Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
Vom Netzwerk:
lachten die Freunde auf dem aufgewärmten Rasen des Parks einfach weiter.
    »Seid ihr bereit?« Niemand hatte auf den Magier geachtet. Seine Stimme klang wie Ziegelsteine, die aneinander gerieben wurden. Mit gefalteten Händen stand er vor ihnen, groß und hager, verborgen von seiner Kutte. Noch immer war keine Hautfalte seines Gesichts zu erkennen.
    »Ihr seid die Letzten. Seid ihr bereit in Erfüllung zu gehen?« Odun Vellar klang müde.
    Berzerk sah sich um. Der Park sowie der Strand, vor Stunden noch proppenvoll, lagen nun verwaist vor ihm. Nirgendwo auf dem Gras oder auf dem Sand waren noch Spielsachen zu erkennen.
    Doch Moment, das stimmte nicht ganz.
    »Wir sind bereit«, sagte er. »Aber zwei Spielzeuge fehlen noch. Lasst uns zu ihnen gehen.«
    Aus der Dunkelheit der Kapuze klang ein Seufzen. Wahrscheinlich hatte das ganze Zaubern den Magier erschöpft.
    »In Ordnung. Ich hoffe nur, es ist nicht zu weit zu laufen.«
    Berzerk schüttelte den Kopf und stand auf. Seine Freunde taten es ihm nach. Rambus lächelte wissend, sagte jedoch nichts.
    »Folgt mir.«
    Damit ging Berzerk voraus an den Strand.
    Nessie schnarchte fürchterlich. Natürlich hatte sie sich den Schlaf auch redlich verdient. Neben ihr lag die Bountyhunter . Der Wind fuhr durch die Takelage, brachte sie zum Knarren und Knirschen.
    Berzerk zeigte auf das Schiff und auf das schlafende Seeungeheuer.
    »Lass die beiden mit in Erfüllung gehen, Odun Vellar. Sie haben uns mehr geholfen, als ich sagen könnte. Sie haben es sich verdient. Ohne sie hätten wir es niemals geschafft.«
    Nessie wachte auf. Ihre gelben Augen stellten sich scharf, fixierten den Barbaren vor sich. Ihre Lippen verzogen sich zu diesem Grinsen, das so herzlich für diejenigen aussah, die sie kannten, doch so furchteinflößend für jene war, die es nicht taten. Aus ihrem Mund schoss eine gespaltene Zunge. Natürlich wollte sie Berzerk nur ihre Zuneigung dadurch ausdrücken, dass sie ihm mit der Zunge über das Gesicht fuhr, doch die Zunge war derart groß und schwer und so schnell, dass sie ihn regelrecht umwarf.
    »Ist schon gut, Nessie. Gern geschehen«, sagte der Barbar, während er sich aufrappelte.
    Die Seeschlange stieß einen spitzen Freudenschrei aus, der Rambus dazu nötigte, sich die Ohren zuzuhalten.
    Der Magier seufzte abermals. Wahrscheinlich wollte er endlich Feierabend machen.
    Konnte er sich auch selbst in Erfüllung gehen lassen? Berzerk wusste es nicht, wollte aber auch nicht fragen. Irgendwie erschien ihm Odun Vellar nicht sonderlich gesprächig.
    Als sie sich alle zwischen Nessie und der Bountyhunter aufgestellt hatten, damit sie durch den Regenbogenblitz in Erfüllung gehen konnten, begab Berzerk sich nochmal zu dem Magier, um seine Freunde vor sich zu betrachten. Er wünschte sich einen Apparat, mit dem man Begebenheiten festhalten und sie auf Papier bannen konnte. Wahrscheinlich gab es sowas zuhauf im Technoland. So musste er das Bild in sein Herz aufnehmen, es dort speichern und für immer in Ehren halten. Er nickte ihnen zu, Rambus und Polly, Hupi und Nessie, der Bountyhunter und den verliebten Telefonen Telli und Alina.
    Berzerk trat wieder zu seinen Freunden und ließ den Magier mit seiner Arbeit beginnen.
    Odun Vellar hob die Arme wie in den unzähligen Beschwörungen zuvor und begann wieder, sein unverständliches Zeugs zu murmeln.
    »Es war mir eine Ehre, euch transportieren zu dürfen.«
    Die Stimme hinter ihnen klang wie eine knarrende Fußbodendiele. Berzerk drehte sich um. Es war tatsächlich die Galionsfigur der Bountyhunter , die da eben gesprochen hatte.
    Rambus klappte der Kiefer herunter. »Du kannst reden, altes Mädchen?«
    »Aber ja«, knarrte es aus der Region, wo die Meerjungfrau ihren geschnitzten Mund hatte.
    »Und warum hast du nie mit mir gesprochen?«
    »Ich hatte nie etwas auszusetzen. Du hast mich immer gut und respektvoll behandelt.«
    Rambus schniefte und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Piraten waren wohl doch nicht so harte Kerle, wie sie immer taten.
    »Du bist ein gutes Mädchen«, sagte er und klopfte dem Schiff auf den Bug. »Ich werde dich vermissen.«
    Er nahm noch einen Schluck Rum, während ihm Tränen aus den Augen liefen und blitzend in den Sand fielen.
    Der Regenbogen zwischen den Händen des Magiers war angeschwollen, die Farben kräftiger geworden.
    Berzerk schloss die Augen. Er war nicht lange hier gewesen, doch kam es ihm wie eine halbe Ewigkeit vor.
    Sören, ich komme! Bald schon bin ich bei

Weitere Kostenlose Bücher