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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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nichts in der Hand, wodurch wir auf ein einheitliches Tatmuster schließen könnten. Nach dem, was wir am Tatort gesehen haben, würde ich sagen, dass wir es mit einem körperlich starken, geschickten, hochintelligenten, ebenso methodisch wie skrupellos vorgehenden Täter zu tun haben. Trotz aller Brutalität war der Mord an Vater Fabian sorgfältig geplant.«
    Â»Methodisch? Sorgfältig geplant?« Blake runzelte ungläubig die Stirn. »Soweit ich gehört habe, war dort überall Blut. Ein Tatort wie ein Schlachtfeld. Deutet das nicht eher auf unkontrollierbare Wut hin? Eine Impulstat?«
    Â»In den meisten Fällen schon.«
    Sie wartete darauf, dass Hunter seine Antwort ausführte. Das tat er nicht. »Könnten Sie das vielleicht näher erläutern, Detective?«, half sie nach.
    Â»Der Tatort in der Kirche der Sieben Heiligen mag in unseren Augen chaotisch erscheinen – aber nicht in den Augen des Täters. Die Blutflecken und Spritzer sind genau dort, wo er sie haben wollte. Es ist ein streng durchgeplantes Chaos.«
    Â»Ein Ritualmord?«
    Hunter beugte sich vor und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Bis jetzt deutet alles darauf hin, ja.«
    Â»Ihre Feuertaufe, Barbara«, warf William Bolter ein und trat ans Fenster hinter ihrem Schreibtisch.
    Â»Ich werde Ihnen einen zusätzlichen Officer zuteilen«, verkündete Blake mit einem Blick auf Hunter. »Der kann Ihnen bei den Routinearbeiten unter die Arme greifen. Wenn Sie noch mehr Leute brauchen, sagen Sie Bescheid. Außerdem habe ich Ihr Büro nach oben in den Einsatzraum verlegen lassen. Sie werden den Platz gut brauchen können. Wir haben schon eine anonyme Hotline für Hinweise eingerichtet. Normalerweise hat man mehr Ärger als Nutzen davon, aber wer weiß? Vielleicht haben wir diesmal ja Glück.« Captain Blake hielt inne und blätterte in einem Stapel Unterlagen auf ihrem Schreibtisch. »Die Presse wird sich auf den Fall stürzen, und der Bürgermeister wetzt jetzt schon seine Messer, wir stehen also unter enormem Druck. Wir müssen Antworten finden – und zwar schnell.«
    20
    D er Einsatzraum war hell und geräumig. Zwei Metallschreibtische mit Computern und Telefonen standen in der Mitte. Auf einem Holztischchen in der Ecke befand sich ein Faxgerät. Ein großes Whiteboard und ein halbleeres Bücherregal nahmen den größten Teil der einen Wand ein. An der gegenüberliegenden Raumseite stand neben zwei zerbeulten Aktenschränken aus grau lackiertem Blech eine altmodische Korkpinnwand auf einem fahrbaren Gestell.
    Die Tatortfotos und Protokolle der Zeugenaussa-gen lagen schon auf Hunters Tisch bereit und warteten darauf, gesichtet und abgeheftet zu werden. Er hatte gerade seinen Rechner eingeschaltet, als es an der Tür klopfte.
    Â»Es ist offen!«, rief Hunter.
    Officer Ian Hopkins betrat den Raum, in der Hand hielt er einen braunen Umschlag.
    Â»Detective Hunter? Hier sind die Fotos, die ich gestern von den Schaulustigen vor der Kirche machen sollte.« Er reichte Hunter den Umschlag.
    Das hatte Garcia vollkommen vergessen.
    Insgesamt waren es fünfundzwanzig Fotos. Hunter breitete sie auf seinem Schreibtisch aus und betrachtete jedes einzelne mehrere Sekunden lang aufmerksam.
    Â»Glauben Sie, der Killer hat von der Menge aus zugesehen?«, fragte Hopkins und klang dabei leicht aufgekratzt.
    Â»Schon möglich«, sagte Hunter bloß, während sein Blick zum nächsten Bild wanderte.
    Â»Aber wieso sollte er das tun, Detective – also, wenn ich fragen darf?« Hopkins schien seine Neugier kaum im Zaum halten zu können.
    Â»So ein Verhalten liegt in der Natur des Menschen. Wir alle wollen Anerkennung für unsere Leistungen. Viele Täter genießen es zu beobachten, was sie durch ihre Tat in Bewegung gesetzt haben. Sie sind stolz auf ihre Arbeit.«
    Â»Stolz?« Hopkins’ Lippen zuckten in einem nervösen Lächeln. »Ist das nicht ein bisschen … na ja, abartig?«
    Â»Das sind Serienmörder meistens«, ließ Garcia von seinem Schreibtisch aus vernehmen.
    Â»Serienmörder?«, fragte Hopkins, jetzt überschlug sich seine Stimme fast. »War das etwa die Tat eines Serienmörders?«
    Garcia lachte.
    Hunter hielt indessen den Blick unverwandt auf die Fotos geheftet.
    Â»Glauben Sie wirklich, dass der Mörder auf einem der Bilder drauf ist, Detective

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