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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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nach.
    »Du willst dich wohl über mich lustig machen, mein Kleiner!«
    »Wie sind die Regeln für diesen Zweikampf?«
    »Es gibt nur eine: töten oder getötet werden.«
    Mit einer Schnelligkeit, die die Zuschauer verblüffte, schoss Iker drei Pfeile kurz hintereinander ab.
    Aber das gewaltige Brustschild fing sie ab.
    »Nicht schlecht, mein Kleiner! Aber jetzt bin ich dran.«
    Die Streitaxt ging mit einer solchen Gewalt nieder, dass Iker von dem Windzug umgeworfen wurde, was ihm das Leben rettete.
    Der Königliche Sohn sprang schnell auf und lief im Zickzack, damit ihn das Ungeheuer nicht treffen konnte. Bei jedem Schritt, den der Riese machte, bebte der Boden. Trotz seiner Körperfülle war er sehr gelenkig und schleuderte seine Axt im Kreis herum, wobei er Iker einige Male beinahe enthauptet hätte.
    Der junge Mann war aber ein ausgezeichneter
    Langstreckenläufer, und es gelang ihm, seinen Gegner müde zu machen.
    Keuchend warf der Riese sein Brustschild weg.
    »Jetzt zerquetsche ich dich, du Missgeburt!«
    Iker lief zum Lager der Syrer, die sehr überrascht schienen, dass er noch immer am Leben war.
    »Meinen Wurfspieß, schnell!«
    Mit düsterer Miene, aber aufrecht, reichte ihm Amu die Waffe.
    Und als sich der Prophet auf Iker stürzen wollte, sprang Fang auf und bohrte seine Zähne in dessen rechte Wade. Der Riese brüllte vor Schmerz, hob seine Axt und wollte den Hund zweiteilen, aber kurz bevor ihm das gelang, bohrte sich die Spitze von Ikers Wurfspieß mitten in sein Auge. Der Prophet ließ seine Waffe fallen und griff mit den Händen nach der schrecklichen Wunde. Der Schmerz war so unerträglich, dass er in die Knie ging.
    Noch unsicher auf den Beinen, packte Amu die Axt, führte sie mit aller Kraft und schlug seinem Erzfeind den Kopf ab. Endlich öffnete Fang sein Maul, und der schweißüberströmte Iker streichelte ihn.
    Die Syrer brachen in Siegesgeschrei aus, die Kanaaniter weinten.

    Amu befahl die Ermordung aller Alten, der kranken Kinder, einer hysterischen Frau und von zwei Erwachsenen, deren Aussehen ihm nicht passte. Die übrigen Kanaaniter mussten ihm von nun an auf Gedeih und Verderb gehorchen.
    »Gesegnet sind meine Eingeweide!«, sagte er zu Iker. »Ohne diese Krankheit wäre ich jetzt besiegt. Du mit deinem unerschöpflichen Atem warst der Einzige, der dieses Raubtier ermüden und dazu bringen konnte, einen tödlichen Fehler zu begehen.«
    »Wir dürfen Fang nicht vergessen. Sein Eingreifen war entscheidend.«
    Der Hund sah Iker dankbar an.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, mein Junge, ich habe keine Sekunde an deinen Sieg geglaubt. Ein kleiner Mann, der einen Riesen zu Fall bringt, was für ein Wunder! Noch nach vielen hundert Jahren wird man von dir sprechen. Ab sofort bist du für alle ein Held. Und du kannst uns noch mehr von deinen Fähigkeiten zeigen: Wir machen uns jetzt daran, das Reich dieses Ungeheuers zu erobern!«
    Aber Iker war zutiefst unbefriedigt. Ja, er war noch am Leben. Ja, er war maßgeblich an der Beseitigung des Propheten beteiligt gewesen. Aber Sinn seines Auftrags wäre es eigentlich gewesen herauszufinden, wie der Prophet den Baum des Lebens verflucht hatte und wie man diesen bösen Zauber aufheben konnte. Auf diese entscheidenden Fragen gab es nun keine Antwort mehr.
    Genügte es, dass dieses üble Wesen vom Erdboden verschwand, damit die Akazie des Osiris wieder gesund würde?
    Es gab nur noch eine Hoffnung: Vielleicht konnte der Königliche Sohn im Versteck des Propheten wichtige Hinweise entdecken. Also folgte er Amu und rechnete damit, ein abgeschiedenes, karges Lager zu finden.
    Da hatte sich Iker aber getäuscht.
    In der Gegend, über die der Prophet geherrscht hatte, wuchsen Weinstöcke, Feigen-und Olivenbäume. Stattliche Kuh-und Schafherden weideten auf den Wiesen, und mittendrin lag ein ansehnliches Dorf.
    Dem neuen Stammesoberhaupt reichte man Wein,
    Rindfleisch, am Spieß gebratenes Geflügel und mit Milch gebackene Kuchen.
    »Dir haben wir es zu verdanken, dass uns jetzt dieses kleine Himmelreich gehört«, sagte Amu voller Anerkennung. »Es ist nur gerecht, wenn du dafür belohnt wirst. Natürlich habe ich eine Menge Kinder, hie und da, aber sie sind alle faul und unfähig. Du bist ganz anders. Wer sonst als ein großer Held könnte mein Nachfolger werden? Such dir eine Frau aus, ich gebe dir einen Hof und Dienstboten. Dann bekommst du viele Söhne, und wir werden gemeinsam dieses gewaltige Reich verwalten. Da wird es uns nicht schlecht gehen, wir

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