Der Ultimative Ratgeber Für Alles
unterschiedliche Vorstellungen von einer idealen Weltgesellschaft haben, davon überzeugt, sich unseren Idealen anzupassen, also nach Stalins Art durch Erschießung oder doch eher mit der Waldorfmethode durch Überredung oder Abwarten, bis der Wunsch zu sterben von selbst entsteht. Die zweite Methode kann dauern, die erste erfordert gute Waffenkenntnis. Da ist bei uns seit dem letzten Weltkrieg einiges an Know-how verloren gegangen .
Die Vorstellung von einer Welt der kulturellen Vielfalt, in der nur noch die Guten wohnen, ist schön! Dass allerdings russische Gashändler, chinesische Stahlkocher oder afghanische Drogenhändler die gleiche Vorstellung vom Guten haben wie unsere politischen Romantiker, darf bezweifelt werden.
Natürlich, vieles ist unerfreulich in dieser Welt! Es gibt Naturzerstörung, Ausbeutung, Krankheit, und auch das Fernsehprogramm war besser, als noch Hänschen Rosenthal, Frank Elstner und Wim Thoelke verantwortlich zeichneten! Ganz zu schweigen von Wum, Fury und Flipper, den großen Heroen einer dem Gemeinwohl verpflichteten Ethik!
Die Welt ist unübersichtlich geworden! Und oft weiß man nicht mehr, auf welcher Seite die Guten stehen und wo die Schurken, die unter George Bush noch ihre eigenen Staaten hatten, nun aber plötzlich überall auftauchen, nicht nur im Weißen Haus.
Und weil man die Welt häufig nicht mehr ganz begreifen kann, werden große Diskussionen heute nicht mehr mit Argumenten, sondern mit Schlagwörtern geführt. Begriffe wie Gerechtigkeit oder Solidarität sind heute zu Kampfbegriffen verkommen, die gern benutzt werden, um den eigenen Standpunkt moralisch aufzuwerten. Andersmeinende sind grundsätzlich doof oder böse, und ihr Briefverkehr wird bei WikiLeaks veröffentlicht (inklusive Rechnungen, Mahnungen und Werbung).
Wenn beispielsweise ehemalige Mauermörder für Gerechtigkeit eintreten, dann sollte man misstrauisch sein, ob sie mit dem Begriff »Gerechtigkeit« dasselbe meinen wie man selbst. Dass der örtliche Parteifunktionär im nächsten Sozialismus die Volkswirtschaftlichen Errungenschaften gerechter verteilt als der Markt, darf bezweifelt werden. Am Ende wohnt er doch wieder in Wandlitz in einer großen Villa und schimpft auf den Klassenfeind, während die Genossen versuchen, Fliesen gegen Unterwäsche einzutauschen.
Auch wo die hirnamputierten selbsternannten Mitglieder der Herrenrasse in Naziuniform für Gedankenfreiheit eintreten, sollte Skepsis herrschen. Hier wird nicht nur der Begriff »Freiheit« pervertiert, sondern auch der Begriff »Gedanke«. Wer denkt, neigt nicht zur hochmütigen verleugnung der eigenen Affenähnlichkeit.
Kleiner Tipp an dieser Stelle: SOLLTEN SICH UNTER DEN LESERN DIESES BUCHES NAZIS BEFINDEN, EMPFEHLE ICH IHNEN, AN DIESER STELLE MIT DEM LESEN AUFZUHÖREN! Liebe Marschierer für Rasse und Vaterland! Sie haben bisher wahrscheinlich vergeblich versucht herauszufinden, was die Worte bedeuten, die hier auf dem Papier erscheinen.
Sie haben sich wahrscheinlich schon gefragt, ob es überhaupt sinnvoll ist, Ihr Leben mit dem Lesen von Büchern zu verbringen, und ob es nicht besser wäre, die Zeit zu nutzen, um Nachbarländer zu überfallen oder den Scheitel nachzuziehen.
Sie haben mit Ihrem verschrumpelten Zentralorgan, das ich mich scheue Gehirn zu nennen, versucht, die zahlreichen Zeichen dieses Buches zu Worten zusammenzusetzen, sind aber leider an allen Sätzen gescheitert, die mehr als fünf Worte beinhalten.
Lesen Sie lieber weiter Landserromane! Ihr Arbeitsspeicher ist für Weiterreichendes nicht geeignet. Und bekanntlich hat es keinen Sinn, einem Elefanten das Fliegen beizubringen.
So. Das wäre erledigt.
Aber eigentlich ging es ja um das öffentliche Eintreten von Prominenten für einen guten Zweck. Originär Gedachtes ist im Zusammenhang mit öffentlichem Engagement unserer Künstlerschaft eher selten. Man sollte dabei nicht vergessen: Ein Künstler hat oft wenig Zeit zum Denken. Manch einer benutzt für diesen Prozess einen Manager, der ebenfalls terminlich überlastet ist.
Geistesblitze sollte man eher von Fachleuten erwarten, und die sind rar. Denken an sich ist bei uns ja kein Lehrberuf, das Erlernen des Nachsinnens kein Muss, selbst für Politiker, Lehrer oder Geschäftsführer großer Aktiengesellschaften. Gerade bei Wirtschaftsführern kann ein Hang zum Reflektieren den Aktienkurs gefährden.
Auch an der Uni ist für Gedanken oftmals keine Zeit, weil der Studierende hauptsächlich mit der Organisation eines
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