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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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hatte den egoistischen Verstand verloren! Er versuchte, mich reinzulegen. Er hatte völlig unrecht, und wenn mein Herz wild in der Brust pochte, dann nur vor Empörung, nicht aus der Angst heraus, dass er recht haben könnte. » Das ist verrückt.«
    » Wirklich? Ich finde, es ist völlig schlüssig. Du hast Todesangst, dass alles, was du für mich empfindest, nur etwas ist, wozu du gezwungen worden bist. Du verabscheust auf der ganzen Welt nichts so sehr, wie dir von jemandem sagen zu lassen, was du tun sollst, ganz gleich ob nun von deiner Mutter, vom lieben Gott oder vom Schicksal.«
    Ich wollte widersprechen, aber er zog eine Augenbraue hoch, und ich hielt den Mund.
    » Ich habe versucht, deinen Platz einzunehmen, um dich von der Prophezeiung zu befreien, denn dann hättest du gewusst, dass das, was du empfindest, deinem Herzen entspringt und nicht der Magie. Du wagst es ja doch nicht, dich auf mich einzulassen, bis du davon überzeugt bist – bis du deine Wahl getroffen hast.«
    » Du kannst mich nicht zwingen, mich für dich zu entscheiden«, sagte ich verunsichert.
    » Nein«, erwiderte er. » Aber ich kann es versuchen.«
    » Mir wäre es lieber, wenn du darauf verzichten würdest«, entfuhr es mir.
    » Ach, Mouse … wenn das Wörtchen wenn nicht wär …«
    » Ich muss wieder nach drinnen«, sagte ich und machte eine Kopfbewegung zum Morgan’s hinüber.
    » Du kannst dich dem hier nicht mehr entziehen«, sagte er, und seine Stimme trug weit durch die Nacht. » Dafür sind wir schon viel zu weit.«
    Die Magie, meine ständige Begleiterin, krümmte sich in mir zusammen. » Ich weiß.«
    » Die Quartoren sind schwach. Ihnen fehlt noch immer ein Mitglied, und im Augenblick stehen sie in der Beliebtheitsskala nicht gerade ganz oben. Die Seraphim werden nicht aufgeben, und du bist das perfekte Ziel.«
    » Was meinst du damit?«
    » Du und die Magie seid nun ein Teil voneinander. Wenn dir etwas zustößt, leidet auch die Magie. Antons Leute wollen Schaden anrichten, und du bist leichte Beute.«
    Leichter Schneefall setzte ein. Die winzigen weißen Flocken verschwanden, sobald sie den Boden berührten. Trotz der Kälte blieb ich reglos stehen, statt ins Haus zu gehen.
    » Wir brauchen dich«, sagte Luc leise. » Die Seraphim sind bereit, die Magie zu zerstören, um ihre Version der perfekten Welt zu schaffen, und glaub mir – sie wäre nicht perfekt für deine oder meine Leute. Du bist hierfür geschaffen. Wie sonst erklärst du dir alles, wozu du in der Lage warst, alles, was du schon überlebt hast? Dein Schicksal ist so mit dem der Magie verflochten, dass wir sie nicht entwirren könnten, selbst wenn wir es versuchen würden.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Er hatte recht, und zwar weitaus mehr, als er wissen konnte. » Ich glaube nicht an das Schicksal.«
    » Nenn es nicht Schicksal. Nenn es den Preis des freien Willens. Du hattest in der Nacht, als Vee ermordet wurde, Gelegenheit, allem den Rücken zu kehren. Sie hat dir geraten wegzulaufen, und du hast dich entschlossen zu bleiben. Jeder Schritt, den du seit damals unternommen hast, hat dich auf diesem Weg weitergeführt, und jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wenn du etwas anderes glaubst, belügst du dich selbst mehr denn je.«
    Ich sah ihm nach, als er vom Schnee umwirbelt davonging. Ich belog mich wirklich selbst, aber es hatte keinen Zweck, ihm nachzulaufen und das zuzugeben. Luc und ich waren noch nicht miteinander fertig – nur gewandelt, genau wie die Magie mich verwandelte. Ich konnte bereits spüren, wie sie die Bruchstücke des Mädchens, das ich einmal gewesen war, in das Mädchen umformte, das ich sein konnte. Ein stärkerer Mensch, fähig, sich einen Weg zu bahnen, der meine beiden Welten miteinander verbinden würde.
    Mit einem hatte Luc recht: Jetzt gab es kein Zurück mehr, keine Rückkehr in mein früheres Leben. Von jetzt an konnte ich nur noch vorwärtsschreiten.

Danksagung
    Wieder einmal stehe ich vor der Frage, wie ich allen Leuten angemessen danken soll, die mitgeholfen haben, dieses Buch Wirklichkeit werden zu lassen. Es sind so viele, und sie haben einen solch großen Beitrag dazu geleistet, dass ich mir nicht sicher bin, ob es überhaupt möglich ist – aber ich werde es versuchen.
    Joanna Volpe setzt sich für Mos Geschichte ein, seit sie sie zum ersten Mal gelesen hat. Ich staune immer wieder über ihre Genialität, ihr Herzblut, ihr Engagement und die Bereitwilligkeit, mit der sie sich für ihre Autoren die Nächte um die

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