Der Ultimative Ratgeber Für Alles
Volksgruppe leidet an Rot-Grün-Schwäche! Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich Männer während der Evolution weniger mit dem Sammeln von Walderdbeeren beschäftigt haben als mit dem Vergleichen der Größe von Geschlechtsorganen. Da lenkt die Farbe nur vom Wesentlichen ab.
Nicht dass ich besser Bescheid wüsste als Sie und deshalb qualifiziert wäre, Ihnen Ratschläge zu geben. Ich weiß selber vieles nicht. Ich kenne weder den Sinn des Lebens noch die Telefonnummer von Osama bin Laden. Aber man muss nicht allwissend sein, um Bücher zu schreiben. Selbst Immanuel Kant hat uns ein umfangreiches philosophisches Werk hinterlassen, ohne zu wissen, was die Abseitsregel bedeutet (und, was viele nicht wissen, dass sie beim Einwurf aufgehoben ist!). Woher hätte er das auch wissen sollen? Er hat ja Königsberg so gut wie nie verlassen, stand also vom Rheinland aus gesehen, ständig im Abseits.
Egal! Der Autor des Buches Wie man reich wird in zehn Tagen hatte ja auch keine Ahnung, wie man reich wird in zehn Tagen. Ich behaupte, er wusste nicht einmal, wie man reich wird in vierzehn Tagen. Oder in zwei Wochen. Wahrscheinlich lief der Autor selber ständig ohne Kohle durch die Welt und ließ in seiner Kneipe bis zum Ersten anschreiben! Sonst hätte er es ja nicht nötig gehabt, dümmliche Ratgeber zu schreiben, um den Menschen ihr sauer Erspartes zu rauben.
Andererseits dürfte er durch sein Buch plötzlich unfassbaren Reichtum erlangt haben. Er hat also mit den tumben Tipps in seinem Buch auch noch gelogen - oder, besser gesagt, er hat den entscheidenden Hinweis unterschlagen! Der wichtigste Ratschlag wäre nämlich gewesen: WENN SIE REICH WERDEN WOLLEN, SCHREIBEN SIE EIN BUCH MIT DEM TITEL WIE WERDE ICH REICH IN NEUN TAGEN. Das wäre für Geldgierige eine echte Hilfe gewesen! Er hat es nicht getan! Wer weiß, wie man reich wird, wird sein Geheimnis kaum in einem Taschenbuch für 9,95 € kundtun! Er wird mindestens 12,99 € dafür verlangen!
Ich darf hingegen von mir behaupten, beim verfassen dieses Buches nicht an meinen eigenen Profit gedacht zu haben. Erstens brauche ich kein Geld mehr, denn der Tresor, in dem ich meine Taler aufbewahre, platzt bereits aus allen Nähten und immer wieder schwappt es beim Geldbaden oben über. Dann kommen die Nachbarjungs und sammeln alles ein, was über die Kante gekippt ist, sehr ärgerlich. Außerdem ist es nur eine Frage der Zeit, wann das ganze Geld wieder wertlos sein wird. In der Geschichte der Menschheit gab es immer wieder Phasen des Vermögensaufbaus, die andauerten, bis der ganze Zaster in Krieg oder Enteignung wieder verbrannt wurde. Man kann nur hoffen, dass unsere Banken dem zuvorkommen, indem sie unsere Währung selbst vernichten - im Furor der Schuldeneskalation. Dann ist am Ende vielleicht jeder Millionär, aber niemand freut sich darüber, weil man für den ganzen Kies aufgrund der Inflation nicht einmal mehr bei eBay ein Roggenbrot ersteigern kann.
Millionär war bereits in Italien zu Zeiten der Lira kein erstrebenswerter Beruf mehr. Wer damals in Neapel glaubte, als Millionär müsse er nicht mehr arbeiten, hatte zwar die italienische Lebensart verinnerlicht, aber am Ende des Monats kein Geld mehr für einen Ramazotti (oder ein korbummanteltes Zweiliterfläschchen Roten).
Die Finanzwirtschaft mit ihren unvorhersehbaren Krisen ersetzt heute als Bedrohung die Missernten, die die frühen Menschen ängstigten. Man weiß: Der nächste Crash kommt ganz bestimmt. Fraglich ist nur wann, und: Wie kann ich das Geld bis dahin noch spaßoptimiert versaufen? Kein Problem. Alles eine Frage des Willens!
Es ist wichtig im Leben, immer Haltung zu bewahren. Vergessen Sie nie: IM RUIN IST GELASSENHEIT DER AUSDRUCK EINES WIRKLICH EDELMÜTIGEN CHARAKTERS!
Ein exzellentes Beispiel: Ludwig XVI.! Selbst auf seinem Weg zum Schafott verlor der Mann von großem Adel niemals seine innere Erhabenheit. Die Bevölkerung von Paris war beeindruckt! Erst als die Rübe, von der Guillotine sauber abgetrennt, in das beigestellte Körbchen fiel, konnte man sehen, dass der Knabe ernsthaft die Fassung verlor. Mein Gott, das blutete aber auch! Wie eine abgestochene Sau!
Interessant ist, dass alle bedeutenden Demokraten im 21. Jahrhundert die Todesstrafe ablehnen, Exekutionen aber in der Vergangenheitssicht eher folkloristisch-wohlwollend gesehen werden. Man schaut mit Verständnis auf die Hinrichtung des Zaren in Russland, Ceausescus in Rumänien oder der Hexe Lilli im Mittelalter. Eine der
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