Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
Vom Netzwerk:
Triumvir Kaldwells Körper, während er auf die alte, in schwarzen Marmor gemeißelte Karte sah. Obwohl er kein Magier war, konnte er die Magie in dem Marmor beinahe spüren. Der steinerne Block maß etwa einen Meter im Quadrat und wog sicher eine Tonne. Und doch war er eigentlich zu klein, um eine derart große genaue Karte abzubilden. Aber wenn immer Kaldwell auf die Karte blickte und sich konzentrierte, konnte er Phrygia und die umgebene Landschaft genau erkennen, in einem Detail, den selbst auf Papier gemalte Karten nicht erreichten. Es erschien ihmsogar so, als ob gerade der Bereich, auf den er sich konzentrierte, immer genauer und detaillierter wurde, je länger er auf ihn sah.
    „ Welch eine Karte, welch ein Schatz .“ Seit Jahren schon verfolgte er die Suche nach Artefakten aus der Zeit der Legenden, bisher allerdings weitgehend erfolglos. Erst jetzt, mit dem Fund der Karte aus schwarzem Marmor, hatte er erstmalig etwas Reelles in der Hand, etwas einmaliges. „ Aber was ist es, das ich mit deiner Hilfe finden kann? “ Kaldwell hatte keinen Zweifel, dass die Karte dazu geschaffen worden war, etwas zu finden. Die magische Fertigkeit ihres Erschaffers musste gewaltig gewesen sein, er hatte noch niemals von etwas Gleichwertigem gehört.
    Fasziniert strich er mit seinen Händen über einige feine Linien im Norden der Karte, die alte Tempelanlagen aus der Zeit der Legenden zeigten. Inzwischen zerfallen säumten unzählige alte Bauwerke die Umgebung Phrygias, der Stadt der Legenden. Viele von ihnen erkannte er, dort hatten bereits Ausgrabungsgruppen seiner Familie nach Schätzen gesucht. Dann streifte er mit seinen Fingern zu den kleinen Inseln vor der Küste der Stadt. Hier hatte man die Marmorkarte gefunden und dann direkt zu ihm gebracht.
    Mit weiteren Fingerstrichen glitt er langsam über die südlichen Tempel, bis es ihn plötzlich durchzuckte. Wärme stach in seinen Finger, stark und schmerzhaft, so als hätte er in eine noch nicht erkaltete Feuerstelle gegriffen. Mit geweiteten Augen betrachtete er erst die Karte aus Marmor und dann seinen Finger. Keine Brandblase war zu sehen, keine Rötung und kein Einstich, nichts was den Schmerz hätte hervorrufen können.
    Voll konzentriert bewegte er seinen rechten Zeigefinger ein weiteres Mal zur Karte und drückte ihn vorsichtigauf dieselbe Stelle. Diesmal blieb der Schmerz aus, doch stattdessen empfing ihn eine wohlige Wärme, beinahe so, als würde er ein gebackenes Brot anfassen. Aber es war nicht nur eine Wärme, die er spürte, es war mehr, eine Präsenz, die er erst schwach und nun immer deutlicher spüren konnte. Dann hörte er die Stimme in seinem Kopf mit voller Deutlichkeit.
    „Wer ruft nach mir?“
    „Ich bin Triumvir Kaldwell von den Trionen. Wer spricht zu mir?“
    „Wenn du es nicht weißt, so sollst du es auch nicht erfahren.“
    „So bist du ein Magier? Welchem Turm gehörst du an?“
    „Die Türme haben keine Macht über mich. Ich bin allein.“
    „Wo bist du? Hier in dem Tempel, den ich fühlen kann?“
    „Sehen kannst du mich, doch das solltest du nicht. Lass mich allein, Triumvir Kaldwell von den Trionen.“
    „Warum? Darf ich dich nicht besuchen?“
    „Mein Schatten wacht über das Buch. Ihr habt kein Recht auf das Buch. Mein Schatten ist euer Tod.“
    Mit dem letzten Wort der Stimme in seinem Kopf brach der Kontakt ab und Schmerz durchflutete Kaldwells Körper. Einen Schrei aus seinen Lungen pressend sprang er einen Schritt zurück und betrachtete mit weit geöffneten Augen den Block aus Marmor, dernoch immer reglos auf dem Boden seiner geheimen Schatzkammer stand.
    „ Unglaublich, eine fremde Präsenz, und sie lebt. “ Kaldwell hatte keinen Zweifel daran, dass er gerade mit einem Artefakt aus der Zeit der Legenden gesprochen hatte. Es war kein Leben in der Stimme seines Gesprächpartners gewesen, es musste sich um einen jener magischen Gegenstände handeln, die einen eigenen Geist hatten. „ Ein Artefakt aus der Zeit der Legenden. Ich muss es haben! “
    Ohne der Warnung der fremden Stimme auch nur eine Sekunde lang Beachtung zu schenken, plante er bereits seine nächsten Schritte. Er war momentan der Einzige, der Geld für Ausgrabungen in den Ruinen um Phrygia zur Verfügung stellte, seine beiden Mit-Triumvire teilten seine Vorliebe für die Zeit der Legenden nicht. Das gab ihm Zeit, zu taktieren. Er musste wenigstens eine der anderen beiden Triumvire dazu bringen, weiteren Ausgrabungen zu zustimmen und er brauchte einen

Weitere Kostenlose Bücher