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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Etikette ereifern, weshalb es ihn auch nicht in Verlegenheit brachte, dieses Gör für sein Tun zu schelten.
    „Ja, finde ich“, erwiderte die Kleine frech. Nicht nur das, sie stellte auch noch eine Frage, die seinen derzeitigen Gemütszustand ganz gut einschätzte.
    „Würdet Ihr jetzt gerne fluchen?“, fragte sie neugierig und schickte gleich noch eine Erlaubnis für diese Absicht hinterher. „Ich haben nichts dagegen, wenn Ihr ein wenig aus der Haut fahren wollt. Lasst Euch durch mich nicht stören. Sicherlich fühlt Ihr Euch viel besser, wenn Ihr einen Fluch losgeworden seid.“
    Diese altklugen Worte brachten Aaron wirklich fast so weit, sich seinem Ärger mit Worten Luft zu machen. Was allerdings nichts mit dem Kind im Heu zu tun gehabt hätte, sondern nur mit der idiotischen Situation, die ihm heute noch bevorstand.
    „Ich bin nicht dazu da, deinen Wortschatz in dieser Hinsicht zu erweitern, du kleine freche G…“
    Das Gesicht im Heu hob sich ein wenig und strahlte zu Aaron hinunter. „Göre?“
    Aarons Lippen bewegten sich lautlos und wiederholten das Wort, dass er nicht in den Raum stellen wollte.
    „Du scheinst ein aufgewecktes Kind zu sein, Mädchen“, bemühte sich Aaron ein normales Gespräch zu führen. „Warum möchtest du unbedingt deinen Wortschatz an Schimpfwörtern erweitern?“
    „Wenn Ihr Göre als Schimpfwort anseht, dann seid Ihr genauso langweilig, wie alle Männer von Stand“, hörte sich diese Vermutung enttäuscht an.
    „Männer von Stand sind in deinen Augen also langweilig?“, wollte Aaron nun doch leicht amüsiert wissen. Er würde keinen Ritter als langweilig bezeichnen, der sich auf dem Turnierplatz schlug oder seine Burg verteidigte.
    „So langweilig wie ein Milchtopf“, nickte der Kopf im Heu vehement.
    Aaron fand diesen Vergleich ausgesprochen seltsam. „Wie ein Milchtopf?“
    Die Bestätigung dieser Behauptung kam augenblicklich.
    „Nichts ist langweiliger, als ein Topf voller Milch“, behauptete die Kleine überzeugt, lieferte für diese Behauptung sogar eine Begründung.
    „Warme Milch schmeckt nicht nur langweilig, sie wird auch noch den kleinen Kindern verabreicht, damit sie schneller einschlafen.“
    Diese Tatsache war nicht von der Hand zu weisen, und Aaron ging auf dieses Argument ein.
    „Natürlich, wenn man es von dieser Seite sieht, dann muss ich dir recht geben, dann ist Milch langweilig.“
    Das Mädchen runzelte die Stirn. Ganz offensichtlich war sie nicht damit glücklich, dass ihr der Ritter so schnell zustimmte.
    „Ihr seid auch ein Milchtopf“, urteilte sie enttäuscht. „Warum können Männer in Gegenwart einer Frau, nie ihr wahres Ich zeigen? Immer werden sie zu langweiligen Milchtöpfen!“
    Aaron riss sich ganze drei Sekunden lang zusammen, bevor er in lautes Gelächter ausbrach.
    „Ja, Frauen holen immer das Beste aus einem Mann heraus“, scherzte er. Da seine Betonung auf dem Wort Frau lag, war unschwer zu erkennen, was ihn so erheitert hatte.
    Allerdings war das Mädchen über diesen, so deutlichen Hinweis nicht verärgert, ihre Augen begannen angesichts seiner Worte zu leuchten.
    „Ihr habt einen Scherz gemacht“, freute sie sich und setzte sich auf.
    Recht viel mehr konnte Aaron von dem Kind dennoch nicht erkennen, da sie immer noch von einem Berg Trockenfutter umgeben war. Aber sein Interesse war auch nicht so ausgeprägt, dass er sich großartig mit der Erscheinung der Kleinen beschäftigt hätte.
    „Machen denn die Erwachsenen bei dir zu Hause keine Scherze?“
    Ein rätselhafter Ausdruck huschte über das schmale Mädchengesicht. Aber da Aaron nicht zu ihr hinauf sah, bemerkte er es auch nicht. Und selbst wenn, hätte er dem keine Bedeutung beigemessen. Aaron strich lieber über die Flanke seines Pferdes und ließ das Gespräch mit dem Kind nebenher plätschern.
    „Scherze passen nicht zur Etikette“, beantwortete die Kleine seine Frage mit einem großen Bedauern in der Stimme.
    „Etikette ist ein Problem?“
    „Wenn sie aus Menschen Milchtöpfe macht, dann schon. Wie kann sich eine Frau unter lauter Milchtöpfen nur einen Mann auswählen?“, stellte das Mädchen eine Frage in den Raum, die sich Aaron in ein wenig anderer Weise, auch selbst schon gestellt hatte.
    „Zum Glück brauchst du dir darüber noch keine Gedanken zu machen, Kind.“
    Das hörte sich so an, als ob der Ritter dieses Problem kannte.
    „Könnt Ihr Euch auch nicht entscheiden, weil die Ladys alle gleich auf Euch wirken?“
    „So würde ich das

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