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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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Prolog
     
    Sören lag im Bett und dachte an seinen unerfüllten Wunsch. Es war der Abend seines zehnten Geburtstags, und es war ein wunderschöner Tag gewesen. Alle seine Freunde waren gekommen, und zusammen hatten sie einen unbeschwerten Nachmittag bei Limonade und Eiscreme, Gelächter und Spaghetti Bolognese verbracht. Sie hatten gespielt und getobt, sich gejagt und waren durch das Haus gestürmt, nur um sich danach in die Arme zu fallen und etwas anderes zu spielen.
    Er war reich beschenkt worden, keine Frage, und er freute sich über Brettspiele und Bücher, Kleidung und Sportsachen. Sogar ein Trikot von seinem Lieblingsverein hatten ihm seine Eltern geschenkt, verbunden mit einer Eintrittskarte zum nächsten Heimspiel!
    Und doch fehlte etwas.
    Sörens Zimmer wurde von einer kleinen Lampe in der Form eines Fußballs beleuchtet, doch das Buch, das er hatte lesen wollen, lag aufgeklappt und vergessen auf dem Nachttisch. Stattdessen wanderten die Augen des Jungen die Wand hinauf und blieben an dem Poster über dem Bett hängen.
    Berzerk Momentum war darauf zu sehen, Leibgarde von König Rantor und Held der Bücher, die Sören so gerne las. Auf einer Schulter hatte der Barbar lässig eine Axt abgelegt. Auf der anderen thronte Skully, sprechender Totenkopf und enger Freund Berzerks. Im Hintergrund des Posters war das ausladende Schloss ihrer Heimatstadt Kentosians abgebildet. Von dort aus regierte der König die Stadt sowie den gesamten Kontinent Oehringland.
    Sören seufzte. Er hatte sich die Actionfigur des Romanhelden so sehr gewünscht, hatte das Spielzeug jedoch nicht geschenkt bekommen. Er hatte gehört, wie sein Vater seiner Mutter erzählt hatte, dass er in jedem Spielzeuggeschäft Frankfurts nach einem Exemplar des Barbaren gefragt hatte. Doch aufgrund von Lieferschwierigkeiten war er mit leeren Händen zurückgekehrt. Und auch im Internet war kein einziger Berzerk Momentum erhältlich gewesen. Nur zu Mondpreisen, wie sein Vater sich ausgedrückt hatte. Was auch immer das bedeuten mochte. Was sollte der Mond damit zu tun haben?
    Im Nebenzimmer hörte er seinen jüngeren Bruder spielen. Eigentlich hätte er auch schon längst im Bett liegen sollen, schließlich war morgen ein Schultag. Allerdings war sein Bruder durch den Kindergeburtstag, bei dem er eifrig mitgemischt hatte, so aufgedreht, dass er kein Auge zumachen konnte. Wahrscheinlich lief er immer noch mit seiner um die Schultern gebundenen Piratenflagge umher und bellte irgendwelche Befehle an eine imaginäre Schiffscrew.
    Sören drehte sich zur Seite und löschte die Nachttischlampe. Dann wünschte er sich den Barbaren eben zu Weihnachten. Immerhin war es jetzt schon Mitte Oktober. Und so schnell, wie es Herbst geworden war, so schnell würden auch die ersten Schneeflocken fallen.
    Und wer weiß, vielleicht hatte der Weihnachtsmann ja mehr Glück und Berzerk Momentum lag an Heiligabend unter dem Tannenbaum. Wenn der Weihnachtsmann keine Beziehungen hatte, wer denn sonst?
    Sören lächelte. Jetzt war er müde. Kleine Barbaren schienen an seinen Lidern zu ziehen und ihn zum Schlafen überreden zu wollen.
    Er riss den Mund auf, so, wie es ein Barbar bei einem Schlachtruf tat, und gähnte. Wenig später schloss er die Augen ...

Kapitel 1 - Ankunft
     
    … doch an einem anderen, weit entfernten Ort, nicht in Deutschland oder in Europa, ja, nicht mal auf der Erdkugel, auf der Sören in eben diesem Moment in den Schlaf glitt, öffnete jemand zum ersten Mal seine Lider.
    Dieser Jemand bestand aus Plastik, und seine blonden Haare standen ihm so wild vom Kopf ab wie die Borsten eines abgenutzten Straßenbesens. Er trug eine gefütterte braune Weste über einem Kettenhemd, bräunliche Lederbeinkleider flatterten über schweren Wanderstiefeln in der Farbe von Wüstensand. In seinem Gürtel steckten eine Axt sowie ein Kletterhaken.
    Es konnte keinen Zweifel geben. Dieser Mann aus Plastik, der seine Augen so schnell wieder zusammenkniff, da die ganze Welt aus grellem Blitzlichtgewitter zu bestehen schien, war der Barbar Berzerk Momentum, Gardist der kentosianischen Königswache und Bestreiter unzähliger Abenteuer.
    Und vor seinem inneren Auge sah Berzerk das Bild eines schlafenden Jungen, und in seiner Brust trug er das Gefühl, bestohlen worden zu sein.
    Nach einer Weile begann Berzerk, sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen, indem er vorsichtig die Lider einen Spalt öffnete. Endlich gewannen die schemenhaften Dinge in seiner Umgebung an Konturen und

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