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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Martinez mit. Du bist weiß, er ist Latino. Bei diesen Rassisten könnt ihr das alte Spiel >Guter Cop, böser Cop< allein schon mit eurer Hautfarbe spielen.«
    Wanda Bontemps rief Decker von der Synagoge aus an und erzählte ihm von den drei Jugendlichen, die sie wegen früherer Vandalismusdelikte festgenommen hatte. Bei allen dreien war die Akte versiegelt.
    »Wie wäre es mit ein paar Namen?«, fragte Decker.
    »Jerad Benderhurst - ein fünfzehnjähriger weißer Jugendlicher. Das Letzte, was ich gehört hab, war, dass er bei einer Tante in Oklahoma lebt. Jamal Williams - ein sechzehnjähriger Afroamerikaner; nicht nur wegen Vandalismus festgenommen, sondern auch wegen Bagatelldiebstahl und Drogenbesitz. Ich glaube, er ist an die Ostküste gezogen.«
    »Das ist nicht sehr viel versprechend. Sonst noch jemand?«
    »Carlos Aguillar. Meines Wissens nach vierzehn Jahre alt und noch immer in der Besserungsanstalt. Das sind die Jugendlichen, an die ich mich im Zusammenhang mit Vandalismus erinnere. Sie könnten aber auch noch mal mit Sherri und Ridel reden, vielleicht wissen die noch andere Namen.« Pause. »Andererseits, Lieutenant, sollten Sie auch den größeren Zusammenhang nicht außer Acht lassen, wenn es darum geht, jemanden einzubuchten.«
    Decker wusste genau, worauf sie anspielte - eine spezielle Gruppe weißer Jugendlicher aus der oberen Mittelschicht, die nicht nur vor Testosteron strotzten, sondern auch vom Leben entsetzlich gelangweilt waren. Erst kürzlich hatten diese Jugendlichen sich nach ihrer Festnahme sofort die Dienste von Daddys hoch bezahlten Anwälten gesichert, noch bevor überhaupt ihre Personalien aufgenommen waren. Die ganze Bande musste auf freien Fuß gesetzt und die Festnahme aus den Akten gestrichen werden, und das alles in Rekordzeit. Die meisten der Jungen gingen auf Privatschulen. Für sie waren selbst Drogen und Sex zu alltäglich und Straftaten die letzte Möglichkeit zur Rebellion.
    »Letztes Jahr haben wir eine Gruppe Jugendlicher verhaftet«, sagte Wanda. »Etwa zwanzig Jungs, die sich wie Gettokids kleideten und unbedingt den Bösewicht spielen wollten. Sie haben eine ganze Reihe von Gebäuden beschädigt. Wenn ich eine Weile drüber nachdenke, könnte ich mich vielleicht an den einen oder anderen Namen erinnern.«
    »Sie könnten sich aber auch 'ne Klage an den Hals holen, dafür, dass Sie mir die Namen geben«, erwiderte Decker. »Was die Akten betrifft, so existieren keine. Aber ich weiß, wen Sie meinen.« Ein Blick auf die Armbanduhr verriet ihm, dass es inzwischen zwanzig nach elf war. »Wie läuft's denn da so?«
    »Die Fotografen sind fast fertig. Auch die Spurensuche braucht nicht mehr lange. Ihre Frau wartet mit einer Gruppe von Freiwilligen - alle mit Putzeimern, Reinigungsmitteln und Schrubbern bewaffnet - darauf, loslegen zu können, und sie sind wütend. Wenn die Polizei sich nicht beeilt, wird noch jemand auf einen Besenstiel aufgespießt.«
    »Das klingt ganz nach Rina«, bemerkte Decker.
    »Möchten Sie mit ihr reden? Sie hängt regelrecht über meiner Schulter.«
    »Ich hänge nicht!«, rief Rina in den Hörer. »Ich warte.«
    Wanda gab ihr das Telefon. »Detective Bontemps hat angeboten, uns während ihrer Mittagspause beim Putzen zu helfen«, sagte Rina.
    »Ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl?«
    »Dreimal darfst du raten.«
    Decker lächelte. »Ich komme, sobald ich mit der Arbeit fertig bin. Wenn es nötig ist, werde ich die ganze Nacht durch putzen und streichen. Was hältst du davon?«
    »Akzeptiert. Obwohl... um die Uhrzeit, wann du hier auftauchen kannst, ist es wahrscheinlich gar nicht mehr nötig.«
    »Ich hab gehört, du hast eine ganze Truppe zusammen?«
    »Ja, alle Gemeindefrauen sind hier versammelt, alle mit Schrubbern und Eimern. Außerdem hat jemand mit dem JCC telefoniert, und sechs Leute sind vorbeigekommen und haben uns ihre Hilfe beim Saubermachen und Weißein angeboten - einer ist sogar ein professioneller Maler. Und Wanda, die übrigens ein richtiger Schatz ist, hat tatsächlich in ihrer Gemeinde angerufen und ein paar Freiwillige besorgt. Sogar die Leute von der Presse wollen uns helfen. Wir würden jetzt wirklich gern loslegen.«
    »Detective Bontemps sagte mir, dass sie fast fertig sind.«
    »Es ist nur so... schrecklich, Peter. Jedes Mal, wenn ich es ansehen muss, wird mir schlecht. Und allen anderen geht es genauso.«
    »Welche Zeitungen sind da?«
    »Die L. A. Times, die Daily News und noch ein paar Fernsehteams, aber Wanda lässt sie

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