der Auslandskorrespondent, der …«
    »Ja! Kann ich mir jetzt die Schweinerei ansehen? Und ist das dort auf dem Teppich Blut?«
    »Ich fürchte, ja, Sir. Man hat den Briefträger überfallen. Sie sind ihm gefolgt, wie wir glauben, und haben wahrscheinlich so getan, als wohnten sie hier. Darf ich mit Ihnen hineinkommen? Danke.
    Haben Sie wichtige oder wertvolle Post erwartet?«
    Newman trat durchs Vorzimmer in den großen Wohnraum mit den auf die Beresforde Road hinausgehenden Erkerfenstern. Er antwortete über die Schulter hinweg.
    »Nein. Warum fragen Sie?«
    Alle Schubladen der Regency-Kommode an der Wand waren herausgezogen, ihr Inhalt auf dem Fußboden verstreut. Newman stieg die zwei Stufen hoch, die in die offene Einbauküche führten.
    Er füllte Wasser in die elektrische Kanne und drückte auf den Schaltknopf. Er drehte die Deckenleuchten an und sah sich im Raum um. Dabei fiel sein Blick auf die große, silbergerahmte Fotografie von Alexis, die immer noch auf der Anrichte stand.
    Es war ein Brustbild. Das lange schwarze Haar fiel ihr bis über die Schultern herab, das spitze Kinn war leicht geneigt, genau die Trotz und Herausforderung signalisierende Haltung, die er so gut an ihr kannte. Sein Mund wurde trocken. Peacock, schmalgesichtig, mit stechenden Augen, war seinem Blick gefolgt.
    »Gut, daß die Dame nicht da war, als es geschah.«
    »Ja. Dort drüben die Postmappe, die Briefe. Haben Sie mich nicht etwas gefragt, als wir hereinkamen?«
    »Erwarten Sie wichtige oder wertvolle Post?« Peacock wiederholte seine Frage im ruhigen Ton des Beamten, der einen angesehenen Bürger zu verhören hat. »Sie sagten ›Nein‹ und wollten hierauf wissen, warum ich diese Frage stellte.«
    »Also, warum zum Teufel stellten Sie sie?«
    Newman drehte Peacock den Rücken zu und löffelte Pulverkaffee in eine braune Schale. Das Hauptproblem war jetzt, Peacock loszuwerden. Er hatte wenig Zeit und eine Menge zu tun.
    »Weil die Rekonstruktion des Geschehens in diese Richtung führt, Sir. Zuerst wird dem Briefträger eins über den Schädel gegeben, wahrscheinlich mit einem ledernen Totschläger. Man durchsucht schnell seine Poststücke, findet nicht, was man sucht. Daraufhin bricht man bei Ihnen ein und durchsucht die Wohnung … Ich fürchte, im Schlafzimmer ist es noch ärger. Laken von den Betten gerissen und so weiter.«
    »Wie geht es dem Briefträger?«
    »Der kommt in Ordnung, Sir. Als wir von hier anriefen, erwischten wir zum Glück einen Ambulanzwagen auf dem Weg zum St.Thomas-Hospital. Eine Nacht im Krankenhaus und arge Kopfschmerzen werden so ziemlich das Schlimmste sein, worüber er sich zu beklagen haben wird. Aber ich erkläre Ihnen

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