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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Brieftasche hatte er Schweizer Franken in großen Scheinen, D-Mark, Travellerschecks und Dollars. Die drei Hartwährungen dieser Welt im August 1984. Er hatte französische Francs, die ihm von seiner letzten Paris-Reise übriggeblieben waren. Und er hatte sogar etwas englisches Geld.
    Leise öffnete er die Wohnzimmertür. Das Vorzimmer war leer.
    Peacock hielt vermutlich an der Treppe Wache und wartete auf die Spurensicherung. Das Schlafzimmer im hinteren Teil der Wohnung war ebenfalls leer – und ein Chaos.
    Newman hielt für plötzlich nötige Reisen stets einen gepackten Koffer bereit. Er packte ihn jeden Abend neu, um den Inhalt frisch und in unzerknittertem Zustand zu halten. Der Koffer lag mit geöffnetem Deckel auf dem Ankleidetisch. Sein Inhalt war nicht berührt worden. Die Eindringlinge mußten gestört worden und zur Flucht gezwungen gewesen sein, bevor sie Zeit gehabt hatten, den Koffer zu untersuchen. Er drückte die Schließen zu, versperrte sie, trug den Koffer hinaus und ans Ende der Eingangshalle und rannte hinunter zu einer Wohnungstür im Tiefparterre.
    Julia, eine dreißigjährige Frau mit dichtem blonden Haar, die in der Unterhaltungsbranche arbeitete, erkannte sein Klopfzeichen und öffnete die Tür.
    »Ich muß Sie um einen Gefallen bitten«, begann Newman. »Ich bin in höllischer Eile, damit ich meinen Zug nach dem Norden erreiche …«
    »Ich habe von der Sache mit Ihrer Wohnung gehört.«
    »Deshalb brauche ich Ihre Hilfe.« Sie hatte ihn hereingebeten und die Tür zugemacht. Er zog eine Karte aus der Tasche. »Sie kennen diesen Menschen. Wilde heißt er und ist so ziemlich alles, vom Tischler bis zum Schlosser. Würden Sie ihn anrufen und ihm sagen, er soll die Wohnung in Ordnung bringen und Ihnen die neuen Schlüssel geben? Und Sie heben sie dann auf, bis ich wiederkomme.«
    »Mit Vergnügen. Eine Tasse Kaffee? Nein? Alexis wird zurückkommen, während Sie weg sind, nehme ich an? Weiß Sie …«
    Sein Gesicht wurde zur Maske, dann zwang er sich zu einem Lächeln. Sie schob sich ihren Haarvorhang auf beiden Seiten aus dem Gesicht und sah ihn genauer an. Männliche Reaktionen wußte sie auf der Stelle zu deuten.
    »Läuft was schief, Bob? Einen Augenblick lang sah es so aus, als ob …«
    »Natürlich läuft was schief! Ich komme vom Frühstück nach Hause und finde diesen Saustall vor – gerade dann, wenn ich schnellstens weg muß.«
    »Tut mir leid. Ich bin ziemlich schwer von Begriff, damit fängt’s schon an.«
    »Sie sind’s nicht. Alexis wird nicht vor mir zurück sein, sie hat im Ausland zu tun.«
    »Hören Sie, Bob, Sie machen sich jetzt auf die Socken. Ich erledige alles. Kann ich in Ihre Wohnung gehen und ein wenig aufräumen?«
    »Hat Ihnen schon einmal jemand gesagt, daß Sie ein Engel sind?«
    »Natürlich. Dutzende von Männern. Aber damit verbinden sie dann immer einen Vorschlag, für den Engel normalerweise nicht zuständig sind. Machen Sie, daß Sie wegkommen. Julia schafft alles.«
    Während er die Stufen zur Halle hochrannte, konzentrierte sich Newman auf das nächste Problem. Leadbury. Ehemaliger Streifenpolizist, dessen einziger Vorzug seine absolute Treue zu Howard war, dem er jeden Bürotratsch hinterbrachte, wozu auch gehörte, länger im Büro zu bleiben und die Nase in anderer Leute Schreibtische zu stecken, stets in der Hoffnung, einen Zipfel Information für den Chef zu fassen zu kriegen. Solche Typen gibt es in jeder Firma.
    Peacock, der breitbeinig am Ende der Halle stand, die Hände in den Taschen seines Jacketts vergraben, war auch keine Hilfe. Er drehte sich um, starrte auf Newmans Koffer und machte eine beißende Bemerkung.
    »Großer Koffer für ’nen kleinen Trip nach dem Norden.«
    »Haben Sie schon einmal von dem Mann gehört, der dreimal am Tag die Hemden wechselt?«
    »Wo können wir Sie erreichen? Und was ist mit der Tür dort?«
    »Das blonde Mädchen eine Treppe tiefer bringt das in Ordnung.
    Sie hat Zutritt zur Wohnung, bis die Arbeit fertig ist.«
    »Nicht bevor unser Fingerabdruck-Fred hier ist. Und wir brauchen Ihre Abdrücke – zum Aussortieren, Sie verstehen?«
    »Ich lasse mir meine Fingerabdrücke unter keinen Umständen abnehmen – und Sie haben dazu auch keinerlei Handhabe. Außerdem können Sie mich nicht erreichen – ich muß mir erst ein Hotel suchen. Morgen bin ich zurück und werde dann die zuständige Polizeidienststelle anrufen.«
    »Finde ich nicht ganz befriedigend, Sir.«
    »So geht’s mir auch oft. Das blonde Mädchen

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