Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
drittes Wurfobjekt schlug gegen Ises rotes Schild und blieb in ihm stecken, es wäre ihr direkt in die Stirn eingeschlagen, wenn ihre magische Verteidigung sie nicht gerettet hätte.
Mühsam rappelte Herm sich wieder auf und sah angestrengt in die Dunkelheit, ohne einen der Angreifer sehen zu können. Gerade als Kira in ihrer geduckten Kampfhaltung vorstürmen wollte, schoss es ihm durch den Kopf. „ Es macht keinen Sinn. Sie wissen doch, dass wir Magier sind. “ Im letzten Moment packte er ihren Ärmel. „Warte, es ist eine Falle.“ Verdutzt sah Kira ihn an, hielt dann aber inne und sah ihn abwartend an. Seine Augen schließend konzentrierte er sich und versuchte, die anwesende magische Kraft wahrzunehmen. Schnell spürte er seine eigene Kraft, die in seinem Zentrum lag, kurz darauf auch die von Ise. Ihre Kraft war anders und fühlte sich fremd an und doch konnte er sie spüren. Dann spürte er eine weitere Kraft, stark und fremd. Sie fühlte sich faul an, wie eine verdorbene Frucht – und sie war direkt hinter ihnen.
Umgehend drehte Herm sich herum und sah auf eine Gestalt, deren Anblick ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Obwohl er noch etwa zehn Meter entfernt war, konnte er den brennenden Blick des Mannes spüren, den er aus seinen schwarz glänzenden Augen Herm entgegen warf. Es war derselbe Magier, den Herm schon in Magystra getroffen hatte und doch war es nicht mehr derselbe Mensch. Wo vorher sein linker Arm gewesen war, zeigte sich nun der unnatürliche schwarz beschuppte Arm eines Monsters, der besser zu den schwarzkalten Augen der Gestalt passte wie der Rest seines Körpers. Die rechte Hälfte seiner Robe war noch grün, so wie Herm es in Erinnerung hatte, die linke Hälfte jedoch war nun schwarz und mit einem unnatürlichen Glitzern belegt.
Noch in demselben Moment, in dem Herm die monsterhafte Gestalt des Magiers wahrnahm, erschien wie aus dem Nichts eine zweite Gestalt und sprang auf ihn zu. Es war einer der maskierten Männer in schwarz, der ein langes Krummschwert mit edelsteinbesetztem Griff zum tödlichen Angriff über seinen Kopf hielt. Ise reagierte als Erste und schoss einen Strahl aus Feuer auf den Angreifer, der ihn unter normalen Umständen verzehrt hätte. Atemlos und wie in Zeitlupe sah Herm, wie der Mann in schwarz das magische Feuer vor sich mit seinem Schwert teilte und unbeschadet weiter auf ihn zukam. „ Eine magische Waffe, wie meine Hellebarde. “ Noch bevor Herm seine Waffe kampfbereit heben konnte, sprang Kira zwischen ihn und den maskierten Mann. Ohne nachzudenken übernahm Herm das Kommando. „Ise, du sicherst hinter uns, in der Vorhalle sind wenigstens drei. Kira nimmt den mit der magischen Waffe und ich kümmere mich um den Magier.“
Das Gesicht des Zauberers änderte sich zu einer lächelnden Maske, aber keine Freude war in seinen kalten Augen zu sehen, nur das Versprechen auf den Tod. „Man sagte mir, ich darf dich nicht töten. Aber sicherlich wird niemand etwas dagegen haben, wenn ich mich für meinen Arm revanchiere.“ Noch in demselben Moment, in dem Herm seinen schwarzen Schild verstärkte und sein Gegner seinen Satz gesprochen hatte, startete er auch schon seinen Angriff.
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Die Wucht der Attacke ließ Herm augenblicklich einige Meter zurück taumeln. So hart war der unsichtbare Griff des Magiers auf seinen Schild, dass er ihn nur unter größter Konzentration aufrecht halten konnte.Herm spürte sofort, dass sein Angreifer gegenüber ihrem letzten Treffen deutlich stärker geworden war. Es war nicht nur die Stärke des Angriffs, die ihn irritierte, sondern auch die Magie selbst. Auch wenn die Magie des grünen Mondes für ihn fremd war, so konnte er sie dennoch einordnen. Doch die Magie, die ihn nun angriff war verändert und fühlte sich unrein an, dafür umso stärker.
Ein kurzer Blick hinter ihn zeigte Herm, dass es für seine Verbündeten ebenfalls nicht zum Besten stand. Ise hatte mehrere Feuerbälle in die Vorhalle des Gebäudes geschossen, doch dann waren zwei Attentäter vom Dach auf sie herab gesprungen und hatten ihren Schild beinahe mit der Wucht ihres Aufpralls zerschlagen. Jetzt taumelte die große Magierin rückwärts, während die Attentäter mit großen gebogenen Zweihandschwertern weiter auf ihren Schild einschlugen. Kira wiederum befand sich in einem direkten Zweikampf mit dem Mann, der vermutlich der Anführer der maskierten Männer war. Abseits vom Rest des Kampfes bewegten sich die zwei Kämpfer in atemberaubender
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