Der Verrat Der Drachen: Roman
Clan ausgestoßen. Hat mich überrascht. Ich dachte, diese Sandfresser würden jeden aufnehmen!«
Ein nervöses Zucken begann an Tallis’ Kiefer. Einige der anderen Männer kicherten nervös, aber die meisten saßen stumm da und warteten ab, was er tun würde.
»Achte gar nicht auf ihn«, sagte der jüngere Verführer. »Farris benimmt sich bloß wie Farris. Soweit ich sehen kann, ist der Tag vorbei.«
Aber die Worte hatten zu tief getroffen. Tallis stand auf und ging zurück in die Arena, begleitet von den tosenden Beifallsrufen der Männer. Er ignorierte sie und zwang den Schmerz aus seinen ziehenden Muskeln; er war zu wütend, um zu sprechen. Er war vielleicht kein Clanmitglied mehr, aber eine Beleidigung gegen den Clan konnte nicht einfach stehen gelassen werden.
»Gut so, braver Hund!« Farris sprang über die Bänke hinweg herunter und folgte ihm in die Arena. »Komm und lass dich durchbläuen wie ein guter Junge!« Er schritt auf Tallis zu, schwang sein Schwert, durchschnitt die Luft damit. »Ein letztes Mal.« Er grinste, und irgendetwas zerbrach in Tallis. Ein schwacher, metallischer Geschmack nach Blut huschte über seine Zunge, und alles verschwamm vor seinen Augen, während die Welt sich aufrollte und Dunkelheit in ihm aufstieg. Ohne nachzudenken, rannte er auf Farris zu. Er konnte das Blut des Mannes heiß durch seine Adern fließen spüren, schnell durch Fett und Sehnen. Er nahm wahr, dass Farris plötzlich einknickte, aber nichts konnte die Aufwallung von Zorn aufhalten, die aus seinem Geist hervorbrach, als er sich auf ihn stürzte und die Faust kräftig an den Kiefer des Mannes schlug; die Dunkelheit floss dabei unkontrolliert aus seinem Verstand. Knöchel trafen auf Kiefer, und der Verführer stürzte in den Schlamm und lag still. Einen Moment lang herrschte Stille.
Tallis stand über ihm, vibrierte vor Energie; sein Atem ging keuchend und laut. Die Barriere, die er den ganzen Tag lang verspürt hatte, war verschwunden, und ihm war schwindlig, da die Welt durch sein Blut wirbelte und sein Atem der Atem des Landes war. Kraft toste durch seinen Schädel. Arak-ferish . Schwach hörte er Marathins Flüstern. Im Hinterkopf spürte er, wie Shaans Aufmerksamkeit sich schlagartig auf ihn richtete, spürte, was er getan hatte.
Er schaute auf, und die Männer, die sich genähert hatten, blieben stehen und wichen zurück; Tallis ahnte, dass seine Augen jetzt wahrscheinlich sehr dunkel waren und fast schwarz wirkten.
Nur Rorc ging weiter, bis er sie erreichte, und bückte sich dann, um den Puls des hingestreckten Mannes zu überprüfen.
»Er lebt noch«, sagte er und kam dann so schnell hoch, dass Tallis die Faust fast nicht kommen sah, bevor sie seinen Kiefer traf. Er stürzte; feuchte Erde traf auf seinen Hinterkopf. Schmerz pochte durch sein Gesicht und seinen Hals, und er sah den Himmel, an dem die Wolken dahinjagten, als die Welt wieder klar zu erkennen war. Dann blickte er in die grimmig blickenden Augen des Kommandanten.
»Bringt Farris zu den Heilern«, sagte Rorc zu den anderen Männern. »Wir sind für heute fertig. Kehrt in eure Baracken zurück.«
Als sie fort waren, sagte Rorc: »Hoch mit Euch.« Er trat zurück; Tallis wälzte sich auf die Seite und stemmte sich hoch. »Sagt mir, dass es ein Unfall war«, sagte Rorc leise. »Sagt mir, dass Ihr nur die Beherrschung verloren habt und meinen Soldaten nicht fast töten wolltet.«
Tallis wusste nicht, was er ihm erzählen sollte. Er konnte immer noch die Reste von Kraft auf der Haut spüren, wie durch die Luft treibende Asche eines Feuers.
»Ich glaube nicht.« Seine Kehle war zugeschnürt, und er musste die Worte an seinen Zähnen vorbeizwingen.
Rorcs Blick war eisig. »Wascht Euch und kommt dann in mein Quartier.« Er wandte sich ab und schritt davon, und Tallis bemerkte, dass Balkis nahe am Geländer stand und ihn quer über die Arena hinweg ansah. Er fing seinen Blick auf und fragte sich, was der andere Mann dachte. War er immer noch so versessen darauf, seiner Schwester nachzustellen, nachdem er gesehen hatte, was ihr Bruder anrichten konnte?
Am Brunnen vor der Kuppel wusch er sich. Er hatte eine der alten Drachenboxen im unteren Stockwerk übernommen, nachdem nun alle Drachen bis auf Marathin und Haraka die Stadt verlassen hatten. Die Box war kühl und trocken und ähnelte den Höhlen seiner Heimat mehr, als die Baracken es taten. Aber manchmal, wie jetzt, erinnerte ihn der Aufenthalt dort zu sehr an das, was er verloren
Weitere Kostenlose Bücher