Der Wettermacher

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Autoren: Hugh Walker

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Winterabend, wie es seit vielen Jahren am stürmischen Nordkap keinen gegeben hatte.

7.
    In der Morgendämmerung bekamen sie unerwarteten Besuch. Hufgeklapper kündigte ihn an. Die Wachen meldeten eine Schar ungewöhnlicher Reiter. Alle griffen nach den Waffen.
    Aber die grimmige Bereitschaft erwies sich als unnötig. Die dreizehn Reiter auf vierzehn Pferden waren Toxapettl und seine Freunde. Die hatten die Pferde der Lorvaner eingefangen und ritten sie ohne Zaumzeug und Riemen. Es sah manchmal aus, als flüsterten sie zu den Pferden, und diese gehorchten mit leisem Wiehern ihren Wünschen.
    Die Trolle waren alle fast gleich gekleidet, mit buntem Wams und engen Beinkleidern, und Fellumhängen, die sie über den Kopf gezogen hatten, so daß es aussah, als hätten die Pferde kleine Fellhügel auf ihren Rücken, aus denen kleine runde Gesichter und kurze Beine lugten. Die Hände hatten sie in ihren Muffen vergraben.
    »Habt ihr noch etwas von dem Barbarengebräu für uns übrig?« fragte Toxapettl.
    »Der Kessel hängt noch über der Glut«, sagte Calutt. »Aber sie ist schon recht dünn, die Brühe.«
    »Ah, das ist gut«, meinte Toxapettl, und er und seine Freunde stiegen ab und versammelten sich um den Kessel. Sie tranken schlürfend aus Calutts Becher, während die Sasgen verblüfft zusahen und Nottr anerkennend sagte: »Ich bin froh, daß du Wort gehalten hast, Toxa.«
    Toxapettl zog zwei Hände voll welker Blätter aus seinem Muff, und seine Freunde ebenfalls.
    »Sie sehen nicht mehr gut aus. Es wächst nichts mehr um diese Jahreszeit, außer auf Yarolfs Eiland. Aber es sind die richtigen, nicht wahr?«
    Das waren sie in der Tat. Fast ein halbtrollhoher Haufen von Opisblättern lag schließlich vor dem Schamanen.
    Lorvaner und Sasgen brachen in begeisterte Rufe aus.
    »Das ist unser Geschenk«, erklärte der Troll. Er wandte sich an Rujden und Burra. »Wir möchten auch ein Geschenk.«
    »Was?« fragte Rujden mißtrauisch.
    »Kannst du diese Pferde mitnehmen zur Insel des Wettermachers?«
    »Diese Pferde?« entfuhr es Rujden. »In meinen Booten?«
    Der Troll nickte.
    »Unmöglich!« rief Rujden.
    »Aber wenn sie hierbleiben«, zeterte der Troll, »werden sie verhungern. Der Winter ist sehr streng in Yortomen. Oder die Wölfe fressen sie. Auf Yarolfs Eiland haben sie Futter und Freunde.«
    »Und wie willst du sie über die hohe Bordwand bringen, he? Kannst du zaubern, daß sie fliegen?« rief Rujden verärgert.
    »Wenn wir einen kleinen Hügel aus Steinen errichten…«, begann der Troll.
    »Ah, und wie willst du verhindern, daß sie mit ihren Hufen die Planken durchschlagen und wir alle ersaufen?«
    »Wenn wir ihre Hufe mit Fellen umwickeln…«
    »Ah, und wie sollen wir rudern, he, mit diesen Bestien in unserer Mitte?«
    »Rujden«, sagte Burra beschwichtigend. »Es gibt sicher einen Weg…«
    »Das weiß ich besser, du südländische Hexe!«
    Burra grinste. »Das bezweifle ich, du nordländischer Hohlkopf. Aber ich werde dir südländische Vernunft einhämmern!«
    »Weibervernunft, pah!« Er stemmte die Fäuste in die Hüften und funkelte die Amazone an.
    Sie verschränkte die Arme vor ihrem mächtigen Busen.
    »Was willst du tun? Diese Knirpse mit ihren Gäulen zum Teufel jagen und dann mit dem Wettermacher verhandeln? Ist das deine ganze Vernunft, Männchen?«
    Kaum einer der Sasgen (und der Lorvaner dazu) konnte sich ein Grinsen verkneifen bei diesem Wortgefecht.
    »Yarolf wird euch wohlgesinnt sein, wenn er hört, daß ihr uns Geschenke macht«, warf der Troll in einer Pause ein.
    Oghden-Dilvoog schlug vor, die Männer auf drei Schiffe zu verteilen, die in dieser vollen Besetzung ohnehin besser zu rudern wären, und die anderen beiden Schiffe mit den Pferden und den Trollen als Bewacher ins Schlepp zu nehmen.
    Rujden, der einsah, daß er das Wohlwollen des Wettermachers solcherart vergrößern konnte, stimmte schließlich zu.
    So wurde eine Steinrampe zusammengetragen. Die Hufe der Pferde wurden dick mit Fellen verhüllt, was sie nicht gerade zu den halsbrecherischen Schritten auf den wackeligen Steinen oder einem Sprung in das schwankende Boot ermunterte. Aber die Trolle flüsterten in ihre gespitzten Ohren, und das Zischeln beruhigte die Tiere. Folgsam sprangen sie in die Boote.
    Da sich inzwischen auch herumgesprochen hatte, welche miserablen Ruderer die Lorvaner waren, übernahmen die anderen beiden Boote das Schleppen und das Lorvanerboot die Führung. Dazu kamen auch Rujden und Burra an Bord.
    Die