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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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ruhiger zu werden. Er musste jetzt nachdenken. Er holte ein paar Mal tief Luft und wandte sich dann wieder an Peter: »Was hast du jetzt vor?«
    Â»Mein ursprünglicher Plan«, antwortete dieser nüchtern, »bestand darin, euch beide zur Tür in der Calle dell’Amor degli Amici zu bringen, damit ihr nach Hause zurückkehren könnt. Ich hätte dann versucht, auf dem anderen Weg nachzukommen.«
    Â»Was für ein anderer Weg?«, fragte Rick verwirrt.
    Im nächsten Augenblick aber ertönte ein lautes
Klang!
. Etwas war gegen das U-Boot gestoßen und hätte es beinahe umgekippt.
    Â»Was zum Teufel passiert denn jetzt?«, schrie Rick panisch.
    Â»Keine Ahnung«, rief Peter zurück.
    Der rothaarige Junge packte abermals die Griffe des Periskops und sah hinein. Eine große schwarze Gondel folgte ihnen mit kaum einem Meter Abstand. Grau gekleidete Männer versuchten, mit ihren langen Rudern nach Peters Spinnen-U-Boot zu schlagen.
    Â»Verdammt noch mal!«, schrie Rick. »Sie sind genau über uns. Wir müssen in tieferes Wasser!«
    Â»Das ist genau das, was ich gerade mache«, erwiderte der Erfinder und betätigte seine Hebel immer hektischer.
    Die Beine der mechanischen Spinne bewegten sich schneller über den Lagunenboden, doch ihren Verfolgern gelang es, durch geschickte Handhabung der Ruder das Tempo zu halten.
    Â»Plan B«, verkündete Peter Dedalus atemlos. »Wir fahren nicht mehr die Calle dell’Amor degli Amici an, sondern nehmen beide meinen Weg.«
    Mit einem schlürfenden Geräusch brach die Frischluftzufuhr ab.
    Â»Sie haben die Boje abgeschnitten! Atme langsam, Junge. Wir haben nicht mehr viel Luft.«
    Rick schluckte.
    Das Spinnen-U-Boot setzte seinen Weg über den Boden der Lagune fort, dicht gefolgt von der Gondel der Geheimpolizisten. Rick schaute abwechselnd vorn durch den gläsernen Bug und durch das Periskop. »Sie lassen sich nicht abhängen«, sagte er beklommen.
    Peter erwiderte nichts darauf. Schweigend lenkte er sein Boot auf ein Ziel zu, das nur er kannte.
    Nach einer viertelstündigen Flucht verkündete er plötzlich: »Wir sind da!«
    Die Strömung des Wassers ringsum war stärker geworden und die mechanische Spinne war zuletzt mehr gehüpft als gelaufen.
    Â»Wo sind sie?«
    Â»Sie sind weiter zurückgeblieben«, sagte Rick erleichtert nach einem Blick durch das Periskop.
    Â»Sehr gut.«
    Ein Strudel brachte die mechanische Spinne beinahe zum Kippen, doch dem Erfinder gelang es gegenzusteuern.
    Â»Peter, wohin fahren wir?«, fragte Rick einige Minuten später.
    Wieder beantwortete der Erfinder seine Frage nicht.
    Es dauerte noch eine gute halbe Stunde, bis der rothaarige Junge merkte, dass sie auf ein Ufer der Lagune zusteuerten. Rick nahm an, dass sie zum Festland unterwegs waren. Diese Annahme schien sich bald als richtig zu erweisen, denn die mechanische Spinne kletterte über einen unter Wasser liegenden Hang zur Oberfläche hinauf. Als sie endlich auftauchten und die Einstiegsluke öffneten, um frische Luft hereinzulassen, hörten sie in der Ferne die Rufe ihrer Verfolger. Doch diese Schreie wurden von einem anderen Geräusch übertönt, einem unaufhörlichen, dumpfen Dröhnen. Es war wie ein Donnern, das aber nie verklang.
    Mit Herzklopfen sah Rick auf die andere Seite des Kamms, auf dem sie sich nun befanden.
    Â»Nein!«, schrie er gleich darauf entsetzt.
    Das Wasser der Lagune rann über den Kamm, um sich ein paar Dutzend Meter weiter in einen Abgrund zu ergießen, aus dem dichter Wasserdampf quoll. Es sah aus, als stünden sie auf der oberen Kante der Niagarafälle.
    Â»Mein Boot ist ausreichend gepanzert«, sagte Peter nur. »Es müsste das aushalten können.«
    Aus einem Fach zog er etwas heraus, das wie ein Gummibeutel aussah. »Leg das an!«, befahl er. »Auf dem Weg nach unten werden wir wahrscheinlich ein paar Stöße abbekommen.«
    Â»Peter! Ist dir überhaupt klar, was du da vorhast?«
    Â»Natürlich ist mir das klar! Und ich hätte es schon vor langer Zeit machen sollen, aber …«
    Er griff nach seinen Hebeln, und Rick beeilte sich, die stoßdämpfende Schutzkleidung anzulegen.
    Â»â€¦ ich leide unter Höhenangst!«
    Das Spinnen-U-Boot machte einen Satz nach vorn und stürzte in den Wasserstrom jenseits des Kamms. Rick erhaschte noch einen letzten Blick auf die sie

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