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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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vorbereitet?«, fragte Iker besorgt.
    »Hat man dir nicht immer wieder gesagt, wie du dich rüsten musst?«
    Da erinnerte sich der Königliche Sohn an die Ratschläge des Stadtvorstehers von Kahun und an die von Heremsaf, dem Verwalter des Anubis-Tempels, den ein Handlanger des Propheten ermordet hatte.
    »Die Ungeheuer, die auf diesen verfluchten Steinen abgebildet sind, erwarten uns auf der anderen Seite«, meinte Sekari. »Der Prophet hat die ganze Gegend mit einem bösen Zauber belegt. Entweder wir treten den Rückzug an, oder die Krallen und Schnäbel dieser schrecklichen Wesen zerreißen uns. General Sepi ist nicht vor ihnen weggelaufen, weil er die Sprüche kannte, die ihnen ihre Angriffslust nehmen.«
    »Trotzdem ist er jetzt tot!«
    »Weil der Prophet diese Sprüche auch kennt. Irgendwie hat er das Verhalten dieser Ungeheuer so verändert, dass Sepis Worte nichts mehr bewirken konnten.«
    »Dann haben wir also von vornherein verloren?«
    »Wieder einmal komme ich auf besagte Ausrüstung zurück!«
    Aus einer Ledertasche, die Nordwind trug, holte Sekari zwei Fischernetze mit engen, aber kräftigen Maschen.
    »Sind das etwa die Netze, die man zwischen Himmel und Erde anbringen muss, um die umherirrenden Seelen der bösen Reisenden einzufangen, die sich verlaufen haben?«, fragte der Schreiber.
    »Lerne, damit umzugehen.«
    »Sie kommen aus Abydos, habe ich Recht?«
    »Jetzt ist keine Zeit für Plaudereien, wir müssen üben!«
    Iker stellte sich zunächst etwas ungeschickt an, lernte aber sehr schnell, wie man das Netz werfen musste. Seine beiden anderen Waffen, das Messer und den Wurfspieß, vergaß er dabei nicht.
    »Ich rechne mit drei Angreifern«, sagte Sekari. »Zwei greifen uns von vorn an, der dritte von hinten.«
    »Und wer übernimmt den?«
    »Das macht Fang. Er hat vor nichts Angst.«
    »Was ist, wenn es mehr sind?«
    »Dann müssen wir sterben.«
    »Vorher erzählst du mir noch vom Goldenen Kreis von Abydos.«
    »Darüber zu reden, ist sinnlos. Schau dir an, wie er wirkt.«
    Sie überwanden das steinerne Hindernis. Noch nie zuvor hatte Iker den großen Hund so unruhig erlebt. Mit Ausnahme von Nordwind zitterten alle Esel vor Angst.
    Der Angriff erfolgte fast auf der Stelle.
    Es waren fünf geflügelte Ungeheuer mit Löwenköpfen. Mit großem Schwung schleuderten Iker und Sekari ihre Netze los. So konnten sie zwei Ungeheuer fangen, die sich dann gegenseitig zerfetzten, während Fang seine Zähne in den Hals eines dritten grub.
    Sekari konnte gerade noch ausweichen, als Klauen über sein Gesicht fuhren. Iker warf sich zu Boden und stieß sein Messer in den Bauch eines der Tiere, dann rollte er sich schnell zur Seite, um dem weit geöffneten Rachen des fünften Raubtiers zu entgehen, das vor Wut raste. Als er wieder auf die Beine kam, schleuderte Iker seinen Wurfspieß.
    Die Waffe flog Richtung Sonne, und Iker glaubte schon, er hätte sein Ziel verfehlt. Doch dann stürzte sie blitzschnell auf die Erde zurück und zertrümmerte dem fünften Ungeheuer, das ihn bedrohte, den Schädel.
    Eine leichte Brise kam auf und verscheuchte die Sandwolke. Weder von den Angreifern noch von den Netzen noch von dem Messer mit dem Schutzgeist oder dem Wurfspieß auch nur die geringste Spur.
    »Hat es sie wirklich gegeben?«, wunderte sich Iker.
    »Schau dir den Hund an, sein Maul ist voller Blut«, riet ihm Sekari.
    Der Hund wedelte heftig mit dem Schwanz. Er wusste, dass er seinen Auftrag gut erfüllt hatte, und ließ sich von seinem Herrn streicheln.
    »Meine Waffen sind verschwunden!«
    »Sie kamen von der anderen Seite und sind wieder dorthin zurückgekehrt. Du hast sie nur bekommen, um diesen Kampf zu bestreiten und diese Tür zu öffnen. Ohne deinen Mut und deine Geschicklichkeit wären wir verloren gewesen. Folgen wir weiter General Sepis Spur – er kann stolz auf uns sein.«
    Zu der verlassenen Mine war es nicht mehr weit, die Gebäude dort befanden sich noch in gutem Zustand. Sekari prüfte einen Stollen und entdeckte eine ertragreiche Ader. Iker fand ein kleines Heiligtum, auf dem Altar lag ein Straußenei. Vergeblich versuchte er, es hochzuheben, es war viel zu schwer. Unter größter Anstrengung gelang es ihm dann gemeinsam mit Sekari, das Ei aus der Kapelle zu tragen.
    »Wir müssen es aufbrechen«, entschied Sekari. »Der Überlieferung zufolge enthält es Wunderdinge.«
    Als Iker nach einem Stein griff, der im Sand lag, stach ihn ein Skorpion in den Finger und lief weg.
    Sekari wusste, welche Folgen das

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