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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Was das anging, rückte Aledrin ebenfalls zurück.
    »Sagt es ihr«, befahl Merise. »Jahar kann stur sein, aber er ist ein guter Junge.«
    »Die Weiße Domani«, stimmte Jahar zögernd zu. Saroiya schwankte, als würde sie umkippen, und er sah sie verächtlich an. »Es war nur Geist, und er ist weg.« Saroiyas Gesicht verfinsterte sich, aber es war unmöglich zu sagen, ob aus Wut oder Verlegenheit.
    »Eine bemerkenswerte Entdeckung«, sagte Lelaine, »und ich bin sicher, dass Euch Merise weitere Tests erlauben wird, aber der Saal hat etwas zu erledigen. Ich bin sicher, Ihr stimmt mir zu, Romanda.«
    Romanda schaffte es gerade noch, sich davon abzuhalten, sie böse anzustarren. Lelaine überschritt ihre Grenzen einfach zu oft. »Wenn Eure Demonstration zu Ende ist, dürft Ihr Euch zurückziehen, Nacelle«, sagte sie. Die Malkieri zögerte, vielleicht weil sie Merises Miene entnehmen konnte, dass es keine weiteren Experimente mehr geben würde - eigentlich hätte man doch annehmen sollen, dass ausgerechnet eine Grüne vorsichtig mit einem Mann umgehen würde, der möglicherweise der Behüter einer anderen Schwester war -, aber natürlich hatte sie keine Wahl. »Welchen Vorschlag hat der Wiedergeborene Drache für uns, Junge?«, fragte Romanda, sobald Nacelle auf der anderen Seite der Abschirmung war.
    »Das Folgende«, sagte er und sah sie stolz an. »Jede Schwester, die treu zu Egwene alʹVere steht, darf mit einem Ashaʹman den Bund eingehen, insgesamt siebenundvierzig. Ihr könnt nicht um den Wiedergeborenen Drachen bitten und auch nicht um einen Mann, der das Drachenabzeichen trägt, aber jeder Soldat und Geweihte, den ihr fragt, darf nicht ablehnen.« Romanda hatte das Gefühl, dass man ihr jeglichen Atem aus den Lungen gepresst hatte.
    »Ihr müsst zugeben, dass das unseren Bedürfnissen entg egenkommt«, sagte Lelaine ruhig. Die Frau musste von Anfang an gewusst haben, worum es ging, sollte sie doch zu Asche verbrennen.
    »Das tue ich«, erwiderte Romanda. Mit siebenundvierzig Männern, die die Macht lenken konnten, würden sie ihre Zirkel so weit ausdehnen können, wie das möglich war. Vielleicht sogar einen Zirkel, der sie alle mit einschloss. Falls es Grenzen gab, würde man die in Erfahrung bringen müssen.
    Faiselle sprang auf die Füße, als wäre das hier eine formelle Sitzung. »Das muss besprochen werden. Ich verlange eine formelle Sitzung.«
    »Dafür sehe ich keine Notwendigkeit«, sagte Romanda und blieb sitzen. »Das ist viel besser als… als das, auf das wir uns zuvor geeinigt hatten.« Es machte keinen Sinn, zu viel vor dem Jungen zu sagen. Oder vor Merise. Was war ihre Verbindung zu dem Wiedergeborenen Drachen? Konnte sie eine der Schwestern sein, die ihm angeblich den Treueid geschworen hatten?
    Saroiya stand bereits, bevor Romanda zu Ende gesprochen hatte. »Da ist noch immer die Frage der Vereinbarungen, um sicherzugehen, dass wir die Kontrolle haben. Darauf haben wir uns noch immer nicht geeinigt.«
    »Ich glaube, der Behüterbund wird sämtliche Vereinb arungen überflüssig machen«, sagte Lyrelle trocken.
    Faiselle erhob sich hastig, und sie und Saroiya sprachen fast gleichzeitig. »Der Makel…« Sie verstummten, starrten sich gegenseitig misstrauisch an.
    »Saidin ist sauber«, sagte Jahar, obwohl ihn niemand ang esprochen hatte. Merise hätte dem Jungen wirklich Benehmen beibringen können, wenn sie ihn schon in den Saal brachte.
    »Sauber?«, sagte Saroiya verächtlich.
    »Es ist seit mehr als dreitausend Jahren beschmutzt«, warf Faiselle scharf ein. »Wie kann es da sauber sein?«
    »Ruhe!«, fauchte Romanda und versuchte, die Kontrolle wiederzuerlangen. »Ruhe!« Sie starrte Saroiya und Faiselle so lange an, bis sie wieder ihre Sitze einnahmen, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit erneut Merise zu. »Kann ich davon ausgehen, dass Ihr Euch mit ihm verknüpft habt?« Die Grüne nickte bloß. Sie mochte ihre gegenwärtige Gesellschaft wirklich nicht und wollte kein Wort mehr als nötig sagen. »Könnt Ihr bestätigen, dass Saidin vom Makel befreit ist?«
    Die Frau zögerte nicht. »Das kann ich. Ich habe lange gebraucht, bis ich davon überzeugt war. Die männliche Hälfte der Macht ist viel fremder, als ihr euch vorstellen könnt. Nicht die unerbittliche und dennoch sanfte Macht Saidars, sondern eher ein wildes Meer aus Feuer und Eis, das von einem Wirbelsturm aufgepeitscht wird. Und doch bin ich überzeugt. Es ist sauber.«
    Romanda atmete tief aus. Ein Wunder, um wenigstens einige

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