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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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um den Feldscher zu holen, damit er nach Ragnor sehen konnte, ging Lars hinüber zu Mirana. Er trat an ihr Bett und betrachtete sie aufmerksam. Sie schien ruhiger zu schlafen und sehr viel besser auszusehen, als am Abend zuvor. Vorsichtig berührte er ihr Gesicht und rief leise ihren Namen: "Mirana, mein Liebling, wach auf. Mirana wach auf", und tatsächlich begannen ihre Augenlider zu flattern und einige Sekunden später öffnete sie die Augen. Sie versuchte etwas zu sagen, bekam aber nichts heraus, denn ihr Hals war vollkommen ausgetrocknet. Lars lächelte, hob sanft ihren Kopf, und gab ihr in kleinen Schlucken aus der Wasserschale, die auf ihrem Nachttisch stand, zu trinken, denn er erinnerte sich an die Mahnung des Feldschers, dass, wenn sie erwachte, ihr Wasser nur in kleinen Schlucken zugeführt werden durfte. Dann legte er sie wieder auf ihr Kissen und sagte: "Bleib schön liegen, mein kleiner Liebling und ruhe dich aus. Du hast dir bei deinem Sturz sehr wehgetan, und ich werde gleich mit dem Arzt wiederkommen, damit er nach dir sehen kann."Mirana sagte nichts, doch sie lächelte tapfer und Schloss ihre müden Augen wieder.
    Lars ging nun hinüber in Marambas Schlafraum, wo bereits der Feldscher eingetroffen war. Als dieser ihn eintreten sah, schüttelte er den Kopf und bemerkte sichtlich erstaunt: "Ich habe noch nie so eine tiefe Erschöpfung gesehen. Er wird vermutlich mehrere Tage schlafen, aber er wird es sicher überstehen.""Dann möchte ich, dass Ihr Euch jetzt bitte Mirana ansehen, die gerade eben aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht ist", antwortete Lars sehr erleichtert darüber, dass Ragnor nichts passiert war.Maramba und Menno sahen ihn überrascht an, und Menno fragte hoffnungsvoll: "Hat er Mirana auch geheilt? Hat er es tatsächlich wieder geschafft?""Ich weiß es nicht genau. Lasse uns mit dem Feldscher hinübergehen, dann werden wir sehen", antwortete der Alte vorsichtig, doch mit einem optimistischen Lächeln.
    Drüben angekommen, nahm der Feldscher der Kleinen, die inzwischen wieder erwacht war, auf Geheiß von Lars, vorsichtig den Kopfverband ab und untersuchte den Schädel. Mirana war ganz brav und ließ alles geduldig mit sich geschehen. Als der Feldscher ihren Kopf behutsam und fast ehrfürchtig wieder auf das Kissen bettete, war der erfahrene Arzt völlig fassungslos. Er schwieg einen Moment, bevor er sich umdrehte und dann, mit vor Freude glänzenden Augen, ausrief: "So etwas habe ich noch nie gesehen. Der Schädel ist wieder vollkommen in Ordnung, soweit ich das von außen beurteilen kann. Nun bin ich sehr zuversichtlich, dass sie gesund wird, und ich bin mir sehr sicher, dass wir auf den Kopfverband auf jeden Fall verzichten können. Wenn ich nicht wusste, dass die alten Heiler nicht mehr sind, würde ich sagen, einer von ihnen war hier am Werk."
    Menno, Lars und Maramba sahen sich an und freuten sich still. Ragnor hatte es also ein zweites Mal geschafft, einen Menschen vom Grabe wegzuholen. Menno beugte sich freudestrahlend zu Mirana hinunter, küsste sie zärtlich und sagte leise: "Nun schlaf wieder ein wenig. Ich werde mit Maramba gleich ein Süppchen kochen, damit du wieder zu Kräften kommst.""Gib mir bitte zuerst noch einmal zu trinken, und dann rasiere wenigstens deine Backe aus, du kratzt schon wieder", antwortete die Kleine mit leiser Stimme."Aber nur kleine Schlucke und nicht zu viel auf einmal", warf der Feldscher sofort besorgt ein."Ja, ja, wissen wir", besänftigte ihn Menno, während er Mirana einige kleine Schlucke Wasser zu trinken gab.Bevor sie alle ihr Zimmer verließen, versprach Menno Mirana schelmisch grinsend, sich auf jeden Fall noch zu rasieren, bevor er die Suppe bringen würde.
    Wenig später kamen Ansgar und Lamar vorbei, die Ragnor zum Unterricht abholen wollten. Sie waren zuerst sehr beunruhigt, als sie hörten, dass Ragnor in tiefer Erschöpfung schlief, und die nächsten Tage wohl nicht in der Lage sein würde, am Unterricht teilzunehmen. Ihre Freude war dann allerdings groß, als ihnen der alte Lars berichtete, dass Mirana aus ihrem Koma erwacht und ihr Kopf offenbar wieder in Ordnung war. Da er den Freunden seines Schützlings nichts vormachen wollte, und er ihnen großes Vertrauen entgegenbrachte, erklärte er ihnen, dass Ragnors Erschöpfung vermutlich mit der Heilung Miranas zusammenhing. Um ihnen das Ganze etwas verständlicher zu machen, erzählte er ihnen von der Rettung des Grafen Rurig nach seiner Vergiftung durch den Attentäter. Die beiden

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