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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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sie in mein Ohr flüsterte. »Gib
ihn noch nicht auf Antanasia. Das ist nicht unsere Art. Dein Wille ist genauso
stark wie seiner und seine Liebe ist so stark wie deine.«
    lch drehte
mich zu Lucius um, wartete nicht, bis er zurücktrat oder mich an sich zog oder
sonst wie reagierte. Ich legte einfach meine Hände auf seine Brust, ließ sie
nach oben wandern und schlang meine Arme um seinen Hals.
    »Antanasia,
wir dürfen nicht ...« Lucius umfasste meine Handgelenke mit seinen starken
Händen, als wolle er mich wegstoßen.
    »Wir
dürfen«, versprach ich ihm und hielt ihn fest, die Finger hinter seinem Hals in
seinem dichten schwarzen Haar vergraben.
    »Warum kann
ich nicht tun, was ich tun sollte?« Er stöhnte, gab jedoch ohne Weiteres auf
und ließ meine Umarmung nicht nur zu, sondern erwiderte sie auch. »Ich hätte
inzwischen fort sein sollen ... Ich habe Zeit verschwendet,
nur um dir nahe zu sein. Und wofür? Für einige wenige Augenblicke, bevor ich
nicht mehr bin als eine deiner Erinnerungen? Ein tragischer Eintrag im
Tagebuch einer jungen Frau?«
    »Für diesen
einen Augenblick«, sagte ich und erlaubte ihm nun endlich, die Kontrolle zu
übernehmen. Ich hatte alles getan, was ich konnte. Ich hatte seine kühle Distanziertheit
durchbrochen. Jetzt wollte ich, dass Lucius mich küsste. Dass er mich biss.
Dass er erfüllte, was wir beide uns so lange gewünscht hatten. Seit er sich am
ersten Abend in unserem Haus in der Küche über mich gebeugt und mir über die
Wange gestrichen hatte. Seit er mir in die Augen gesehen und gefragt hatte: »Wäre
es denn wirklich so abstoßend, Antanasia? Mit mir zusammen zu sein?«
    Selbst
damals hatte ich tief im Innern gewusst, dass es alles andere als abstoßend
sein würde. So unglaublich viel mehr als nett. Purer Genuss.
    Lucius
zögerte kurz und blickte mir in die Augen. »Ich bin für dich nicht weniger
gefährlich, Antanasia«, flüsterte er. »Was immer wir tun ... es ist nur für
heute Nacht. Es ändert nichts. Ich werde fortgehen, um mich meinem Schicksal zu
stellen, und du wirst hierbleiben und deinem eigenen Weg folgen.«
    »Denk jetzt
nicht darüber nach«, flehte ich. Denn ich glaubte nicht, dass das, was wir in
dieser Nacht taten, nichts ändern würde. Ich glaubte, dass es alles ändern
konnte. »Denk jetzt nicht an die Zukunft.«
    »Wie Ihr
wünscht, meine Prinzessin«, sagte Lucius, schloss die Augen und ergab sich dem
Augenblick. Er beugte sich vor und strich mit seinen kühlen, rauen Lippen über
meine, zuerst sanft, dann fordernder.
    Ich wühlte
meine Finger tiefer in sein Haar und zog ihn an mich. Lucius gab einen
hungrigen kleinen Laut von sich. Er
grub die Hände in das dunkle Gewirr meiner Locken und wir küssten uns immer
leidenschaftlicher, gieriger. Als verschlängen wir einander.
    Und während
wir uns küssten, wirklich küssten, zersprang etwas in mir wie ein gespaltenes
Atom, das mit der ganzen Wucht eines zerspringenden Atomkerns explodierte.
Gleichzeitig empfand ich einen seltsamen, tiefen Frieden. Es war, als hätte ich
meinen Platz im Universum gefunden, im Chaos. Als könnten Lucius und ich durch
die Zeit gehen, ineinander verschlungen, endlos wie die Zahl Pi; als könnten
wir unbegrenzt und irrational weiter existieren und durch die Zeit wirbeln.
    Seine
Lippen glitten meine Kehle entlang. Als seine Reißzähne meine Haut berührten,
scharf und spitz, begannen meine Zähne zu schmerzen. Er folgte mit den Zähnen
dem Verlauf meines Halses, bis hinab zu der Mulde, in der der Blutstein ruhte.
    »Lucius,
ja«, drängte ich. »Hör nicht auf ... Bitte, hör diesmal nicht auf ...«
    Wenn er
mich beißt, wird er mir gehören ... für immer ...
    »Nein,
Antanasia.« Er rang um Beherrschung, aber ich drückte mich wieder an ihn und
spürte, wie seine Reißzähne sich in mein Fleisch bohrten, beinahe fest genug,
um die Haut zu durchdringen. Meine eigenen Zähne schärften sich und brachen
fast schon hervor.
    »Ja, Lucius
... meine Reißzähne ... ich kann sie fühlen...«
    »Nein.« Jetzt hatte Lucius sich wieder unter
Kontrolle, wenn auch nur schwer. Er legte die Hände an mein Gesicht, trat
einen Schritt zurück und sah mir in die Augen.
    »Wir waren
zu nah dran, Antanasia ... Der Kuss muss genügen. Ich werde nicht derjenige
sein, der dich in die Verdammnis
stürzt, wie sehr ich es mir auch wünschen mag. Ich werde nicht zulassen, dass
du mit mir vernichtet wirst.«
    »Ich
verstehe nicht ...« Wir waren uns so nah ...
    »Bitte, du
darfst dies

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