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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Guybon gebracht zu werden, meine Lady«, sagte Frau Harfor atemlos und fächelte sich Luft zu.
    Der junge Gardist kämpfte darum, sich aufzusetzen, bis Birgitte ihn wieder nach unten drückte. »Drei oder vier Söldnerkompanien greifen das Far-Madding-Tor an, meine Lady.« Schmerz ließ ihn das Gesicht verzerren. »Aus dem Stadtinneren, meine ich. Sie haben Bogenschützen aufgestellt, um jeden zu erschießen, der mit Signalflaggen Hilfe herbeiholen will, aber ich schaffte es davonzukommen, und mein Pferd hielt lange genug durch.«
    Birgitte stieß einen Fluch hervor. Cordwyn, Gomaisen und Bakuvun würden dabei sein, darauf ging sie jede Wette ein. Sie hätte Elayne drängen sollen, sie aus der Stadt zu werfen, nachdem sie ihre Forderungen erhoben hatten. Ihr war nicht bewusst, dass sie laut gesprochen hatte, bis der verwundete Gardist sprach.
    »Nein, meine Lady. Jedenfalls nicht Bakuvun. Er und ein Dutzend seiner Männer kamen vorbei, um ein paar Würfel… äh, um sich die Zeit zu vertreiben, und der Leutnant schätzt, dass es allein ihnen zu verdanken ist, dass wir ausharren konnten. Falls sie noch ausharren. Als ich zurückschaute, rannten sie mit Sturmböcken gegen die Turmtüren an. Aber da ist noch mehr, meine Lady. Vor den Toren sammeln sich Männer in Niedercaemlyn. Zehntausend, vielleicht doppelt so viel. Schwer zu sagen, bei den krummen Straßen.«
    Birgitte zuckte zusammen. Zehntausend Mann würden für einen Angriff von draußen reichen, ob man die Söldner aufhalten konnte oder nicht - es sei denn, sie schickte alle hin, und das konnte sie nicht. Was beim Licht sollte sie nur tun? Sollte man sie doch zu Asche verbrennen, sie konnte einen Angriff planen, um jemanden aus einer Festung zu retten, oder in Feindesland Spähtrupps durchführen und wissen, was sie da tat, aber das hier war eine Schlacht, und das Schicksal Caemlyns und vielleicht sogar des Throns stand auf dem Spiel. Trotzdem, sie musste es tun. »Frau Harfor, bringt diesen Mann in den Palast und kümmert Euch um seine Wunden.« Sinnlos, die Windsucherinnen um eine Heilung zu bitten. Sie hatten bereits klargemacht, dass das ihrer Ansicht nach eine Teilnahme am Krieg bedeutete. »Dyelin, überlasst mir alle Pferde und tausend Hellebardisten. Ihr nehmt den Rest und alle Bogenschützen und Armbrustmänner. Und alle Männer, die ein Schwert halten können. Wenn das Tor noch steht, sobald euch die Kusinen dort hingebracht haben, sorgt Ihr dafür, dass es auch weiterhin hält. Ist es gefallen, erobert es zurück. Und haltet diese verdammte Mauer, bis ich es schaffe, dorthin zu kommen.«
    »Jawohl«, erwiderte Dyelin, als wäre es die leichteste Sache der Welt, diese Befehle auszuführen. »Conail, Catalyn, Branlet, Perival, ihr kommt mit mir. Eure Fußsoldaten werden besser kämpfen, wenn ihr dabei seid.« Conail sah enttäuscht aus, zweifellos hatte er sich selbst schon bei einem ehrenvollen Sturmangriff gesehen, aber er nahm die Zügel und flüsterte etwas zu den beiden jüngeren Jungen, das sie kichern ließ.
    »Ich will dabei helfen, Elayne zu retten«, protestierte Catal yn.
    »Ihr seid gekommen, um ihr dabei zu helfen, den Thron zu besteigen«, sagte Dyelin scharf, »und Ihr werdet dorthin gehen, wo Ihr gebraucht werdet, um dafür zu sorgen, oder wir werden uns später noch einmal unterhalten.« Was auch immer das zu bedeuten hatte, Catalyns Gesicht rötete sich, aber sie folgte Dyelin und den anderen mürrisch, als sie losritten.
    Guybon sah Birgitte an, sagte aber nichts, obwohl er sich vermutlich fragte, warum sie nicht mehr schickte. Er würde ihre Autorität nicht öffentlich in Frage stellen. Das Problem war nur, dass sie nicht wusste, wie viele Schwarze Schwestern bei Elayne sein würden. Sie brauchte jede Windsucherin, sie mussten ihr glauben, dass sie alle erforderlich waren. Wäre Zeit gewesen, hätte sie die Wachtposten von den Außentürmen abgezogen, sie hätte sie selbst von den Toren abgezogen.
    »Macht das Wegetor«, sagte sie zu Chanelle. »Genau auf dem Abhang dieses Hügels östlich von der Stadt, direkt auf der Erininstraße und in der entgegengesetzten Richtung zur Stadt.«
    Die Windsucherinnen stellten sich zu einem Kreis auf, taten, was auch immer sie tun mussten, um sich zu verknüpfen, und ließen sich verflucht viel Zeit dabei. Plötzlich erschien der blausilberne, vertikale Strich eines Wegetors und verbreiterte sich zu einer fünf Schritte hohen Öffnung, die sich über den gerodeten Boden erstreckte und eine breite

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