Der Weg zur Heilung - der Weg zu dir selbst - Heilenergie freisetzen durch die Kraft des Bewusstseins

nicht mehr aufraffen kann, die notwendigen Korrekturen in seinem Leben einzuleiten, oder dass er diese nicht mehr erfolgreich durchführen kann, weil ihm die notwendige Energie fehlt. Manchmal liegt der Grund in körperlichen Schmerzen, Einschränkungen der Beweglichkeit oder auch darin, dass er von Ängsten und Selbstzweifeln gelähmt wird. Vielleicht hat er auch schon lange den Glauben daran verloren, jemals wieder gesund werden zu können. Oder er sieht inzwischen keinen Sinn mehr darin, seinen Weg zu korrigieren, weil er dadurch zu viel verlieren könnte, und deshalb kann er nun keine wirksame Motivation mehr aufbauen.
    In solchen Fällen muss ein Heiler versuchen, nicht nur liebevoll die Motivation des Kranken wiederherzustellen und ihm praktische Schritte nach vorn zu zeigen, die überschaubar und gehbar sind. Er muss seinem Patienten auch vorübergehend so viel Energie zur Verfügung stellen und so viel Rückenwind geben, dass dieser wieder die Kraft hat, in die Gänge zu kommen und seinen eingefrorenen körperlichen Zustand zu überwinden und so weit zu heilen, dass Veränderungen wieder möglich erscheinen. Energie zur Verfügung zu stellen bedeutet aber nicht zwangsläufig auch zu heilen. Vielmehr wird dadurch zunächst die energetische Basis für eine umfassende Veränderung geschaffen, auf der der Kranke dann agieren kann.

    Gelingt es dem Heiler, genügend Energie zu übertragen, und wird diese auch körperlich und geistig aufgenommen, dann kann sich die Wahrnehmung des Patienten erweitern und sich für Veränderungsmöglichkeiten öffnen. Schmerzen können sich auflösen und Krankheitssymptome zurückentwickeln. Geschieht das, dann hat der Patient mehr inneren Freiraum, Motivation und Kraft, seinen neuen Weg zu gehen. Nutzt der Patient aber seine Chance nicht, sondern glaubt, alles weiterhin so lassen zu können, weil es ihm ja schon besser geht, wird bald klar werden, dass der Heiler eben nichts geheilt, sondern nur vorübergehend eine geistige und körperliche Veränderung erzeugt hat. Der ursprüngliche kranke Zustand kommt dann bald wieder zurück. Der Gesundungsprozess kann sich erst dann fortsetzen und stabiler werden, wenn der Kranke seinen neuen, zu ihm passenden Weg tatsächlich auch geht.
    Noch einmal: Die Aufgabe eines Heilers besteht nicht darin, nur ein Symptom wegzunehmen. Er will aufklären und Impulse für ein wesentliches Leben setzen. Erst danach gibt er die notwendige Energie für die Veränderung und Heilung. Wir können nur gesund werden, wenn wir auch bereit sind, unseren Teil dazu beizutragen. Ein Heiler ist so etwas wie ein Katalysator, der dazu dient, dass wir den Weg zu unserer Bestimmung wieder gehen können. Er ist ein Rückenwindfaktor, der uns auf unserem Weg etwas anschieben und vorwärtsbringen kann. Ob wir unseren Weg dann auch selbstständig gehen, ist unsere freie Entscheidung und liegt nicht in der Verantwortung des Heilers. Jeder Mensch hat einen freien Willen und kann aus seinem Leben machen, was er will.
    Harry Edwards war einer der bekanntesten englischen Heiler. Er stand in dem Ruf, nahezu alle Krankheiten in fast
jedem Stadium heilen zu können. Eines Tages kam sein bester Freund mit der Bitte zu ihm, ihn von seinem Krebsleiden zu heilen. Zu diesem Zeitpunkt war die Krankheit noch nicht allzu weit fortgeschritten, und Harry Edwards sah kein Problem für eine Heilung. Er hatte bereits viele Menschen in einem weitaus schlechteren Zustand von ihrem Krebs geheilt. Aber überraschenderweise konnte er die Krankheit nicht aufhalten. Sein Freund starb, ohne dass er etwas für ihn hätte tun können. Harry Edwards war völlig verzweifelt und begann, sich in heftigen Schuldgefühlen und Selbstzweifeln zu verlieren. Aber in seiner tiefen Verzweiflung brach plötzlich eine fundamentale Erkenntnis in ihm durch: Jede Krankheit ist in jedem Stadium heilbar, aber nicht jeder Mensch.
    Harry Edwards begann zu begreifen, dass nicht nur die Krankheit, sondern auch der Mensch geheilt werden muss. Ein Heiler kann zwar alles tun, was in seiner Macht steht, aber ob ein Mensch gesund wird, hängt letztlich weniger von ihm und seinen Fähigkeiten als vielmehr vom Patienten selbst und davon ab, inwieweit dieser bereit ist, seinen neuen Weg zu gehen, oder vielleicht auch davon, inwieweit seine Seele oder das große Sein es noch für sinnvoll erachten, ihm ein zweites Leben zu schenken.
    Wer versucht, sich selbst zu heilen, oder wer sich von einem fähigen Heiler helfen lässt und erlebt,