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Der Wachsblumenstrauß

Der Wachsblumenstrauß

Titel: Der Wachsblumenstrauß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Dann sagte er, fast wie ein trotziges Kind: »Warum konnte sie mich nicht in Frieden lassen?«
    Er sprang auf.
    »Da kommt sie – über den Rasen. Ich gehe. Aber Sie sagen ihr, was ich Ihnen erzählt habe? Sagen Sie ihr, dass ich zur Polizei gegangen bin. Um ein Geständnis abzulegen.«
     
     

IV
     
    Außer Atem betrat Susan das Sommerhaus.
    »Wo ist Greg? Er war doch eben noch hier! Ich habe ihn gesehen!«
    »Ja.« Poirot zögerte einen Moment, ehe er fortfuhr. »Er war gekommen, um mir zu sagen, dass er Richard Abernethie vergiftet hat…«
    »Unsinn! Sie glauben ihm doch hoffentlich nicht?«
    »Warum sollte ich ihm nicht glauben?«
    »Er war nicht einmal in der Nähe, als Onkel Richard gestorben ist!«
    »Vielleicht nicht. Und wo war er, als Cora Lansquenet gestorben ist?«
    »In London. Ich war bei ihm.«
    Hercule Poirot schüttelte den Kopf.
    »Nein, damit gebe ich mich nicht zufrieden. Sie, zum Beispiel, sind an dem Tag mit Ihrem Wagen weggefahren und waren den ganzen Nachmittag unterwegs. Ich glaube, ich weiß, wo Sie waren. Sie sind nach Lytchett St. Mary gefahren.«
    »Das bin ich nicht!«
    Poirot lächelte.
    »Als ich Ihnen hier begegnete, Madame, war es nicht – wie ich Ihnen sagte –, das erste Mal, dass ich Sie sah. Nach der gerichtlichen Untersuchung waren Sie in der Garage des King’s Arms. Dort redeten Sie mit einem Mechaniker, und in der Nähe stand ein Wagen mit einem älteren ausländischen Herrn. Sie haben ihn nicht bemerkt, aber er hat Sie bemerkt.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen. Das war am Tag der Untersuchung.«
    »Ja, ja. Aber erinnern Sie sich, was der Mechaniker zu Ihnen sagte! Er fragte Sie, ob Sie eine Verwandte des Opfers wären, und Sie sagten, Sie wären ihre Nichte.«
    »Der war nur sensationslüstern. Die sind alle sensationslüstern.«
    »Und seine nächsten Worte waren: ›Ha! Ich habe mir doch gedacht, dass ich Sie schon einmal gesehen habe.‹ Wo hatte er Sie schon einmal gesehen, Madame? Es muss in Lytchett St. Mary gewesen sein, denn dass er Sie schon einmal gesehen hatte, erklärte sich für ihn durch die Tatsache, dass Sie Mrs Lansquenets Nichte sind. Hatte er Sie vor ihrem Cottage gesehen? Und wann? Das war eine Frage, der man nachgehen musste, nein? Und das Ergebnis dieser Nachforschungen war, dass Sie an dem Nachmittag, an dem Cora Lansquenet starb, dort waren – in Lytchett St. Mary. Sie haben Ihren Wagen im selben Steinbruch geparkt wie am Morgen der gerichtlichen Untersuchung. Das Auto wurde gesehen, das Kennzeichen notiert. Inspector Morton weiß mittlerweile, wem der Wagen gehört.«
    Susan starrte ihn an. Ihr Atem ging schneller, aber sie blieb völlig gefasst.
    »Sie reden Unsinn, Monsieur Poirot. Und Sie lassen mich vergessen, weswegen ich hergekommen bin – ich wollte allein mit Ihnen reden…«
    »Um mir zu gestehen, dass Sie und nicht Ihr Mann den Mord begangen haben?«
    »Nein, natürlich nicht. Für wie dumm halten Sie mich? Außerdem habe ich Ihnen schon gesagt, dass Gregory an dem Tag London nicht verlassen hat.«
    »Was Sie unmöglich wissen können, da Sie selbst nicht zu Hause waren. Warum, Mrs Banks, sind Sie nach Lytchett St. Mary gefahren?«
    Susan holte tief Luft.
    »Also gut, wenn Sie es unbedingt wissen wollen! Ich war verstört wegen dem, was Cora bei der Beerdigung gesagt hatte. Ich musste immer wieder darüber nachdenken. Also beschloss ich, zu ihr zu fahren und sie zu fragen, was sie auf die Idee gebracht hatte. Greg fand das töricht, also habe ich ihm nicht einmal gesagt, wohin ich fahre. Ich war gegen drei Uhr da, habe geklopft und geklingelt, aber niemand hat aufgemacht, also dachte ich, dass sie beim Einkaufen war oder weggefahren. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich bin nicht hinters Haus gegangen. Sonst hätte ich vielleicht das kaputte Fenster gesehen. Ich bin einfach wieder nach London zurückgefahren, ohne zu ahnen, dass irgendetwas passiert war.«
    Poirots Gesicht verriet keine Gemütsregung.
    »Warum beschuldigt Ihr Mann sich des Verbrechens?«, fragte er.
    »Weil er…« Susan sprach das Wort, das ihr auf den Lippen lag, nicht aus.
    Poirot griff es auf.
    »Sie wollten sagen, ›weil er spinnt‹, im Scherz gesagt – aber der Scherz kommt der Wahrheit zu nahe, nicht wahr?«
    »Greg spinnt nicht. Wirklich nicht.«
    »Ich kenne seine Vergangenheit«, sagte Poirot. »Bevor Sie ihm begegneten, war er einige Monate in der Nervenklinik Forsdyke House.«
    »Es war keine Zwangseinweisung. Er war freiwillig dort.«
    »Das ist

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