Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
noch Leere, während die Atmosphäre jegliches Geräusch schluckte.
    »Nein«, flüsterte sie, überrascht vom Unmöglichen.
    Aus St Libras lädiertem Himmel fing es langsam an zu schneien.
    Nachdem sie in Ians Wohnung angekommen waren, öffneten sie an diesem Abend nach der Arbeit endlich die Flasche Brennivin. Sid war der Ansicht, dass das ein Grund zum Feiern war. Sogar Eva war davon überzeugt und nahm Ian ein volles Schnapsglas ab, bevor sie sich im Wohnzimmer an die Wand lehnte.
    »Es tut mir leid wegen Ruckby«, sagte sie. »Das Sicherheitssystem bei ihm zu Hause war einfach zu gut. Ich habe von draußen die Mesh-Emissionen gemessen; er muss jede Wand mit Smartdust vollgekleistert haben. Da drinnen ist es wie in einer digitalen Festung.«
    »Ach, Schätzchen, mach dir deswegen keine Sorgen«, sagte Ian. »Ich habe Sherman, Sid hat Jede, und zusammen haben wir an fünf Fahrzeugen Tags angebracht. Wenn das nicht reicht, weiß ich auch nicht.«
    »Es wird reichen«, stimmte Sid zu. »Wir wollen unser Glück auch nicht auf die Probe stellen. Ich denke, dass wir vielleicht sogar unsere ursprünglichen Überwachungsprogramme herunterfahren sollten. Ich will sie jetzt nicht aufscheuchen.«
    »Das werde ich heute Abend regeln«, sagte Ian, als er auf den Tresen hüpfte. Er nahm einen langen Schluck vom Brennivin und versuchte, keine Grimasse zu ziehen.
    »Wie lange lassen wir es denn laufen, bis wir etwas herunterladen?«, fragte Eva. »Gibt es eine Kapazitätsgrenze?«
    »Theoretisch können die Mikrobenwanzen die Emissionen aus den Bodymeshes etwa vier Monate lang aufzeichnen, bis sie an ihr Limit kommen«, sagte Sid. »Wir haben natürlich nicht so lange Zeit. Ich vermute, dass uns die Anrufe von etwa zehn Tagen ein ordentliches Bild davon vermitteln werden, worin zum Teufel sie da verwickelt sind. Vielleicht auch vierzehn Tage. Ich würde es gerne länger machen.«
    »Werden sie den Download bemerken?«, fragte Eva.
    »Ich hoffe nicht, aber das ist Teil des Risikos.«
    »O’Rouke wird von ganz oben auf uns herabschießen, wenn er herausfindet, was wir getan haben. Hinter seinem Rücken und so«, meinte Ian.
    »Vergiss ihn«, meinte Sid. »Wenn wir Ergebnisse vorweisen können, haben wir die HDA hinter uns. Außerdem ist O’Rouke schon auf dem Rückzug.«
    »Wirklich?«, fragte Eva. »Woher weißt du das?«
    »Ralph hat rundheraus abgelehnt, als er ihn gefragt hat, ob man Ernie und die anderen einfach in eine Strafkolonie verfrachten könnte; er hat gesagt, sie wären hier, um die Menschheit zu verteidigen, nicht um wie seine private Gestapo aufzutreten.«
    »Und?«, fragte Ian.
    »Also musste ich unsere Akten ans Gericht schicken. Die Anwälte, die O’Rouke beauftragt hat, sagen, dass wir gegen die fünf Verdächtigen definitiv genug in der Hand haben, um Beweise zu benutzen, die uns von der HDA zur Verfügung gestellt wurden.«
    »Es ist eine Regierungseinrichtung, die innerhalb ihres Aufgabengebietes operiert«, sagte Eva. »Selbst wenn uns ihre Methoden nicht gefallen.«
    »Ja, aber um zu beweisen, dass es gerechtfertigt war, sie einzubinden, werden wir dem Gericht erklären müssen, dass unser erster Verdächtiger ein Alien-Monster war. Die Market Street wird sich lächerlich machen. Oder noch schlimmer, es könnte auch so dargestellt werden, dass wir die Norths schützen.«
    »Das ist Schwachsinn, Mann.«
    »Klar doch, aber das wird man behaupten. Die unlizenzierten Seiten werden einen Heidenspaß haben, von den Verschwörungstheoretikern ganz zu schweigen. Der ganze Fall Bartram North wird wieder aufgerollt werden. Es wird eine Kackparty allerhöchster Ordnung.«
    »Wie lange noch, bis die Akten ans Büro des Staatsanwalts gehen?«, fragte Eva.
    Sid grinste. »Da O’Rouke gerade ein paar Schulden eintreibt, kann die Rechtsabteilung es etwa eine Woche hinauszögern. Die gesetzlich festgelegte Grenze für interne Prüfungen ist neun Tage.«
    »Du bist schlimm«, lachte sie. »Derselbe Zeitpunkt, zu dem wir Shermans Anrufe abrufen.«
    »Klar, wenn wir dort etwas finden, können wir O’Rouke vielleicht gerade noch eine Rettungsleine zuwerfen. Wie dankbar er dafür wohl wäre, was meint ihr?«
    »Scheiß auf Dankbarkeit«, sagte Ian. »Wie viel würde er dafür bezahlen? Scheiß drauf, Mann, du könntest der nächste Commissioner werden.«
    »Ich war gerade erst suspendiert.«
    »Ja, aber wir werden diese Beförderungen tatsächlich kriegen. Vermutlich geht es ein paar Ränge nach oben.«
    Sid kippte den

Weitere Kostenlose Bücher