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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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wohl inzwischen furchtbare Sorgen um ihn machten. Dann dachte er an Anita, die irgendwo in den Pyrenäen herumirrte. Und schließlich an Julia.
    Als an seinem Kofferboot ein Kleiderbügel vorbeischwamm, fischte er ihn aus dem Wasser und setzte ihn als Ruder ein. Er versuchte, damit gegen die Strömung anzurudern und in die Richtung zu steuern, in der er das Festland vermutete.
    Bald musste er feststellen, dass das Rudern auf offener See wesentlich anstrengender war als in der Lagune von Venedig. Jedes Mal wenn er eine kurze Pause einlegte, trieben ihn die Wellen unerbittlich wieder zurück.
    Manchmal hörte er ein Plumpsen, das sich anhörte, als würde etwas ins Wasser fallen. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob das, was ihm vorhin wie ein sinkender Konzertflügel vorgekommen war, vielleicht ein Meeresbewohner gewesen sein könnte. Ein Wal zum Beispiel. Oder ein großer Hai.
    Es gibt hier gar keine Haie, beruhigte er sich. Doch dann fiel ihm ein, dass der Leuchtturmwächter von Kilmore Cove genau in diesem Meer von einem Hai angegriffen worden war. Zumindest hatte er das in den Büchern von Ulysses Moore gelesen.
    Er schloss die Augen und schob sich das nasse, mit Sand verklebte Haar aus der Stirn. Dann ruderte er verbissen weiter.
    Nach gut zehn Minuten merkte er, dass er vollkommen erschöpft war. In seinen Ohren pfiff es, und sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Der Kleiderbügel rutschte ihm aus den Händen. Verzweifelt versuchte Tommaso, ihn wieder aus dem Wasser zu angeln, aber er war so kraftlos, dass er seinen eigenen Körper nicht mehr steuern konnte.
    Erschöpft ließ er sich auf den Koffer sinken. Er umfasste ihn mit beiden Armen, um nicht ins Wasser abzurutschen, und sagte sich: »Nur einen Augenblick. Ich ruhe mich nur einen Augenblick lang aus, und …«
    Und dann verlor er das Bewusstsein. Die Strömung trieb ihn auf dem schwarzen Koffer vor sich her.

Kapitel 2
Auf der Küstenstraße
    Sechs Paar Beine liefen, so schnell sie konnten, auf der Küstenstraße nach Kilmore Cove hinunter. Weiter unterhalb, auf der Höhe des Hafens, ergoss sich der Strom aus Wasser und Schlamm ins Meer und nahm alles mit, was er auf den Straßen gefunden hatte. Das Wasser war in der Altstadt entsprungen und von dort in die Hauptstraße geflossen, die es augenblicklich in ein Flussbett verwandelt hatte.
    Auf dem Hauptplatz stand das Wasser mindestens zwei Meter hoch und umspülte die Füße der Statue von William V. Die Häuser an der Promenade sahen aus, als wären sie ins Meer hineingebaut worden, und die Stühle, Sonnenschirme und Tische der Gaststätte am Strand waren zusammen mit Teilen der Terrasse einfach fortgespült worden. In der Bucht schaukelten umgestürzte Boote, abgerissene Stücke von Tauen und Netzen, und Tausend andere Dinge.
    Die sechs Personen sprachen kein Wort miteinander. Ohne den Blick von der Verwüstung abwenden zu können, konzentrierten sie sich ganz allein darauf weiterzurennen, ohne langsamer zu werden.
    Vorne an der Spitze der kleinen Gruppe befand sich Jason Covenant. Sein Haar war zerzaust, seine Kleidung zerrissen und völlig verdreckt. Doch trotz der Abenteuer und Strapazen der letzten Tage war sein Blick gefasst, und seine Bewegungen verrieten nicht die Müdigkeit, die ihm in den Knochen steckte.
    Hinter ihm lief Anita Bloom, das Mädchen aus Venedig. Ihr langes schwarzes Haar wehte im Wind und ihre Augen waren angstvoll aufgerissen.
    Es folgten Jasons Schwester Julia, die das Tempo der anderen halten konnte, obwohl sie so lange krank gewesen war, und Rick Banner, der seine Ausdauer wohl seinem beinahe schon professionellen Radfahrertraining verdankte.
    Die beiden erwachsenen Männer, die das Ende der kleinen Gruppe bildeten, schienen etwas Mühe zu haben, sich nicht abhängen zu lassen. Nur zwei Tage zuvor hatten ihre maßgeschneiderten Anzüge noch sehr elegant ausgesehen und ihre Lederschuhe geglänzt, sie waren glatt rasiert und parfümiert gewesen. Inzwischen aber trug der Blonde (dem es gelang, vor dem anderen einen kleinen Vorsprung zu behaupten) stachelige Bartstoppeln. Seine Hose hing in Fetzen von seinem Körper, und die Schuhe sahen aus, als würden sie jeden Augenblick auseinanderfallen. Der andere hinkte beim Laufen ein wenig und hatte den rechten Ärmel seines Jacketts verloren. Das sonst so sorgfältig zum Lockenkopf frisierte Haar sah

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