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Der wahnsinnige Xandor

Der wahnsinnige Xandor

Titel: Der wahnsinnige Xandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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geschützt. Zusätzlich deckten sie ihre Körper durch eisenbeschlagene Schilde.
    Mythor wollte vor dieser furchterregenden Reiterei zurückweichen. Aber da erhielt er einen Schlag in den Rücken. Jemand bellte ihn befehlshaberisch an. Mythor blickte hinter sich und sah fünf Lorvaner aus dem Qualm auftauchen. Einer von ihnen stieß ihn vor sich her auf den Gegner zu.
    Es gab kein Entrinnen für ihn. Die Barbaren hätten ihn eher erschlagen, als ihm den Rückzug zu erlauben. Und so hatte er keine andere Wahl, als sich ihnen anzuschließen und sich den Reitern zu stellen.
    Und da waren die Ugalier auch schon heran. Die fünf Lorvaner sprangen ihnen mit lautem Geschrei entgegen. Zwei von ihnen wurden im Sprung aufgespießt. Einer stieß ins Leere, die beiden anderen erreichten ihr Ziel und rissen ihre Gegner aus den Sätteln.
    Mythor nutzte die so geschlagene Lücke für sich und sprang in den freien Raum. Damit war die Gefahr aber noch nicht gebannt. Die Ugalier wendeten ihre Pferde und kehrten zurück. Sie bildeten jetzt einen Halbkreis, um die verbliebenen Gegner in die Enge zu treiben.
    Es waren noch zwei Lorvaner am Leben. Einer von ihnen wollte gerade dem Ugalier, den er aus dem Sattel geholt hatte, den Todesstoß versetzen. Ohne lange zu überlegen, sprang Mythor ihm auf den Rücken und riss ihn von seinem Gegner.
    Der Barbar entwand sich jedoch seinem Zugriff und gewann die Oberhand. Mythor sah sein wutverzerrtes Gesicht über sich und wusste, dass er keine Gnade zu erwarten hatte. Sein eigenes Schwert war ihm entglitten, und so hatte er wenigstens beide Hände frei. Er griff nach dem Waffenarm des Barbaren und versuchte, dessen sich auf ihn senkende Klinge abzulenken. Aber der Barbar, ein bulliger und muskelbepackter Kerl, hatte in einem Arm mehr Kraft als er in beiden. Die Klinge kam seinem Gesicht immer näher.
    Da durchlief den Lorvaner ein Zittern, die Kraft entwich ganz plötzlich seinem Körper, und Mythor konnte ihn von sich stoßen.
    Als er sich von der Last des toten Barbaren befreit hatte, sah er über sich breitbeinig einen Ugalier stehen. Er unterschied sich durch eine wertvollere Rüstung von den anderen Kriegern, so dass Mythor sofort klar war, dass er es mit einem ihrer Anführer zu tun hatte. Seinen Helm zierte der ausgestopfte Kopf eines Falken. In seiner locker herabbaumelnden Linken lag ein langes Schwert mit ungewöhnlich schmaler Klinge. Er hob das Schwert mit einer spielerisch wirkenden Bewegung und setzte Mythor die blutige Spitze an die Kehle.
    Mythor wagte sich kaum zu rühren. Er blickte von der Klinge zu dem Ugalier auf, der den Blick mit ausdruckslosem Gesicht erwiderte. Es war ein von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht, das von einem Oberlippen- und spitzen Kinnbart geziert wurde. Die Barthaare waren leicht ergraut wie das Haupthaar, das unter dem Helm hervor sah .
    »Ich bin kein Lorvaner«, sagte Mythor schließlich, als der andere keine Anstalten machte, das Schweigen zu brechen.
    »Das habe ich gesehen«, sagte der Ugalier. »Und jetzt höre ich es auch an deiner Aussprache. Was hast du unter den Barbaren zu suchen?«
    »Ich bin ihnen in die Hände gefallen, und ihr Anführer hat mir das Leben geschenkt«, antwortete Mythor. »Es muss Nottr, das ist der Name des Barbarenführers, gefallen haben, wie gut ich mich gegen seine Krieger hielt. Ich war trotzdem nur ein Gefangener.«
    »Bei Aqvitre, ein Gefangener mit einem Schwert in der Hand!« rief der Ugalier aus. »Wer hat so etwas schon gesehen.«
    »Ich habe diese Waffe gegen keinen Ugalier erhoben«, sagte Mythor.
    Der Ugalier nickte und setzte endlich sein Schwert ab. Er drehte sich seinen Leuten zu und sagte: »Lasst ihn am Leben.«
    Dann wandte er sich ab.
    Mythor wurde unsanft hochgehoben. Zwei Ugalier nahmen ihn in die Mitte, bogen ihm die Arme auf den Rücken und schleppten ihn mit sich.
    Der eine sagte unfreundlich: »Du kannst den Göttern danken, dass sie Graf Corian gnädig gestimmt haben. Wenn es nach uns gegangen wäre...«
    Sie brachten ihn in eine kleine Senke, wo alle von den Lorvanern erbeuteten Gegenstände auf einem Haufen lagen, und fesselten ihm die Arme auf den Rücken. Dann durchsuchten sie ihn und waren enttäuscht, als sie nichts als das Pergament fanden. Der Ugalier, der Mythor zuerst angesprochen hatte, entrollte es und grinste, als er das Frauenbildnis sah.
    »Ist das dein Liebchen?« fragte er.
    »Steck es sofort wieder zurück!« sagte Mythor mit unheilvoller Stimme. »Wenn du nicht sofort deine

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