Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)
jungen Männer hörten ihm schweigend zu, als er diese knappe Information noch ein wenig mit einem Hinweis auf Ragnors besondere Verbindung zum Quasar abrundete. Er bat sie, als er seine kurze Erläuterung der Geschehnisse abgeschlossen hatte, diese Informationen für sich zu behalten und auch Ragnor gegenüber damit vorsichtig umzugehen, da ihn diese Dinge oftmals schwer belasteten, und er selbst noch fast nichts darüber wusste, wie alles funktionierte und zusammenhing.
"Wisst ihr", sagte der Alte, als er Scheu und Unglauben in den Augen der beiden jungen Männer sah, "Ragnor ist im Grunde genau so normal wie ihr beide, aber er verfügt über ein geheimnisvolles Erbe, das er nur ansatzweise begreift und über das wir, seine 'alten' Freunde kaum mehr wissen als das, was ich euch gerade erzählt habe. Ich habe großes Vertrauen zu euch, dass ihr als seine Freunde ihn wie einen Bruder behandeln werdet und ihm helft, seinen Weg zu finden."
Lamar und Ansgar sahen sich einen Moment ernst an und nickten dann zustimmend. Ansgar reichte Lars die Hand und sagte fast ein wenig feierlich: "Du kannst dich auf uns verlassen. Wir sind seine Freunde und werden dein und sein Vertrauen nicht enttäuschen."Lamar lächelte verlegen und fügte fast entschuldigend hinzu: "Aber du musst schon zugestehen, dass wir manchmal ein wenig verunsichert sind, denn manches an und um ihn ist halt doch ein wenig zu neu für uns."Maramba und Menno, die das Gespräch ebenfalls gespannt verfolgt hatten, nickten zufrieden und Menno ging auf die beiden jungen Männer zu, fasste sie fest an den Schultern und sagte: "Willkommen in unserer Gemeinschaft. Wir werden euch ab sofort in alles einweihen, und ich werde Ragnor erlauben, euch zu erzählen, was immer er für richtig hält. Er braucht zwei Freunde, zu denen er völlig offen sein kann und vor denen er nichts verbergen muss. Und glaubt mir, auch wir staunen immer wieder, was man zusammen mit ihm so alles erleben und an Neuem erfahren kann."Alle lachten befreit, auch ein wenig erleichtert darüber, dass man so schnell zusammengefunden hatte, und Menno war sich sicher, dass auch Rurig, die nun enge Einbeziehung der beiden Jungritter, begrüßen würde, insbesondere da Lamar da Niewborg der Erbe eines wichtigen Verbündeten war."Ja, so ganz ohne Politik geht es eben nie ab!", dachte er fast amüsiert bei sich. Laut sagte er hingegen: "Bitte teilt dem Kastellan offiziell mit, dass Ragnor krank ist, und einige Tage das Bett hüten muss."
Ansgar nickte zustimmend, fragte dann aber bittend: "Ist Mirana wach und kann ich sie sehen, bevor wir zum Unterricht gehen.""Aber klar, geh nur rein zu ihr. Ich muss jetzt los, denn meine kleinen Schüler warten sicher schon auf mich", antwortete Lars lächelnd, der Ansgars besondere Zuneigung zu Mirana kannte."Ich werde schon mal zum Kastellan gehen und ihn über Ragnors Erkrankung in Kenntnis setzen, während du bei Mirana bist. Das kann ich ohne Aufsehen vor Beginn des Unterrichts erledigen. Grüß die Kleine schön von mir, wir sehen uns im Jungrittersaal", rief ihm Lamar zu, als Ansgar die Tür zu Miranas Zimmer öffnete, und machte sich dann unverzüglich auf den Weg zum Amtszimmer des Kastellans.
Einige Minuten später kam Ansgar wutschnaubend und mit zornigen Augen aus Miranas Zimmer zurück. Menno und Maramba, die Miranas Suppe zubereiteten, sahen ihn aus dem Zimmer stürmen."Ansgar, was ist denn los mit dir?", fragte Menno verblüfft.Bereits mit großen Schritten an der Wohnungstür angelangt, knurrte der sonst so ruhige und ausgeglichene Ansgar: "Mirana hat mir erzählt, dass ihr Sturz kein Unfall war. Fukur da Seeborg hat sie mit voller Absicht von der Treppe gestoßen, und den werde ich mir jetzt vorknöpfen."Bevor die beiden Freude irgendetwas sagen konnten, war Ansgar schon nach draußen gestürmt und hatte die Tür krachend hinter sich zugeschlagen.
Nun überstürzten sich die Ereignisse. Während Menno und Maramba sich mit Mirana unterhielten, die ihnen überzeugend bestätigte, dass Fukur da Seeborg sie an diesem Morgen von der Treppe geworfen hatte, stürmte Ansgar da Lorcamon in den Jungrittersaal. Ohne auf Lamars Begrüßung zu achten, stürzte er sich auf Fukur da Seeborg, streckte den völlig Überraschten mit einem mächtigen Faustschlag nieder, wobei er wütend schrie: "Du Schwein! Ein kleines Mädchen von der Treppe zu werfen, das es beinahe daran stirbt. Wenn der König uns Jungrittern die Zweikämpfe nicht ausdrücklich verboten hätte,
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