Der widerspenstige Ritter (German Edition)
sollen, ein solches Versprechen abzugeben, da er ja wusste, dass seine Erfolgsaussichten verschwinden gering waren. Eine Maid auf die übliche Weise zu umwerben, zeigte wenig Erfolg, wenn man den Namen Danber trug. Der Ruf der Danber machte ihm bei diesem Vorhaben immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Und sich der Mittel zu bedienen, die einem Danber zur Verfügung standen, kam für Aaron nicht in Frage.
Damit blieb ihm nur die Möglichkeit, sich seinem Erzeuger ohne eine Braut zu stellen und den Sturm der Entrüstung über sich hinwegziehen zu lassen. Das Angebot der Maid, ein Schauspiel für seinen Vater aufzuführen, würde er bestimmt nicht annehmen. Seine Ablehnung plausibel zu begründen, obwohl er für so ein Angebot eigentlich keine begründete Ablehnung liefern musste, brachte nicht den gewünschten Erfolg.
„Ich lasse mich von Euch nicht in eine Ehefalle locken, Mylady.“
Sie war nicht beleidigt angesichts dieser Unterstellung. Sie lachte sogar.
„Habt Ihr schon vergessen, Ihr seid mir ein bisschen zu viel von einem Milchtopf.“
Dieser Vorwurf war das, was Aaron nicht schon wieder hören wollte. Und es ließ seine Pläne ganz schnell eine andere Richtung einschlagen.
„Weil Ihr keinen Milchtopf zum Gemahl haben wollt?“
Ein eifriges Nicken bestätigte diese Vermutung. Aber noch war Aaron mit seinen Einwänden nicht ganz am Ende.
„Was ist, wenn jemand von diesem Spiel Wind bekommt? Wird sich einer Eurer ernsthaften Bewerber verpflichtet fühlen, Eure Ehre zu verteidigen?“
Diese Frage fand Rebekka äußerst interessant. Jedoch aus einem anderen Grund als den, den der Ritter im Kopf hatte. Für eine Maid zu kämpfen, die er gar nicht haben wollte, wäre die Krönung dieser ganzen verrückten Sache.
„So ein Abenteuer ist mir bestimmt nicht vergönnt“, seufzte Rebekka. Dann kam ihr eine Idee, der sie unbedingt auf den Grund gehen musste, auch wenn es nichts mit ihrem Vorschlag zu tun hatte.
„Musstet Ihr Euch schon einmal wegen einer Lady schlagen? Wenn ja, habt Ihr den Kampf gewonnen?“
Die Antwort darauf erübrigte sich eigentlich schon darum, weil Aaron noch immer ohne Braut war. Dennoch musste er so viel Begeisterung unbedingt ein wenig dämpfen. Er hoffte, dass sie nicht auf die Idee kam, dass ein Kampf um ihre Gunst das war, was ihrem Leben noch fehlte. Nicht wenn er es sein sollte, der in einen solchen Kampf verwickelt wurde.
„Tut mir leid, aber ich würde keinen Anspruch auf eine Lady erheben, die bereits einen Bewerber hat“, erklärte Aaron nüchtern und erstickte damit jede aufkommende Überlegung in dieser Richtung.
Rebekkas Enttäuschung währte nur kurz und war auch so schnell wieder vergessen, dass der Ritter nur staunen konnte, mit welcher Schnelligkeit die junge Dame sich auf ein anderes Thema stürzte.
„Wenn das so ist, können wir diesen Gedanken doch dazu benutzen, eine nicht zustande kommende Verbindung zwischen uns zu erklären. Es sei denn, Euer Vater beschließt, dass ich für Euch als Braut auf keinen Fall in Frage komme.“
„Ihr habt eine blühende Phantasie, Mylady“, schüttelte Aaron bei diesem Vorschlag den Kopf. Und der Gedanke, dass er mit diesem Fräulein besser kein solches Täuschungsmanöver durchführen sollte, kam ihm erneut in den Sinn.
„Ich bin mir nicht sicher, ob das so ein guter Plan ist“, meinte Aaron den ganzen seltsamen Vorschlag.
„Nun, wir brauchen ja nicht auf diese Begründung zurückzugreifen. Zieht einfach die Wankelmütigkeit der Frau ins Feld, das nimmt Euch jeder Mann sofort ab.“
Aaron gab es auf nach weiten Argumenten zu suchen. Allerdings nicht, weil ihn die junge Lady überzeugt hätte. Die Aussicht seinen Vater damit ruhig zu stellen, ihm eine mögliche Schwiegertochter zu präsentieren, überbot alle Bedenken, die er eigentlich hatte.
„Wenn ich auf Euer Angebot eingehe, dann wird es nicht notwendig sein, auf irgendwelche Märchen zurückzugreifen. Seid einfach ihr selbst, dann wird bei meinem Vater kein Zweifel aufkommen, warum eine Verbindung zwischen uns dann doch nicht zustande kommt.“
Rebekka hatte so den Eindruck, dass diesen Worten eine versteckte Beleidigung innewohnte. Wenn das so war, dann musste sie sich fragen, ob sie jetzt verletzt sein sollte. Aber da es ihr sowieso besser gefiel, eine ehrliche Reaktion zu erhalten, schob sie ihre Überlegungen beiseite.
„Ich glaube wirklich“, grinste sie sogar zufrieden, „Ihr habt mein Verhalten gerade kritisiert. Vielleicht seid Ihr ja
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