Der Weihnachtswunsch
Stunde ist eine Wende eingetreten.«
»Eine Wende?«
»Ich glaube, dass der Zeitpunkt gekommen ist, Mr Kier.«
Kiers Kehle schnürte sich zusammen. »Wo ist mein Sohn?«
»Er war mit seiner Verlobten hier, aber Sara hat sie zu Juliets Eltern in Ogden geschickt.«
»Haben Sie sie angerufen?«
»Ich habe es gerade vor einer Minute versucht, aber er hat sich nicht gemeldet.«
Kier zog sein Handy hervor und wählte Jimmys Nummer, aber der Anrufbeantworter war angeschaltet. »Haben Sie Juliets Nummer?«
»Möglicherweise.« Sie ging zu einer Liste, die am Kühlschrank hing, und führte den Finger über eine Liste mit Namen und Nummern. »Hier ist sie.«
Kier wählte die Nummer. Eine junge Frauenstimme meldete sich. »Hallo?«
»Juliet, hier ist James, Jimmys Vater. Ist Jimmy bei dir?«
»Er unterhält sich gerade mit meinem Dad. Ist was passiert?«
»Ich muss sofort mit ihm sprechen.«
»Ich hole ihn.« Er hörte, wie sie sagte: »Es ist dein Vater.«
Jimmys Stimme klang zurückhaltend, als er sich meldete. »Hallo?«
»Du musst nach Hause kommen. Sofort.«
»Wir sind schon unterwegs.«
Kier wandte sich an die Schwester. »Haben Sie etwas von ihrer Schwester gehört?«
»Mrs Beth ist noch nicht wieder in der Stadt. Möchten Sie, dass ich sie anrufe?«
»Bitte.«
Kier ging durch die Eingangshalle zu Saras Zimmer. Er konnte das leise Zischen des Sauerstoffgeräts hören. Behutsam öffnete er die Tür. Saras Augen waren geschlossen. Er ging zu ihr, setzte sich auf einen Stuhl neben ihrem Bett und nahm ihre Hand.
»Hallo, meine Schöne.«
Sie lächelte beim Klang seiner Stimme, öffnete jedoch nicht die Augen. Schwach sagte sie: »Hi.«
»Frohe Weihnachten.« Er küsste ihre Wange.
»Ich habe nichts für dich«, sagte sie.
»Du hast mir alles gegeben, was ich mir gewünscht habe.«
Sie öffnete die Augen und blickte in seine.
Vorsichtig strich Kier ihr mit dem Handrücken über die Wange. »Du hast nie aufgehört, an mich zu glauben, nicht wahr?«
»Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.«
Er streichelte ihre Hand. »Wie fühlst du dich?«
Sie antwortete nicht, sondern schloss die Augen wieder und schluckte. Tränen liefen ihr über die Wangen.
Kier konnte seine Tränen auch nicht mehr zurückhalten.
»Es tut mir leid, dass ich das hier nicht aufhalten kann«, sagte sie. »Es tut mir so leid.«
Er nahm ein Papiertuch vom Nachttisch und trocknete ihre Tränen. »Es tut mir nur leid, dass ich all die Zeit verschwendet habe.« Sie schwiegen beide für einen Moment. Er nahm ihre Hand erneut und strich sanft darüber. »Hast du Angst?«
»Ein bisschen.«
»Denk einfach an all die Menschen, die auf dich warten. Es wird wie bei einem Konzert der Who sein. Sie werden alle für ein Ticket anstehen.«
Ihr Lachen erstarb in einem Keuchen.
»Ich hingegen …«
»Ich werde auf dich warten«, sagte sie.
»Ich bezweifle, dass sie dich dort einlassen, wohin ich gehe.«
»Vergiss nicht, dass ich mich in dein Zimmer geschlichen habe, ohne dass dein Dad etwas gemerkt hat.«
Kier lächelte bei der Erinnerung daran. »Wie könnte ich das vergessen?« Er strich behutsam mit den Fingern über ihre Lippen. »Mit dir wird es nicht die Hölle sein.«
»Ohne dich wird es kein Himmel.«
Er legte den Kopf auf Saras Schulter und küsste ihre Stirn. Sie blieben fast zwanzig Minuten so, bis die Stille vom Läuten der Türglocke unterbrochen wurde.
Kurz darauf kam die Krankenschwester herein. Sie wirkte verwirrt. »Mr Kier?«
»Ja?«, sagte er, ohne aufzublicken.
»Da ist eine Lieferung.«
»Sagen Sie ihnen, dass ich gleich komme.«
Sie ging.
»Eine Lieferung?«, fragte Sara.
»Erinnerst du dich daran, was du zur Beerdigung deiner Mutter gesagt hast?«
»Ich habe viele Dinge gesagt.«
»Ja. Du sagtest: ›Es ist eine Schande, dass die Leute die Blumen zu spät schenken.‹ Ich bin gleich wieder da.« Er ging hinaus und kam kurz darauf mit einem großen Strauß Narzissen zurück. Er legte ihn auf den Nachttisch.
»Ich liebe Narzissen.«
»Ich weiß.«
»Sie sind schön.«
»Ich bin froh, dass sie dir gefallen.« Er wandte sich zur Tür und sagte: »Bringen Sie sie herein.«
Ein Mann erschien mit einem ganzen Wagen voller Blumen. Hinter ihm kam noch einer und dann noch einer.
Saras Lächeln breitete sich aus. »Was hast du getan?«
»Ich glaube, ich habe alle Narzissen aufgekauft, die es in der Stadt oder möglicherweise auch im ganzen Staat gibt. Tausend sollten reichen.«
»Du hast mir tausend
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