Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
Schließlich ließ auch der Schmerz nach und Herm realisierte, dass der magische Griff auf seinen Arm verschwunden war, sein Gegner schien sich nun auf die rothaarige Klanfrau zu konzentrieren.
Ein Blick zu Kira ließ seine Hoffnung schwinden, dass sie ihren direkten Gegner würde überwinden können. Ein schneller Schlagwirbel des Attentäters hatte sie weiter an die Wand des hölzernen Gebäudes zurück gedrängt und erstmalig auch verletzt, Blut lief in dünnen Bahnen von Kiras zur Verteidigung erhobenen Armen, während sie mit verkniffenem Gesicht um ihr Leben kämpfte. Den Schmerz unterdrückend konzentrierte sich Herm auf Kira und nahm ihren Lebensfunken klar wahr, während die Präsenz des Mannes in schwarz unklar und verschwommen blieb. „ Das Schwert schützt ihn. Also muss ich es anders machen. “ Wie schon in Magystra kanalisierte er seine Energie zu Kira, aber diesmal beließ er es nicht bei seiner magischen Energie. Diesmal versuchte er, einen Teil seiner Lebensenergie auf Kira zu transferieren. Unter voller Konzentration stellte er eine Verbindung zwischen ihren Lebensfunken her und begann, seine Kraft auf sie zu übertragen. „ Es funktioniert. “ Während Herm fühlte, wie er schwächer wurde, glänzte nun eine schwarze Aura um Kiras Hände, ihre Wunden schlossen sich und sie sah wieder frisch und ausgeruht aus.
Kira reagierte sofort. In einer fließenden Bewegung warf sie die magische Yamasu zurück zu Herm und griff mit ihrer neuen Kraft wieder an. Doch ihr Gegner war nur kurz verwirrt und stellte sich schnell auf die neue Situation ein, jetzt wechselte er in defensive Kampfformen und wich vor der schwarzhaarigen Mönchin zurück, deren Fäuste nun von schwarzem Feuer umhüllt waren. Geschwächt stützte Herm sich auf seinen rechten Arm und sah zurück zum noch offenen Eingang indas Nebengebäude, als er dort Bewegungen aus seinen Augenwinkeln wahr nahm. Drei Männer in schwarz kamen aus dem Eingang und rannten umgehend mit erhobenen Schwertern auf ihn zu.
Noch im selben Augenblick wusste Herm, dass er sie nicht mehr rechtzeitig würde aufhalten können, zu wenig seiner magischen Kraft floss noch durch seinen Körper. Mit letzter Kraft griff er nach seiner Hellebarde und schoss einen schwarzen Strahl dunklen Feuers auf den mittleren der Angreifer, der umgehend schreiend in Flammen aufging und zu Boden stürzte. Die anderen beiden Attentäter waren bereits auf wenige Meter an ihn herangestürmt, ohne Energie und Hoffnung richtete Herm seinen Oberkörper auf, er würde wenigstens so aufrecht wie möglich sterben, mit seiner Waffe in der Hand.
Dann durchschnitt ein Zischen die Luft und Herm konnte spüren, wie etwas mit hoher Geschwindigkeit dicht über seinen Kopf flog und direkt in der Stirn des linken Angreifers einschlug. Nur eine Sekunde später flog ein zweites Geschoss rechts an ihm vorbei und fällte den zweiten Mann, noch bevor er Herm erreichen konnte. Verwirrt sah Herm auf die beiden Toten vor ihm, in beiden steckten lange Pfeile, die sie präzise getötet und ihm das Leben gerettet hatten. „ Aber wer hat geschossen? “
Ungläubig sah Herm in die Richtung, aus der die Pfeile gekommen waren und erspähte eine schemenhafte Gestalt an der Stelle, wo er seine inzwischen wieder verschwundene Brücke geschaffen hatte. Beinahe zeitgleich ertönte der laute Klang eines Alarmhornes durch die Nacht, ihr kleiner Kampf auf der obersten Plattform der Stadt war nicht länger geheim.
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Fluchend sah Karrek zur Seite auf die schattenhafte Gestalt, die seinen bereits sicheren Sieg so plötzlich verdorben hatte. Nicht nur hatte sie zwei der Burrak-Kumun wie aus dem Nichts mit Bogenschüssen erlegt, sondern nun auch noch einen klar hörbaren Alarm geblasen. Das Attentat hätte perfekt sein sollen, leise und unauffällig, ohne jede Verluste.
Das unerwartete Auftauchen des jungen Magiers und seiner Begleiterin war noch erfreulich gewesen, gab es Karrek doch gleich doppelte Gelegenheit zur Rache. Aber nun hatte sich das Blatt ein weiteres Mal unerwartet gewendet. Trag, Hauptmann der Burrak-Kumun und Besitzer eines Hansha-No-Ken, befand sich unerwartet in der Defensive gegen die junge Schülerin des toten Meister Yi. Der junge Magier war noch nicht außer Gefecht, im Gegensatz zu den meisten der Burrak-Kumun und er selbst befand sich noch immer in einem kraftzehrenden Duell mit einer jungen rothaarigen Magierin, deren störrische Beharrlichkeit zuviel seiner Aufmerksamkeit aufbrauchte. Und nun gab
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