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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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der Schrecken auszugleichen. »Wir haben keine formelle Sitzung, aber ich stelle die Frage. Wer steht auf, um dieses Angebot zu akzeptieren?« Sie stand, bevor sie zu Ende gesprochen hatte, aber Lelaine war noch schneller als sie, und Janya schlug sie beide. Augenblicke später waren bis auf Saroiya und Faiselle alle auf den Beinen. Außerhalb der Abschirmung drehten sich Köpfe, als Schwestern zweifellos darüber zu diskutieren begannen, was möglicherweise gerade beschlossen worden war. »Der geringere Konsens ist getroffen, das Angebot, mit siebenundvierzig Ashaʹman den Bund einzugehen, ist angenommen.« Saroiya ließ die Schultern hängen, und Faiselle atmete heftig aus.
    Romanda rief im Namen der Einheit nach dem großen Konsens, aber es überraschte sie nicht, dass die beiden stur auf ihren Plätzen sitzen blieben. Schließlich hatten sie vehement gegen eine Annäherung an die Ashaʹman gekämpft, hatten sich trotz Gesetz und Brauchtum darum bemüht, sie zu verhindern, selbst nachdem man sie beschlossen hatte. Aber nun war es vollbracht, und das sogar ohne die Notwendigkeit einer zeitweiligen Allianz. Der Bund würde natürlich ein Leben lang halten, und doch würde es besser als jede Allianz sein. Sie hätte zu viel Gleichheit impliziert.
    »Eine seltsame Zahl, siebenundvierzig«, meinte Janya nachdenklich. »Darf ich Eurem Behüter eine Frage stellen, Merise ? Danke. Jahar, wie ist der Wiedergeborene Drache auf diese Zahl gekommen?« Eine sehr gute Frage, dachte Romanda. Durch den Schock, das erreicht zu haben, was sie brauchten, ohne auch nur im mindesten eine Partnerschaft eingehen zu müssen, war sie selbst gar nicht darauf gekommen.
    Jahar nahm die Schultern zurück, als hätte er mit dieser Frage gerechnet und würde eine Antwort fürchten. Aber sein Gesicht blieb hart und kalt. »Es sind bereits einundfünfzig Schwestern von Ashaʹman gebunden worden, und vier von uns sind mit Aes Sedai verbunden. Es waren fünf von uns, aber einer starb, als er seine Aes Sedai verteidigte. Haltet seinen Namen in Erinnerung. Eben Hopwil. Haltet ihn in Erinnerung!«
    Auf den Bänken herrschte verblüfftes Schweigen. Romanda kam sich vor, als hätte sie einen Eisklumpen im Leib. Einundfünfzig Schwestern? Von Ashaʹman gebunden? Das war abscheulich!
    »Manieren, Jahar!«, fauchte Merise. »Ich will Euch das nicht noch einmal sagen müssen!«
    Schockierenderweise ging er jetzt auf sie los. »Sie müssen es wissen, Merise. Sie müssen es wissen!« Er drehte sich wieder um und ließ die Blicke über die Bänke schweifen. In seinen Augen loderte es. Er hatte sich nicht gefürchtet. Er war wütend gewesen und war es immer noch. »Eben war mit seiner Daigian und Beldeine verknüpft, und Daigian kontrollierte die Verknüpfung, und als sie sich einer der Verlorenen gegenübersahen, konnte er nur noch rufen ›Sie lenkt Säidirk und sie mit dem Schwert angreifen. Und trotz allem, was sie ihm angetan hat, so zerstört er war, er schaffte es, sich am Leben festzuklammern, an Saidin festzuklammern, lange genug, dass Daigian sie vertreiben konnte. Also haltet seinen Namen in Erinnerung! Eben Hopwil. Er hat noch für seine Aes Sedai gekämpft, lange nachdem er hätte tot sein müssen!«
    Nachdem er verstummt war, sagte keiner ein Wort, bis Escaralde schließlich ganz leise sagte: »Wir werden ihn in Erinnerung behalten, Jahar. Aber wie konnten einundfünfzig Schwestern von Ashaʹman… gebunden werden?« Sie beugte sich vor, als würde seine Antwort genauso leise erfolgen.
    Der Junge zuckte mit den Schultern, noch immer wütend. Ashaʹman, die Aes Sedai an sich banden, das kümmerte ihn nicht. »Elaida hat sie geschickt, um uns zu vernichten. Der Wiedergeborene Drache hat einen Befehl erlassen, dass keine Aes Sedai verletzt werden darf, es sei denn, sie versucht zuerst, einen von uns zu verletzen, also entschied sich Taim, sie gefangen zu nehmen und zu binden, bevor sie Gelegenheit dazu hatten.«
    Aha. Sie waren Elaidas Anhängerinnen. Sollte das einen Unterschied machen? Irgendwie tat es das, jedenfalls ein kleines bisschen. Aber jede Schwester, die von einem Ashaʹman gebunden wurde, brachte das Thema Gleichheit erneut zur Sprache, und das war nicht zu tolerieren.
    »Ich habe eine andere Frage an ihn, Merise«, sagte Moria und wartete, bis die Grüne nickte. »Ihr habt Euch jetzt zweimal so ausgedrückt, als hätte eine Frau Saidin gelenkt. Warum? Das ist unmöglich.« Zustimmendes Gemurmel ertönte im Pavillon.
    »Das mag

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