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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Tommaso immer mühsamer, gegen das Gewicht der mit Wasser vollgesogenen Kleidung anzukämpfen, das ihn in die Tiefe zog.
    Er hob den Kopf und sah über sich viele kleine Inseln, die an der Meeresoberfläche schwammen. Er kniff die Augen zusammen und erkannte schwimmende Bücher. Einen Koffer. Einen Schaukelstuhl. Ein Tischchen. Er merkte, dass die Gegenstände kleiner wurden, je tiefer er sank.
    Wenige Meter von ihm entfernt blitzten kurz die silbrigen Schuppen eines Fischs auf, der sofort wieder in der Tiefe verschwand. Aber war es wirklich ein Fisch gewesen? War es dafür nicht viel zu groß? Eigentlich hatte es mehr wie ein Klavier ausgesehen, ein großer Flügel. Ein Konzertflügel? Doch hier, im Meer?
    Als wäre plötzlich ein Schalter angeknipst worden, brachen Tommasos Erinnerungen über ihn herein. Die Welle, die in Kalypsos Buchladen über ihm zusammengestürzt war. Eine Flut, die ihn mit sich gerissen hatte. Einen Augenblick zuvor hatte Tommaso noch versucht, die Flints davon abzubringen, eine Tür mit dem Schlüssel, der einen Griff in Form eines Wals hatte, zu öffnen. Es war vergeblich gewesen.
    Er zwang sich dazu, die Arme zu bewegen. Gleichzeitig holte er mit Beinen und Rücken Schwung und fand sich einen halben Meter weiter oben wieder. Einen Augenblick lang hörten die Gegenstände, die über seinem Kopf an der Oberfläche trieben, zu schrumpfen auf.
    Tommaso wiederholte den Bewegungsablauf. Erst einmal und dann immer häufiger und kräftiger. Er verspürte den Drang, seine Lunge mit Luft zu füllen.
    Während er zur Oberfläche schwamm, fiel ihm wieder ein, wie ihn das Wasser in die Höhe gehoben hatte und er durch die Luft gewirbelt worden war. Er erinnerte sich an ein Durcheinander von Armen und Beinen und daran, dass es nicht nur seine eigenen gewesen waren. Auch die drei Flint-Cousins waren in den Strudel geraten. Genauso wie das Mädchen, das Kalypso im Laden vertrat. Wie hatte sie geheißen? In Ulysses Moores Büchern hatte er ihren Namen nie gelesen.
    Inzwischen konnte er schon die Sonnenstrahlen sehen, spürte aber noch nicht ihre Wärme. Seine Lunge brannte und seine Augen taten ihm weh.
    Wie war er bloß ins offene Meer geraten?
    So genau konnte er sich nicht mehr daran erinnern, aber er nahm an, dass ihn die mächtige Welle gemeinsam mit den Dingen, die jetzt über ihm im Wasser trieben, hinaus in die Straßen von Kilmore Cove gespült haben musste. Er erkannte die Tischchen der Gaststätte am Strand wieder und auch deren Stühle und Sonnenschirme. Zwischen ihnen schwammen auch noch ganz andere Dinge herum: Schirme, eine Melone, zwei Nachtschränkchen, eine Lampe, Decken und Teile von Möbeln.
    Mit einem Schrei durchbrach Tommaso die Wasseroberfläche. Er riss den Mund auf und sog gierig die Luft ein. Als er wieder zu Kräften gekommen war, ließ er sich mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Rücken treiben. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er tatsächlich noch lebte, und er bekam einen Lachanfall.
    Er sah sich um und konnte ringsherum nur das Meer sehen. Nirgendwo war eine Küstenlinie oder ein Schiff zu erkennen. Nur Wasser, wohin er auch schaute. Doch in wenigen Metern Entfernung schwamm ein großer Lederkoffer wie eine Boje halb über und halb unter der Wasseroberfläche.
    Seltsamerweise kam ihm der Koffer bekannt vor. Er erinnerte sich daran, dass er in den letzten wirren, dunklen Augenblicken an etwas hängen geblieben war, das sich gleichzeitig massiv und weich angefühlt hatte. Es hatte ihn vor Stößen bewahrt und ihn in dem Wirbel, der ihn mit sich gerissen hatte, an der Oberfläche gehalten.
    Mit ein paar Schwimmstößen erreichte er den Gegenstand, der ihm vermutlich das Leben gerettet hatte. Er war beinahe so groß wie er selbst. Tommaso kletterte hinauf. Der Koffer sank ein paar Zentimeter tiefer ins Wasser, ohne unterzugehen.
    Was für eine Katastrophe!, dachte Tommaso und betrachtete das Durcheinander umhertreibender Dinge. Anhand der Farbe des Wassers versuchte er herauszufinden, in welcher Richtung die Küste lag: In Landnähe war das Wasser gewöhnlich trüber und es schwamm mehr darin herum. Dann sah er zur Sonne hinauf, aber es gelang ihm nicht, von ihrem Stand die Tageszeit abzulesen.
    In Gedanken ging er all das durch, was er in den letzten Tagen erlebt hatte. Er dachte an seine Eltern in Venedig und daran, dass sie sich

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