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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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ergriff dann ohne ein weiteres Wort die Flucht.
    Als wir allein waren, fragte ich: » Heißt das, dass du jetzt wieder gehst?«
    » Nein. Constance muss weiterhin beaufsichtigt werden. Die Quartoren müssen ihren Teil des Bundes erfüllen.«
    » Das erinnert mich an etwas«, sagte ich und griff in meine Tasche. » Was mache ich jetzt mit den Dingern hier?«
    Sie nahm mir den Stapel von Bundesringen ab. Als ich nach Hause zurückgekehrt war, hatten sie geschwärzt und unverbunden auf meinem Nachttisch gelegen. Es ging kein magisches Summen mehr von ihnen aus.
    » Was immer du willst. In dem Augenblick, als du deinen Bundeseid erfüllt hattest, sind sie in ihre nichtmagische Gestalt zurückgekehrt. Ich nehme an, du könntest sie entsorgen.« Sie sah zweifelnd den grünen Mülleimer neben ihrem Schreibtisch an.
    » Dann ist es also wirklich vorbei.«
    » Nicht im Geringsten. Es war eine gute Tat, aber sie wird Konsequenzen haben, wohl vor allem im politischen Bereich.«
    » Die Politik interessiert mich nicht.«
    » Das sollte sie aber angesichts deiner Stellung.«
    » Ich bin an die Magie gebunden, Niobe, aber ich bin nicht darauf aus, in so etwas verwickelt zu werden.«
    Sie lächelte. » Du bist an den Erben gebunden, Mo Fitzgerald. Du bist längst in alles verwickelt, ob du nun darauf aus bist oder nicht.«

Kapitel 50
    Ich brachte gerade den Müll in den Durchgang hinter dem Morgan’s, als Luc erschien.
    » Neue Karriere, Mouse?« Seine Witzelei hatte einen zögerlichen Beiklang, als ob er nicht recht wusste, ob ich darüber lachen würde.
    Ich hievte den Müllbeutel in den Container. » Man kommt nur schwer an Trinkgeld, wenn einem das Restaurant abgebrannt ist. Außerdem« – ich zupfte an der weißen Twill-Schürze – » ist die Uniform hier besser.«
    » Ich weiß nicht recht«, erwiderte er und musterte mich. » Ich fand das kleine Häubchen immer niedlich.«
    » Schlümpfe sind niedlich«, sagte ich. » Das Ding war ein Verbrechen gegen die Mode.«
    Er lächelte ein klein wenig. » Ist Cujo im Lande? Ich muss mich wohl bei ihm bedanken.«
    » Dafür, dass er dich herausgezogen hat? Du hast ihn nach der Sturzflut geheilt. Ihr seid quitt.«
    » Das habe ich deinetwegen getan«, sagte er leise.
    » Ich weiß.« Ich blieb stehen und spielte mit dem Band meiner Schürze herum. Die Wut, mit der ich gerechnet hatte, weigerte sich aufzukeimen. Mir war mittlerweile bewusst, dass er vor einer unmöglichen Wahl gestanden hatte. Und am Ende hatte er sich für mich entschieden. » Warum hast du versucht, dich in die Magie zu stellen? Das war meine Aufgabe. Warum bist du das Risiko eingegangen?«
    Er zuckte mit den Schultern und sah beiseite. » Ich hatte gehofft, dass es in beide Richtungen funktionieren würde – dass ich auf deine Talente zurückgreifen könnte wie du auf meine.«
    » Ich habe keine Talente.«
    » Freche Schnauze, großes Herz, sturer, als der Mississippi breit ist … Das hört sich für mich durchaus nach Talenten an.«
    » Keine magischen Talente. Und es war nicht das, was die Prophezeiung besagt. Warum hättest du …«
    » Ich hatte Angst.« Er versetzte einem Stapel Holzpaletten einen halbherzigen Tritt.
    » Dass ich es nicht schaffen würde?«
    » Dass ich dich verlieren würde.«
    Ich schlang gegen die Kälte die Arme um mich und sagte in sanftem Ton: » Ich gehöre dir nicht, also kannst du mich auch nicht verlieren.«
    » Das hast du ziemlich deutlich gemacht.« Seinen Worten wohnte Bitterkeit inne. » Du hast gesagt, ich würde dich nur lieben, weil ich es müsste. Dass mir die Prophezeiung wichtiger wäre als du.«
    » Und du wolltest das Gegenteil beweisen, indem du dein Leben riskierst?«
    Er schaute mit feurigen grüngoldenen Augen auf. » Vom Tag unserer ersten Begegnung an hast du eine Riesenangst vor dem gehabt, was zwischen uns ist, weißt du das? Du hast gedacht, ich hätte Vee begehrt, hast dir Sorgen gemacht, dass das, was ich für dich empfinde, nur der Prophezeiung oder unserer Bindung oder dem Schicksal geschuldet ist. Und deshalb wendest du dich von mir ab und behauptest, dass du mir nicht vertrauen kannst.«
    Es wäre zwecklos gewesen, das abzustreiten. » Du hast mir kaum einen Grund gegeben, dir zu vertrauen.«
    Er zuckte die Achseln. » Es ist doch so: Was wir an anderen Menschen am meisten hassen, ist gewöhnlich das, was wir an uns selbst hassen. Da muss ich mich doch fragen, ob du nicht nur meinen Gefühlen misstraust, sondern vielleicht auch deinen eigenen.«
    Er

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