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Der Wettermacher

Der Wettermacher

Titel: Der Wettermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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und seine Viererschaft folgte ihm. Er riß Seelenwind aus dem Gürtel, erkannte grimmig, daß es leblos in seiner Faust lag. Horcans Seelen wollten keinen Anteil an diesem Kampf. Bei Imrrir! Es war sein Kampf, nicht der ihre.
    Die Pferde jagten wiehernd zwischen die Sasgen, aber diesmal waren sie darauf vorbereitet, Sie wichen vor den Klingen der Lorvaner zurück oder duckten sich tief zu Boden. Die Viererschaft bewährte sich in diesen mörderischen Augenblicken, als Nottrs Pferd durch einen todesmutigen Sasgen zu Fall kam. Keinem der Sasgen gelang ein Hieb auf den stürzenden Reiter. Aber sie verloren den rettenden Schwung. Als Nottr auf die Beine kam, noch benommen vom Sturz, schlossen sich die Reihen der Sasgen dicht um sie.
    Die Sasgen hatten keine große Erfahrung im Kampf mit Reitern, aber sie waren dabei, sie auf schmerzliche Art zu machen, und viele nahmen die Erfahrung mit in den Tod. Dennoch hätten die Lorvaner der Übermacht nicht lange widerstehen können. Auch Barrags Pferd stürzte, von einem Axthieb getroffen, der ihm gegolten hatte.
    Die Viererschaft schloß sich um Baragg, und die Sasgen machten, daß sie aus der Reichweite der Hufe des panikartig um sich schlagenden Tieres kamen. Aber mit Triumphgeheul griffen sie erneut an, und von solcher Wildheit war dieser Angriff, daß die Viererschaft in mörderische Bedrängnis kam.
    Da endlich, mit dem sicheren Tod ihres Streiters vor Augen, regten sich die Seelen in Nottrs Klinge. Sie zuckte in Nottrs Faust, und ein Heulen ließ die Sasgen erstarren. Nun war es nicht mehr Nottr, der das Schwert führte, sondern das Schwert ihn. Es fuhr mit einer unglaublichen Gewalt zwischen die Sasgen, die allein das Heulen das Mark in den Knochen erstarren ließ.
    Seelenwind öffnete eine Gasse vor ihnen, und plötzlich waren auch Burra und die Amazonen da. Die Sasgen stoben auseinander. Nur Rujden stand wie ein Fels. Seine Axt holte Jarana vom Pferd und schmetterte sie zu Boden.
    Burra heulte auf, als sie Jarana sterben sah. Zwei Sasgen, die sich vor ihren Häuptling warfen, um den Ansturm der drei Kriegerinnen abzuwehren, gingen unter ihren wütenden Schwerthieben zu Boden. Rujden wich zurück, doch nicht vor den Kriegerinnen. Seelenwind erfüllte ihn mit Entsetzen.
    Mit ihm verloren auch die Überlebenden seiner Schar die Angriffslust. Sie hatten ein gutes Dutzend Männer eingebüßt. Der Preis war bereits zu hoch. Es geschah nicht oft, aber diesen Feind hatte Rujden unterschätzt. Es war Zeit für den Rückzug. Wenn er mit Wadurs Schar wiederkam, würden sie auch dieses heulende Schwert bezwingen.
    Die Sasgen liefen in allen Richtungen auseinander und verschwanden von der Lichtung. Burras Kriegerinnen jagten hinter Rujden her, doch jenseits der Lichtung, zwischen den Bäumen, waren die Krieger zu Fuß flinker, und die Verfolger gaben auf.
    Burra legte die tote Jarana über ihr Pferd. Barrags Pferd war nur leicht verwundet und vermochte seinen Reiter wieder zu tragen. Nottrs Pferd war tot. Er stieg bei Lella auf.
    Nottr war wütend auf Burra. Er wartete nicht, bis die Amazonen von ihrer Verfolgungsjagd zurückkehrten, sondern ritt mit seiner Viererschaft zum Lager. Mehrmals glaubten sie vereinzelte Sasgen im Wald zu sehen.
    Das Lager war in schlimmerem Zustand, als erwartet. Urgat hatte Khars als Wache zurückgelassen und mit den beiden anderen seiner Viererschaft die Verfolgung aufgenommen.
    Arel lag erschlagen neben dem Feuer. Calutt, der Schamane, lehnte schwach atmend an einem Baum. Sein Kopf blutete.
    Duzella und Merryone waren verschwunden. Ebenso der Troll und Lirry O’Boley.
    Ringsum waren die Bäume schwarz vom sengenden Feuer der Blitze. Manche waren geknickt vom Sturmwind. Ein toter Sasge lag am Rand des Lagers. Ein Schwert hatte ihn durchbohrt.
    »Die Spuren führen westwärts«, erklärte Khars.
    »Zum Titanenpfad«, murmelte Nottr stirnrunzelnd. »Oder zur Küste. Imrrir! Sie werden dort ihre Boote haben. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Khars war es gelungen, zwei der Pferde ins Lager zurückzuholen. Die Sasgen hatten offenbar alle Vorräte geplündert und die Pferde davongejagt. Auch der kupferne Kessel war verschwunden, in dem Calutt die Opisbrühe kochte.
    Sie packten den Schamanen vorsichtig auf eines der Pferde und banden ihn fest. Nottr nahm das andere Pferd. Vor den Schamanen, quer über das Pferd, banden sie den toten Arel. Auch die Amazonen trafen im Lager ein. Sie wollten Jarana bestatten, aber sie sahen ein, daß dazu weder der rechte

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