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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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die Augen auf, denn er erkannte sie sofort: Es war das Blatt, mit dem Pater Phoenix von Haus zu Haus gegangen war – unter dem Vorwand, es handle sich um die alljährlich in Kilmore Cove stattfindende Lotterie! Vielleicht war Penelope deshalb vor ihrer Abreise noch einmal zu dem Pfarrer gegangen.
    Der Beamte blätterte weiter in der Akte herum. »Und … ja, tatsächlich! Ich habe mich doch richtig erinnert!«, freute er sich. »Die Anlage F wurde zurückgezogen.«
    Â»Und das heißt?«
    Â»Einem Antrag muss immer ein nicht-existierender Gegenstand beigelegt werden, der aus dem betreffenden Ort stammt. Er wird hier hinterlegt und steht den Beamten zur Verfügung. In diesem Fall aber wurde der als ›Erster Schlüssel‹ bezeichnete Gegenstand von Mister Raymond Moore abgeholt und nie wieder zurückgebracht.«
    Nestor zuckte zusammen. Da also hatte Raymond Moore den Ersten Schlüssel gefunden!
    Â»Außerdem fehlt auch die Anlage G. Die Anlage G kann ein Tagebuch oder ein anderer Text sein oder auch eine Landkarte. Vielleicht auch eine Reihe von Veröffentlichungen. Jedenfalls soll es darin um den fraglichen Ort gehen, in diesem Fall eben Kilmore Cove.«
    Eine Landkarte, überlegte Nestor. Und dachte sofort an die Karte, die Doktor Bowen gezeichnet hatte.
    Und dann dachte er an seine Truhe voller Tagebücher und an die unter seinem Namen veröffentlichten Romane. Genügend Material für die Antragstellung!
    Eine Frage aber blieb noch offen. Penelope war in das Labyrinth hinuntergestiegen, hatte sich eine Weile darin aufgehalten, um die Umwandlung von Kilmore Cove in einen nicht-existierenden Ort zu beschleunigen, und dann … dann war es ihr nicht mehr gelungen, nach Hause zurückzukehren.
    Was konnte ihr bloß zugestoßen sein?
    Â»Erinnern Sie sich noch an die Dame, die den Antrag gestellt hat?«, fragte er aufgeregt.
    Â»Na ja, wie Sie sich denken können, ist seitdem viel Zeit vergangen …«
    Â»Selbstverständlich …«, erwiderte Nestor niedergeschlagen.
    Wieder eine Sackgasse. Wieder Informationen, die bruchstückhaft blieben.
    Â»Aber da die Zeit hier im Labyrinth nicht existiert«, fuhr der Beamte fröhlich fort, »erinnere ich mich
sehr gut
an Mistress Penelope! Eine blonde und außergewöhnlich schöne Frau, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf …« Der Beamte rückte seine Brille auf der Nase zurecht und versuchte, ein Kennerlächeln aufzusetzen. »Wissen Sie, eine schöne Frau erkenne ich auf den ersten Blick …«
    Nestor zwang sich zu einem Lächeln.
    Â»Nachdem sie den Antrag ausgefüllt hatte«, erzählte der Beamte weiter, »vertraute sie mir an, dass sie sich sehr für bestimmte Eigenarten des Labyrinths und in noch stärkerem Maße für die erträumten Orte interessierte. Ich begriff sofort, was sie meinte …«
    Â»Vielleicht haben Sie es begriffen, aber ich kapiere es nicht!«, schimpfte auf einmal der kleine Flint. Etliche Kartografen schreckten auf und sahen ihn vorwurfsvoll an.
    Der Beamte wandte dem Jungen den Kopf zu und schaute auf eine Weise zu ihm hinüber, die eher so wirkte, als sähe er durch ihn hindurch. »Es war ganz offensichtlich, dass Mistress Penelope daran interessiert war, einen Ariadnefaden zu erhalten.«
    Â»Einen Ariadnefaden?«, wiederholte Nestor verständnislos.
    Â»Ja. Man nennt sie auch ›Labyrinthpläne‹. Die Farben der Garnspulen sind je nach Zweck verschieden. Rote für warme Länder, weiße für kalte Länder. Schwarze für … Na ja, sie helfen, die schrecklichsten erträumten Orte zu erreichen.«
    Â»Was meinen Sie damit?« Nestor brach der kalte Schweiß aus.
    Â»Selbstverständlich sind nicht alle erträumten Orte heitere und glückliche Orte. Es gibt auch schwarze, schreckliche Regionen, die man besser nicht aufsuchen sollte. Manche nennen sie ›die Häfen des Schreckens‹.«
    Â»Verstehe«, sagte Nestor stirnrunzelnd. »Und verriet Ihnen Penelope zufällig, warum sie dorthin wollte?«
    Â»Also, wenn ich mich recht entsinne, war es eher ihr Freund, der das wollte.«
    Instinktiv griff Nestor nach dem Arm des Beamten, der daraufhin erschrocken aufschrie. »Freund? Von welchem Freund reden Sie?«, schrie Nestor ihn an. Dann erst merkte er, was er da tat, ließ den Mann los und entschuldigte sich.
    Â»Was für

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