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Der verzauberte Turm

Der verzauberte Turm

Titel: Der verzauberte Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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sagenhaften Helden der Vergangenheit, Aubec von Malador aus der Provinz Klant, der dem Stoff des Chaos, das einmal am Rand der Welt existiert hatte, neues Land abgerungen haben sollte. Seither aber war Lormyr in seiner Macht sehr abgesunken (obwohl es im Südwesten nach wie vor eine große Rolle spielte) und hatte sich zu einer Nation entwickelt, die zugleich malerisch und kultiviert war. Elric und Mondmatt kamen an hübschen Bauernsiedlungen, gepflegten Feldern, Weinbergen und Obstgärten vorbei, deren goldblättrige Bäume von verwitterten und moosbewachsenen Mauern geschützt wurden. Ein angenehmes, friedliches Land, ein großer Gegensatz zu den rauheren, geschäftigen nordwestlichen Nationen Jharkor, Tarkesh und Dharijor, denen sie nun den Rücken gekehrt hatten.
    Als sie die Pferde zum Trott zügelten, sah sich Mondmatt um: »Theleb K'aarna könnte hier viel Unheil anrichten, Elric. Ich muß an die friedlichen Berge und Ebenen Elwhers denken, meiner Heimat.«
    Elric nickte. »Lormyrs unruhige Zeit endete, als es Melnibones Fesseln abwarf und sich zur freien Nation erklärte. Ich mag diese entspannende Landschaft. Sie stimmt mich irgendwie milde. Jetzt haben wir einen Grund mehr, den Zauberer zu finden, ehe er seinen korrupten Einfluß womöglich auch hier wirken läßt.«
    Mondmatt lächelte unterdrückt. »Sieh dich vor, mein Lord, wieder einmal erliegst du jenen nachgiebigen Gefühlen, die du so sehr verachtest.«
    Elric richtete sich auf. »Komm. Wir wollen schnell nach Iosaz reiten.«
    »Je eher wir eine Stadt mit einer anständigen Taverne und einem warmen Feuer erreichen, desto besser!« Mondmatt zog den Mantel enger um seinen dünnen Körper.
    »Dann flehe darum, daß die Seele des Zauberers bald ins Nirgendwo geschickt wird, Herr Mondmatt, denn dann würde ich gern den ganzen Winter lang vor dem Feuer sitzen, wenn es dir recht ist.«
    Mit diesen Worten spornte Elric sein Pferd zu einem Galopp an, während sich der graue Abend ruhig über die Berge legte.

Zweites Kapitel
    Weißes Gesicht starrt durch Schnee
    Lormyr war für seine breiten Flüsse bekannt. Die Flüsse hatten dazu beigetragen, daß das Land reich und stark wurde.
    Nachdem Elric und Mondmatt drei Tage lang gereist waren - es hatte leicht zu schneien begonnen -, verließen sie die Berge und erblickten vor sich den schäumenden Schlan-Fluß, Nebenlauf des Zaphra-Trepek, der hinter Iosaz entsprang und zum Meer bei Trepesaz führte.
    An dieser Stelle gab es keine Schiffahrt auf dem Schlan, denn alle paar Meilen drohten Stromschnellen und riesige Wasserfälle. Elric hatte vor, Mondmatt in die alte Stadt Stagasaz zu schicken, die sich am Zusammenfluß von Schlan und Zaphra-Trepek befand. Der Gefährte sollte ein kleines Boot kaufen, mit dem sie den Zaphra-Trepek hinauffahren konnten bis nach losaz, wo sich Theleb K'aarna mit großer Wahrscheinlichkeit aufhielt.
    Nun folgten sie energisch reitend den Ufern des Schlan und hofften die Ausläufer des Ortes noch vor dem Abend zu erreichen. Sie kamen an Fischerdörfern und den Häusern unbedeutender Edelleute vorbei, von Zeit zu Zeit riefen freundliche Fischer herüber, die die ruhigeren Stellen des Flusses berühren, doch sie hielten nicht an. Die Fischer waren typisch für die Gegend, mit geröteten Gesichtern und großen geringelten Schnurrbärten. Sie trugen bestickte Leinenmäntel und Lederstiefel, die beinahe bis zu den Oberschenkeln reichten, Männer, die in der Vergangenheit stets bereit gewesen waren, die Netze aus der Hand zu legen, Schwester und Hellebarden zu ergreifen und auf die Pferde zu steigen, um ihre Heimat zu verteidigen.
    »Könnten wir uns nicht von denen ein Boot ausleihen?« fragte Mondmatt. Aber Elric schüttelte den Kopf. »Die Schlanfischer sind wegen ihrer lockeren Zungen bekannt. So könnte uns das Gerücht von unserem Erscheinen vorauseilen und Theleb K'aarna warnen.«
    »Das scheint mir unnötig vorsichtig zu sein...«
    »Zu oft ist er mir entwischt.«
    Weitere Stromschnellen kamen in Sicht. Riesige schwarze Felsbrocken schimmerten in der Dämmerung, Wasser brauste über sie dahin, und Gischt schäumte hoch in die Luft. Hier gab es keine Häuser oder Dörfer, und die Uferwege waren schmal und gefährlich, so daß Elric und Mondmatt langsamer reiten und die Tiere vorsichtig lenken mußten.
    Mondmatt rief durch das Lärmen des Wassers: »Vor Beginn der Dunkelheit erreichen wir Stagasaz nicht mehr!«
    Elric nickte. »Wir lagern unterhalb der Stromschnellen. Dort!«
    Es

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