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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einen weiteren Befehl.
    »Bis auf Elayne sind alle tot«, sagte sie ihm tonlos. Keine Möglichkeit, das jemandem schonend beizubringen. Dyelin keuchte auf, sie wurde kreidebleich. Eine der Schreiberinnen schlug die Hände vor den Mund, ein anderer warf sein Tintenfässchen um. Die Tinte breitete sich in einem schwarzen Strom über die Tischplatte aus und fing an, auf den Boden zu tropfen. Statt den Mann zu tadeln, stützte sich Frau Anford auf den Schreibtisch eines anderen Schreibers. »Ich hoffe, das ausgleichen zu können«, fuhr Birgitte fort, »aber ich kann nichts versprechen, außer, dass wir heute Männer verlieren werden. Vielleicht viele Männer.«
    Guybon straffte sich. Seine Miene war nachdenklich, der Blick seiner haselnussbraunen Augen war ganz ruhig. »Das wird ein interessanter Tag«, sagte er schließlich. »Aber wir werden die Tochter-Erbin zurückbekommen, koste es, was es wolle.« Ein verlässlicher Mann, dieser Charlz Guybon, und tapfer. Das hatte er auf der Mauer oft genug gezeigt. Für ihren Geschmack natürlich zu gut aussehend.
    Birgitte wurde sich bewusst, dass sie angefangen hatte, auf dem Mosaik auf und ab zu gehen, und blieb stehen. Sie hatte keine Ahnung, was ein General zu tun hatte, ganz egal, was Elayne dachte, aber sie wusste, dass man andere damit anstecken konnte, wenn man Nerven zeigte. Elayne lebte. Allein das war wichtig. Am Leben und entfernte sich jeden Augenblick weiter. Der linke Türflügel öffnete sich, und einer der kräftigen Gardisten verkündete, dass Julanya Fote und Keraille Surtovni zurückgekehrt waren. Guybon zögerte, sah sie an, aber als sie nichts sagte, befahl er ihm, sie einzulassen.
    Sie waren sehr unterschiedliche Frauen, jedenfalls in ihrem Erscheinungsbild, obwohl jede einen Wanderstab trug. Julanya war mollig und hübsch, mit weißen Strähnen im schwarzen Haar, während Keraille klein und schlank war, mit schräg stehenden grünen Augen und wilden roten Locken. Birgitte fragte sich, ob das ihre richtigen Namen waren. Diese Kusinen wechselten die Namen so oft wie andere Frauen die Strümpfe. Sie trugen einfache Wollkleider, wie sie zu Landhausierern passten, was jede von ihnen in der Vergangenheit gewesen war, und jede war eine scharfe Beobachterin und konnte auf sich aufpassen. Sie konnten sich aus den meisten Situationen herausreden, aber ihre einfachen Gürtelmesser waren nicht die einzigen Klingen, die sie trugen, und sie konnten starke Männer mit dem überraschen, was sie mit diesen Wanderstäben zustande brachten. Beide knicksten. Julanyas Röcke und ihr Umhang waren feucht und am Saum schlammbespritzt.
    »Ellorien, Luan und Abelle haben früh am Morgen damit angefangen, das Lager abzubrechen, meine Lady«, sagte sie.
    »Ich bin nur lange genug geblieben, um mich zu vergewissern, dass sie nach Norden ziehen, bevor ich zu meinem Bericht aufgebrochen bin.«
    »Das Gleiche gilt für Aemlyn, Arathelle und Pelivar, meine Lady«, fügte Keraille hinzu. »Sie kommen nach Caemlyn.«
    Birgitte brauchte nicht die große Karte mit den Standfiguren konsultieren, die auf dem Tisch ausgebreitet lag. Je nachdem, wie schlammig die Straßen waren und wie stark es regnen würde, konnten sie die Stadt gegen Nachmittag erreichen.
    »Das habt ihr gut gemacht, ihr beide. Nehmt ein heißes Bad.
    Glaubt Ihr, sie haben es sich anders überlegt?«, fragte sie Dyel in, nachdem die beiden Frauen gegangen waren.
    »Nein«, erwiderte die Frau ohne zu zögern, dann seufzte sie und schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, vermutlich hat Ellorien die anderen überzeugt, ihren Anspruch auf den Löwenthron zu unterstützen. Vielleicht glauben sie, Arymilla besiegen und die Belagerung übernehmen zu können. Ihnen stehen noch einmal halb so viele Leute mehr als ihr zur Verfügung, und doppelt so viel wie uns.« Sie sprach nicht weiter. Das war auch unnötig. Selbst wenn die Kusinen Männer von einer Stelle zur anderen brachten, würden sie kaum die Mauern halten können.
    »Zuerst holen wir Elayne zurück, dann können wir uns um diesen Haufen Sorgen machen«, sagte Birgitte. Wo blieb en die verfluchten Windsucherinnen?
    Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, da kamen sie hinter Chanelle auf bloßen Füßen in den Raum, ein bunter Regenbogen aus Farben. Ausgenommen Renaile, die in ihrer Leinenkleidung die Letzte in der Reihe war, aber auch sie war bunt genug in der roten Bluse, den grünen Hosen und der dunkelgelben Schärpe. Allerdings ließ selbst Rainyn, eine junge

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