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Der Wettermacher

Der Wettermacher

Titel: Der Wettermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Ort, noch der rechte Augenblick war.
    Man brach rasch auf und folgte den deutlichen Spuren westwärts.
*
    Zweimal fanden sie einen toten Sasgen, aber es gelang ihnen nicht, Urgats Vorsprung aufzuholen. Mehrmals mußten sie eine kurze Rast einlegen. An einem Bach nahm sich Thonensen des Schamanen an und säuberte die Wunde. Das Wasser weckte auch Calutts Lebensgeister. Er kaute ein wenig Opis, aber er erbrach sich und war sehr schwach, so daß sie ihn wieder festbinden mußten.
    Khars ritt als Vorhut. Er kannte auch die Zeichen am besten, die Urgat ihm hinterließ. Dorema und Verica ritten am Schluß der Schar und hatten ein wachsames Auge auf mögliche Sasgenverfolger.
    Es war ein mühsamer Ritt über steiniges, steiles Gelände, auf dessen kargem Boden zu Buschwerk verkrüppelte Buchen und Eichen wuchsen. Der Himmel war trüb. Ein kalter Wind wehte über die Hände. Der Wettermacher hatte sie vergessen. Als die Sonne hinter den Hügeln verschwand, begann es zudem zu schneien, aber da hatten sie den Titanenpfad fast erreicht und hörten plötzlich Kampflärm vor sich.
    Sie trieben ihre Pferde an. Der Wald öffnete sich vor ihnen.
    »Imrrir!« rief Nottr. »Der Titanenpfad!«
    Nicht weit vor ihnen wurde gekämpft. In der rasch fallenden Dunkelheit erkannten sie ein Dutzend Männer. Drei saßen auf Pferden. Das waren Urgat und seine Gefährten. Ein vierter focht zu Fuß an ihrer Seite. Als Nottrs Schar heranjagte, erkannten sie, daß es Lirry war. Die Sasgen, acht an der Zahl, wandten sich zur Flucht, als sie sich plötzlich der Übermacht gegenübersahen.
    Eine Verfolgung hatte wenig Sinn. Am Waldrand war es bereits so dunkel, daß die Fliehenden nicht mehr auszumachen waren. Zudem mochten sie in einen Hinterhalt geraten. Auf der offenen Fläche des Titanenpfades waren sie vor einem Überraschungsangriff am sichersten.
    »Wo ist Duzella?« fragte Nottr.
    »Sie war bei den Sasgen, als wir die Schurken stellten!« erklärte Lirry O’Boley. »Auch Merryone war bei ihr – und der Troll. Aber während die einen sich uns entgegenstellten, haben die anderen die Gefangenen fortgeschafft. Wir konnten sie nicht aufhalten. Sie sind vier, und sie können noch nicht weit sein. Mit dem Taurenkind kommen sie nicht sehr rasch vorwärts!«
    »Wenn sie in den Wald zurück sind, werden wir sie in der Dunkelheit nicht finden«, fluchte Urgat.
    »Wir folgen dem Pfad, bis wir die Küste erreichen. Es kann nicht weit sein, denn die Luft riecht nach Salz. Sie können sie nicht auf ihre Boote schaffen, ohne daß wir es merken.«
    Sie brauchten nicht weit zu reiten. Der Titanenpfad begann abwärts zu führen, als ob er ins Innere der Erde eindringen wollte. Doch es war bereits so finster, daß sie nichts mehr erkennen konnten.
    »Wir müssen uns einen Lagerplatz suchen«, entschied Nottr.
    »Wir haben keine Felle, keine Vorräte, kein Feuerholz«, stellte Lirry O’Boley fest. »Es wird eine verdammt kalte Nacht werden, wenn wir auf dem Pfad lagern.«
    »Wir überqueren ihn!«
    Als sie den jenseitigen Hang erklommen und zwischen den Bäumen Schutz vor dem schneidenden Wind suchten, konnten sie das Meer rauschen hören. Es mußte ganz nah sein.

4.
    Beim ersten Grau des Morgens brachen sie ihr Lager ab. Frischer Schnee lag knöcheltief. Die Pferde scharrten mißmutig nach Futter. Calutt fühlte sich besser.
    Nottr sandte Urgat und seine Viererschaft als Kundschafter aus. Dann bestatteten sie Arel und Jarana nach Art der Hochländer unter zwei spitzen Hügeln von Steinen. Es war kein Abschied in Trauer, denn sowohl für die Lorvaner als auch für die Kriegerinnen aus der Südwelt war der Tod im Kampf der ehrenvollste und beste, der einem widerfahren konnte. Nur daß ein Mann ihre Gefährtin getötet hatte, fiel Burra nicht leicht, hinzunehmen. Obwohl dieser Sasgenhäuptling, das gestand sie ein, kaum hinter einem Weib nachstand.
    Khars kam zurück, als die Sonne aufging. Die anderen hatten Beobachtungsposten bezogen. Er führte sie zu einer felsigen Lichtung, von wo aus sie einen guten Überblick hatten, ohne selbst gesehen zu werden. Zumindest war die Wahrscheinlichkeit sehr gering.
    Dort sahen sie, daß der Titanenpfad in einem gewaltigen Stollen in einem Berg verschwand. Er schnitt tief in die Erde. Jenseits des schroffen Berges war das Meer, erklärte Khars. Und soviel sie vom Gipfel aus gesehen hatten, lagen drei Sasgenschiffe in einer Bucht. Das Lager hatten sie noch nicht entdeckt, als er zurückkehrte, um zu berichten.
    »Diesmal«,

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