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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Schaulustigen?«, fragte der Officer verdattert.
    Â»Ja, aber machen Sie es unauffällig. Tun Sie so, als würden Sie Tatortfotos von der Kirche schießen oder so. Versuchen Sie, die ganze Menge zu fotografieren, aus verschiedenen Blickwinkeln. Glauben Sie, Sie kriegen das hin?«
    Â»Klar, aber …«
    Â»Vertrauen Sie mir einfach«, sagte Hunter ruhig. »Ich erkläre es Ihnen später.«
    Der Officer nickte, bevor er zu seinem Streifenwagen ging, um sein Handy zu holen.
    3
    D ie Geier sind bereits gelandet«, stellte Garcia fest, als sie auf das Absperrband zugingen. Hinter ihnen schoben sich Reporter aufgeregt durch die Menge nach vorn, und alle paar Sekunden leuchtete das Blitzlicht einer Kamera auf. »Manchmal habe ich den Verdacht, die kriegen viel eher Bescheid als wir.«
    Â»Tun sie«, bestätigte Hunter. »Schließlich zahlen sie gut für die Informationen.«
    Der Officer, der direkt hinter der Absperrung Wache hielt, nickte ihnen zu, als sie sich darunter hindurchduckten.
    Â»Detective Hunter!«, rief ihm ein kleiner, untersetzter Reporter mit Glatze hinterher. »Glauben Sie, es könnte sich um einen religiös motivierten Mord handeln?«
    Hunter wandte sich zu den Reportern um. Er konnte ihre Ungeduld nachvollziehen. Im Innern dieser kleinen Kirche war jemand gewaltsam zu Tode gekommen, und wenn Robert Hunter den Fall übernommen hatte, hieß das, dass der Mörder mit besonderer Brutalität vorgegangen sein musste.
    Â»Wir sind eben erst hier angekommen, Tom«, antwortete Hunter geduldig. »Wir waren noch nicht mal da drin. Im Moment wissen Sie vermutlich mehr als wir.«
    Â»Könnte es die Tat eines Serienmörders sein?«, wollte nun eine große, attraktive Brünette wissen. Sie trug einen dicken Wintermantel und streckte ihm ein kleines Aufnahmegerät entgegen. Hunter hatte sie noch nie gesehen.
    Â»Stottere ich etwa?«, murmelte er und warf Garcia einen genervten Blick zu. »Also gut, ich sage es jetzt noch einmal ganz langsam für alle, die mir eben nicht folgen konnten.« Dabei fixierte er die dunkelhaarige Reporterin. »Wir. Sind. Gerade. Erst. Angekommen. Wir. Waren. Noch. Nicht. Da. Drin. Außerdem wissen Sie doch, wie es läuft: Wenn Sie Informationen haben wollen, müssen Sie bis zur offiziellen Pressekonferenz warten. Falls es eine geben sollte.«
    Die Brünette hielt Hunters bohrendem Blick einen Augenblick stand, bevor sie im hinteren Teil der Menge untertauchte.
    Ein Mann von der Spurensicherung wartete auf den ausgetretenen Steinstufen vor dem Kirchenportal auf Hunter und Garcia und überreichte ihnen je einen weißen Tyvek-Overall. Sie hatten kaum die Kirche betreten, als ihnen der Geruch entgegenschlug. Eine Mischung aus Schweiß, altem Holz und dem scharfen, metallischen Aroma von Blut.
    Zwei lange Reihen von Eichenholzbänken wurden durch einen schmalen Gang getrennt, der vom Eingang zu den Altarstufen führte. Hunter ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. In der katholischen Kirche der Sieben Heiligen fanden, so schätzte er, etwa zweihundert Gläubige Platz.
    Das eher kleine Kirchenschiff wurde von zwei großen, auf metallenen Stativen befestigten Halogenstrahlern taghell erleuchtet. In ihrem unnatürlich weißen Licht wirkte alles scharf und steril. Am hinteren Ende des Mittelgangs waren drei Männer von der Kriminaltechnik damit beschäftigt, Fotos zu machen und jeden Zentimeter des Altars sowie des Beichtstuhls, der sich einige Schritte entfernt an der rechten Seite befand, nach Fingerabdrücken abzusuchen.
    Die schwere Kirchentür fiel knarrend hinter ihnen ins Schloss. Hunter spürte die nervöse Unruhe, die ihn befiel, wann immer er an einen neuen Tatort kam.
    Die Kriminaltechniker hielten in ihrer Arbeit inne und sahen den Detectives mit unbewegten Mienen entgegen. Hunter und Garcia blieben kurz vor den Altarstufen stehen.
    Ãœberall war Blut.
    Â»Mein Gott«, würgte Garcia hervor und schlug sich unwillkürlich beide Hände vor Mund und Nase. »Was in Dreiteufelsnamen ist das?«
    4
    D er Winter in Los Angeles ist im Vergleich zu anderen Teilen der Vereinigten Staaten relativ mild. Die Temperatur sinkt nur selten unter zehn Grad, was für die meisten Bewohner der Stadt allemal winterlich genug ist. Um Viertel vor sechs hatte ein kalter Nieselregen eingesetzt. Officer Ian Hopkins wischte sein Handy am Ärmel seiner

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