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Der verbotene Turm

Der verbotene Turm

Titel: Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die Diener, Gefolgsleute und Bannerträger. Den Schluss machte Damon mit Ellemir an seiner Seite. Ihm war, als müsse sein Herz brechen. Er hatte sich ein Glück erobert, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Aber sein Glück war auf den Opfern Leonies und anderer wie ihr aufgebaut, die das Wissen am Leben erhalten hatten. Cassilda, Mutter der Domänen, betete er, gib, daß wir das nie vergessen und ihrer immer in Ehrfurcht gedenken …
    Er ritt mit gesenktem Kopf und trauerte, bis er Ellemirs besorgten Blick auf sich ruhen fühlte und erkannte, daß er sich seinem Gram nicht hingeben durfte.
    Sein ganzes Leben lang würde er sich voll Kummer erinnern, aber das mußte ein privater Kummer bleiben, beinahe ein geheimer Luxus. Jetzt mußte er sein Gesicht entschlossen der Zukunft zuwenden.
    Es gab Arbeit zu tun. Für die Türme mochte sie zu trivial sein, und doch war sie wichtig: Arbeit wie die Reparatur von Dom Estebans Herzen, wie die Rettung der Hände und Füße bei den Männern mit den Erfrierungen. Und noch wichtiger war es, festzustellen, wo die äußersten Grenzen der Möglichkeit einer Matrix-Schulung lagen. Callista hatte Ferrika bereits wie versprochen im Überwachen unterrichtet. Ferrika war eine gute Schülerin und würde mehr lernen. Und in den kommenden Jahren würde es andere geben.
    Ellemir verlagerte ihr Gewicht im Sattel, und Damon sagte besorgt: »Du darfst dich nicht übermüden, mein Liebes. Ob du jetzt wirklich noch reiten solltest?«
    Ellemir lachte fröhlich. »Ferrika steht schon auf dem Sprung, mich in die Pferdesänfte zu befehlen, aber im Augenblick möchte ich durch den Sonnenschein reiten.«
    Zusammen ritten sie nach vorn, vorbei an den Dienern und Packtieren, bis zu Callista und Andrew.
    Als sie im Paß ankamen, warf Andrew einen letzten flüchtigen Blick auf den terranischen Raumhafen. Vielleicht sah er ihn nie wieder, aber bestimmt würden die Terraner während seines ganzen Lebens dableiben. Möglich, daß Valdir eine neue Haltung gegenüber den Terranern entwickelte, weil er Andrew gut kannte – nicht als fremdes Wesen, sondern als einen Menschen wie sie alle, als Gatten seiner Schwester.
    Aber all das lag in der Zukunft. Er sah nicht mehr zurück. Seine Welt lag jetzt anderswo.
    Sie ritten von dem Paß hinunter, und der Raumhafen war verschwunden. Doch Callista hörte das Donnern eines der großen Schiffe und zitterte ein bißchen. Sie mußte dabei zu sehr an die Veränderungen denken, die über Darkover gekommen waren und noch kommen würden, ob sie davon erfuhr oder nicht. Aber sie sagte sich, wenn sie die Veränderungen hatte ertragen können, die das letzte Jahr mit sich gebracht hatte, dann sollte sie auch getrost dem entgegenblicken, was die Zukunft bringen würde. Auch sie hatte an Damons Seite Arbeit zu tun, und außerdem mußte sie an ihr ungeborenes Kind denken.
    Auch sie betritt eine Welt, die sie nicht will, ebenso wie ich …
    Aber die Zukunft blieb ihren Kindern überlassen. Sie konnte sich nur bemühen, sie darauf vorzubereiten und ihnen eine bessere Welt zu hinterlassen. Sie hatte bereits damit begonnen. Callista faßte nach Andrews Hand und war glücklich, daß sie ihre Hand in seiner ruhen lassen konnte, ohne den Wunsch zu verspüren, sie wegzuziehen. Als Damon und Ellemir sich ihnen anschlossen, lächelte sie. Was an Veränderungen auch kommen mochte, sie würden sich ihnen gemeinsam stellen.

 
Nachwort
     
    Zwar hatte Marion Zimmer Bradley auch eine Anzahl von thematisch nicht miteinander verbundenen Romanen geschrieben, aber ihr Name ist untrennbar mit jenem Planeten Darkover verbunden, auf dem bislang 13 Romane und einige Kurzgeschichten angesiedelt sind (darunter ein paar Kurzgeschichten, die nicht von ihr sind, sondern aus einem Darkover-Fankreis – »Friends of Darkover« – stammen und jüngst in einem Taschenbuch in Amerika vorgestellt wurden).
    Darkover, das darf man wohl sagen, ist das Lebenswerk der 1930 geborenen Autorin, die auch privat so sensibel wirkt, wie es ihre Romane vermuten lassen. Was also ist Besonderes an Darkover, was übt diese Faszination aus, die eine Autorin dazu bringt, immer wieder über dieses eine Thema zu schreiben, und eine über die Jahre stetig anwachsende Leserschaft in den Bann schlägt?
    Zunächst einmal, und das ist wohl wichtig, ist der Darkover-Zyklus keine Serie im herkömmlichen Sinne. Die einzelnen Romane schildern Ereignisse und greifen Themen auf, die einem Gesamtkonzept – nämlich der Entwicklung

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