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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gesellschaft zu sein. Wenn sie keine Möglichkeit fanden, einem Mann Salz ins Fell zu reiben.
    Die meisten Mitglieder der Gruppe waren fertig mit dem Essen - an den Spießen über dem Feuer waren nur noch die Reste von zwei Rebhühnern und einem Hasen, aber die würde man in Leinentücher eingepackt mitnehmen; die Jagd während des Morgenritts war gut gewesen, aber es war keinesfalls sicher, dass der Nachmittag genauso ergiebig sein würde, und Brot und Bohnen boten eine armselige Mahlzeit. Jene, die fertig gegessen hatten, ruhten sich aus, oder, im Fall der Rotwaffen, kontrollierten die an den Knöcheln gefesselten Lastpferde, mehr als sechzig an vier Leinen. So viele in Maderin zu kaufen war teuer gewesen, aber Luca war in die Stadt geeilt, um sie selbst zu kaufen, sobald er von dem toten Kaufmann auf der Straße gehört hatte. Danach war er beinahe bereit gewesen - aber auch nur beinahe -, ihnen Lastpferde vom Zirkus zu geben, nur um Mat loszuwerden. Viele der Tiere waren mit Aludras Gerätschaften beladen. Am Ende hatte Luca den größten Teil von Mats Gold bekommen. Mat hatte auch Petra und Clarine einen fetten Geldbeutel zugesteckt, aber das war aus Freundschaft geschehen, damit sie sich ihre kleine Schenke etwas früher kaufen konnten. Was jetzt noch in seinen Satteltaschen steckte, reichte allerdings mehr als genug, um bequem nach Murandy zu kommen, und um es aufzufüllen, brauchte er nur einen Gemeinschaftsraum, in dem die Würfel rollten.
    Auf einem anderen Stamm in der Nähe plauderten Leilwin, die an dem breiten Ledergürtel quer über der Brust ein Krummschwert trug, und Domon, der an der einen Seite seines Gürtels ein Kurzschwert und an der anderen eine mit Messingnieten beschlagene Keule trug, mit Juilin und Amathera. Leilwin - Mat hatte schließlich akzeptiert, dass das der einzige Name war, den sie ertragen würde - stellte demonstrativ zur Schau, dass sie Tuon und Selucia nicht aus dem Weg ging, und sie senkte auch nicht den Blick, wenn sie sich begegneten, obwohl sie sich sichtlich zusammenreißen musste, um das zu schaffen. Juilin hatte die Ärmel seines schwarzen Mantels umgeschlagen, ein Zeichen, dass er sich unter Freunden glaubte oder zumindest Leuten, denen er vertrauen konnte. Die einstige Panarchin von Tarabon klammerte sich noch immer an den Arm des Diebefängers, aber sie erwiderte Leilwins Blicke ohne großes Zusammenzucken. Tatsächlich schien sie die andere Frau oft mit einem Gefühl anzusehen, das fast schon an Ehrfurcht grenzte.
    Noal saß im Schneidersitz auf dem Boden, obwohl es dort feucht war, spielte Schlangen und Füchse mit Olver und gab wilde Geschichten über die Länder jenseits der Aiel-Wüste von sich, über eine große Küstenstadt, die Fremde nur mit dem Schiff verlassen durften und die Einwohner gar nicht. Mat wünschte sich, sie würden ein anderes Spiel finden. Jedes Mal, wenn sie das rote Stück Stoff mit dem Spinnennetz aus schwarzen Linien ausbreiteten, erinnerte es ihn an sein Versprechen Thom gegenüber, erinnerte es ihn daran, dass die verdammten Eelfinn irgendwie in seinem Kopf steckten und die verfluchten Aelfinn vielleicht auch.
    Die Aes Sedai kamen von dem Bach zurück, und Joline hörte auf, sich mit Blaeric und Fen zu unterhalten. Bethamin und Seta gingen hinter ihnen her und zögerten, bis eine Geste der Grünen sie hinter den Stamm schickte, auf dem Teslyn und Edesina so weit voneinander entfernt saßen, wie das nur möglich war, mit nicht abgeschlagenen Ästen zwischen sich. Bethamin und Seta stellten sich hinter Edesina und fingen an, in kleinen Büchern mit Ledereinband aus ihren Gürteltaschen zu lesen.
    Seta, die blonde ehemalige Sulʹdam, hatte sich auf spektakuläre und schmerzliche Weise verändert. Schmerzlich für sie und die Schwestern. Als sie sie am Vorabend beim Essen zögernd gebeten hatte, auch sie zu unterrichten, hatten sie sich geweigert. Sie unterrichteten Bethamin nur, weil sie bereits die Macht gelenkt hatte. Seta war zu alt, um Novizin zu werden, sie hatte nicht die Macht gelenkt, und damit war das Thema erledigt. Also machte sie nach, was auch immer Bethamin getan hatte, und alle drei Schwestern hüpften, eingehüllt von einem Funkenregen, so lange kreischend um das Kochfeuer herum, wie sie die Macht halten konnten. Da erklärten sie sich bereit, sie zu unterrichten. Jedenfalls Joline und Edesina. Teslyn wollte noch immer nichts mit einer Sulʹdam zu tun haben, ob es sich nun um ehemalige handelte oder nicht. Allerdings hatten

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