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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Probleme zu sprechen. Ich möchte nur... Eigentlich hätte ich es gar nicht erwähnen sollen.« Er verzog das Gesicht. »Ich sollte endlich lernen, den Mund zu halten. Na ja, schreiben wir es einfach der Tatsache zu, dass ich ziemlich mitgenommen bin. Wanda ist neu dabei und hat sich die Stelle hart erarbeiten müssen - das ist gar nicht so einfach für eine vierzigjährige schwarze Frau.«
    »Das glaube ich gern«, antwortete Rina. »Mach dir ihretwegen keine Sorgen, Peter. Solange sie einfach ihren Job macht, werden wir prima miteinander auskommen.«

2
    Die Fotos der KZ-Opfer mussten aus irgendeiner Quelle stammen. Es bestand die Möglichkeit, dass sie von einer Neonazi-Website heruntergeladen und vergrößert worden waren, um sie wie Originalfotos aussehen zu lassen. Andererseits war es genauso gut denkbar, dass sie von einer lokalen faschistischen Organisation stammten. Die extremistische Gruppe, an die Decker sich aus seinen Foothill-Zeiten erinnerte, hatte sich den Namen »Hüter der Völkischen Reinheit« gegeben. Als er noch beim Jugenddezernat arbeitete, hatte es sich bei dieser Gruppierung um kaum mehr als eine Postfachadresse und ein halbjährlich stattfindendes Treffen im Park gehandelt. Nach ein paar kurzen Telefonanrufen erfuhr er, dass die Gruppe noch existierte und inzwischen eine richtige Adresse am Roscoe Boulevard hatte. Decker wusste nicht genau, was sie machten und wofür sie eintraten, aber bei einem derartigen Namen musste die darin versteckte Botschaft etwas mit der angeblichen Überlegenheit der weißen Rasse zu tun haben.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr; es war jetzt kurz vor elf. Er stand von seinem Schreibtisch auf und ging hinüber in den Bereitschaftsraum. Zahlreiche Schreibtische waren unbesetzt, was bedeutete, dass die meisten der Detectives der Devonshire Division zu einem Einsatz unterwegs waren. Aber glücklicherweise saß Tom Webster an seinem Tisch und telefonierte. Der junge Beamte vom Morddezernat war blond, blauäugig und sprach mit breitem Südstaatenakzent. Wenn irgendjemand sich als arischer Sympathisant ausgeben konnte, dann Webster... wenn man mal von der Kleidung absah. Normalerweise hatten Neonazis keine Designerklamotten an. Heute trug Tom einen marineblauen Anzug, ein weißes Hemd und eine kastanienbraune Krawatte mit winzigem Muster - wahrscheinlich von Zegna. Nicht dass Decker selbst solche Einhundertdollarkrawatten besessen hätte, aber er kannte die Marke, da Rinas Vater Zegna mochte und Sammy und Jake häufig seine ausgemusterten Exemplare vermachte.
    Webster sah von seiner Arbeit auf, und Decker bedeutete ihm, in sein Büro zu kommen. Eine Minute später betrat Tom den Raum und schloss die Tür hinter sich. Seine Haare waren erst vor kurzem geschnitten worden, aber einige Strähnen reichten noch bis zu den Augenbrauen, was ihn wie einen Schuljungen wirken ließ.
    »Tut mir Leid wegen heute Morgen, Lieutenant.« Webster nahm auf der anderen Seite von Deckers Schreibtisch Platz. »Wir haben gehört, es war ziemlich heftig.«
    »Da habt ihr richtig gehört.« Decker saß an seinem Tisch und konzentrierte sich auf seinen Computer, bis er gefunden hatte, was er suchte. Dann drückte er auf den Druckerknopf. »Wie sieht denn dein Zeitplan für heute aus?«
    »Ich wollte in der Gonzalez-Geschichte noch einer Sache nachgehen, mich mit der Witwe unterhalten...« Er seufzte. »Die Verhandlung ist schon wieder verschoben worden. Perez' Anwalt hat seinen Dienst quittiert, und jetzt stellen sie ihm einen neuen Pflichtverteidiger, der aber mit dem Fall nicht vertraut ist. Die arme Mrs. Gonzalez möchte die ganze Sache einfach abschließen, aber das wird noch eine Weile dauern.«
    »Schlimme Sache«, stimmte Decker zu.
    »Ja, schlimm und wieder mal typisch«, erwiderte Webster. »Ich muss um halb zwei im Gericht sein. Ich dachte, ich geh noch mal meine Notizen durch.«
    »Du hast 'nen Collegeabschluss, Webster. Das dürfte also nicht allzu lang dauern.« Decker reichte ihm den Ausdruck. »Ich möchte, dass du das hier mal überprüfst.« Webster warf einen Blick auf das Blatt. »Hüter der Völkischen Reinheit? Was ist das? Eine Nazigruppe?«
    »Genau das sollst du herausfinden.«
    »Wann? Jetzt?«
    »Ja.« Decker lächelte. »Sofort.«
    »Und wonach such ich genau? Informationen zum Vandalismus in der Synagoge?«
    »Ja.«
    »Soll ich so tun, als war mir der Vorfall gar nicht so unrecht?«
    »Du willst Informationen, Tom. Also tu, was du tun musst. Da fällt mir ein: Nimm

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