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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verliebt ist. Ich habe gesehen, wie er Euch angesehen hat.«
    In sie verliebt? Vielleicht. Möglicherweise könnte sie ihn irgendwann einmal lieben. Angeblich hatte ihre Mutter ihren Vater geliebt. Und ein vielschichtiger Mann? Matrim Cauthon ließ eine Zwiebel wie einen Apfel aussehen! Sie fuhr sich mit der Hand über den Kopf. Sie war noch immer nicht an das Gefühl von Haaren gewöhnt. »Als Erstes brauche ich eine Rasierklinge.«
    »Vielleicht wäre es besser, bis Ebou Dar zu warten, Hochl ady.«
    »Nein«, widersprach sie ihm sanft. »Wenn ich sterbe, dann werde ich als die sterben, die ich bin. Ich habe den Schleier abgenommen.«
    »Wie Ihr sagt, Euer Hoheit.« Er salutierte lächelnd, die Faust in dem Panzerhandschuh traf seine Brust so hart, dass Stahl auf Stahl klirrte. »Wenn wir sterben, dann werden wir als die sterben, die wir sind.«

KAPITEL 20
 
Prinz der Raben
    Mat stützte sich auf den hohen Sattelknauf, den Ashandar ei quer über Pipsʹ Nacken gelegt, und schaute stirnrunzelnd in den Himmel. Die Sonne war weit über ihren Zenit hinaus. Wenn Vanin und diese Totenwächter nicht bald zurückkehrten, würden die Armbrustmänner beim Kampf die Sonne in den Augen haben oder, noch unerfreulicher, die Abenddämmerung bräche herein. Und noch schlimmer war, dass sich über den Bergen im Osten dunkle Wolken auftürmten. Der böige Wind kam aus dem Norden. Das war nicht hilfreich, o nein. Regen würde das Wiesel in den Hühnerhof lassen. Bogensehnen mochten keinen Regen. Nun, mit etwas Glück würde der Regen noch ein paar Stunden auf sich warten lassen, aber sein Glück hatte noch nie verhindert, dass er bei einem Wolkenbruch nicht durchnässt wurde. Er hatte es nicht gewagt, noch einen Tag zu warten. Die Burschen, die Tuon jagten, würden vielleicht noch eine Spur von Karede finden, und dann würde er versuchen müssen, sie anzugreifen oder in einen Hinterhalt zu locken, bevor sie Karede fangen konnten. Besser, sie zu sich kommen zu lassen, an einen Ort, den er sich ausgesucht hatte. Die richtige Stelle zu finden war nicht schwer gewesen, mit Meister Roidelles Kartensammlung und Vanin und den anderen Spähern.
    Aludra kümmerte sich hektisch um eine ihrer großen, eisenverstärkten Abschussröhren, die Zöpfe verbargen ihr Gesicht, als sie etwas an dem breiten Holzfundament überprüfte. Er wünschte, sie wäre bereit gewesen, mit Thom und Frau Anan bei den Lasttieren zu bleiben. Selbst Noal war bereit gewesen, dort zu bleiben, und wenn auch nur, um Juilin und Amathera zu helfen, dass Olver nicht losrannte, um sich die Schlacht anzusehen. Der Junge wollte das unbedingt, was schnell dazu führen konnte, dass er den Tod fand. Es war schon schlimm genug gewesen, als nur Harnan und die drei anderen ihn verderben konnten, aber jetzt brachte ihm die Hälfte der Männer bei, wie man mit Schwert oder Dolch umging oder mit Händen und Füßen kämpfte, und seinem Verhalten nach zu urteilen, füllten sie seinen Kopf anscheinend mit Heldengeschichten, da er Mat anbettelte, ihn auf Stoßtrupps begleiten zu dürfen.
    Aludra war fast genauso schlimm. Jeder hätte die Zünds chnüre mit den Schwefelhölzern entzünden können, sobald sie diese Röhre geladen hatte, aber sie bestand darauf, es selbst zu tun. Aludra war eine energische Frau und nicht gerade darüber erfreut, sich auf der gleichen Seite wie die Seanchaner wiederzufinden, ganz egal, wie befristet das Abkommen auch war. Es erschien ihr nicht richtig, dass sie etwas von ihrer Arbeit sehen würden, ohne dem Ergebnis ausgesetzt zu werden. Leilwin und Domon saßen in der Nähe auf ihren Pferden, um sie im Auge zu behalten, sowohl um sicherzugehen, dass sie keine Dummheiten machte, wie auch sie zu beschützen. Mat hoffte, dass auch Leilwin keine Dummheiten machte. Da bei den Leuten, gegen die sie heute kämpfen würden, angeblich nur ein Seanchaner war, hatte sie entschieden, dass es in Ordnung war, dabei zu sein, und der Art und Weise nach zu urteilen, wie sie Musenge und die anderen Totenwächter anstarrte, dachte sie vielleicht, ihnen etwas beweisen zu müssen.
    Die drei Aes Sedai, die mit den Zügeln in der Hand beie inander standen, warfen den Seanchanern ebenfalls finstere Blicke zu, genau wie Blaeric und Fen, die ihre Schwertgriffe möglicherweise unbewusst tätschelten. Joline und ihre beiden Behüter waren die Einzigen gewesen, die über Sheraines willige Abreise mit Tuon entsetzt gewesen waren - was eine Aes Sedai wegen einer Sache empfand, das empfand

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