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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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anders zu erwarten, dachte sie, als sie durch den Gang ging.
    Nicht, dass die New Yorker Entziehungsanstalt besonders widerwärtig gewesen wäre. Man hatte sich Mühe gegeben, die Bestimmung des Gebäudes zu verschleiern, aber es war in den unvermeidlichen Pastellfarben gestrichen, die für derartige Anstalten unerlässlich schienen, ob sie sich nun in der Realen Welt oder in der Demi-Monde befanden. Und es war auffallend still, die Atmosphäre kam ihr gedämpft und verlangsamt vor, fast so, als hielte das Krankenhaus den Atem an, was Aaliz nicht sonderlich wunderte: Überall stank es nach Urin und Desinfektionsmitteln, wobei Ersteres überwog.
    Der Pfleger, der Aaliz begleitete, blieb vor einer Tür stehen, die sich von den unzähligen anderen im Gang nicht unterschied. »Da wären wir, Miss Aaliz«, sagte er. »Zu Ihrer Erinnerung: Das Gespräch mit Standing wird aufgezeichnet. Sollten wir der Ansicht sein, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt die Gesundheit oder den seelischen Zustand des Patienten beeinträchtigt, werden wir es abbrechen.«
    Der Pfleger legte die Hand auf ein Scanning Pad an der Wand. Augenblicklich öffnete sich die schwere Stahltür.
    Aaliz holte tief Luft, setzte das in ihren Augen angebrachte Gesicht einer Heilsbringerin auf und trat durch die offene Tür in den Besucherraum. Sie hatte mit Dr. Lord abgesprochen, dass sie den Patienten allein treffen würde. Als die Tür hinter ihr ins Schloss schnappte, waren nur sie, Burl Standing, fünf KameraBots und ein ÜberwachungsBot anwesend.
    Standing lümmelte sich auf einem Stuhl hinter der Glasscheibe, die quer durch das Zimmer verlief. Er sah auf und lächelte. »Verdamm’mich, ham die nix von gesagt, dass Sie so ’ne Wucht wärn. Tolle Titten, Schätzchen!«
    »Mir war nicht klar, dass Sie Brite sind, Mr Standing.«
    »Burl, nennen’se mich Burl. Ja, ich bin Brite, aber lassen’se sich davon nich abhalten.« Er grinste sie durch seine Zahnlücken hindurch an. »Und wie soll ich zu Ihn’ sagen?«
    »Nennen Sie mich Norma.«
    »Norma, gefällt mir. Sie müssten die Mieze sein, wo mich retten will.«
    »Ich bin hier, um Ihnen zu helfen, Ihre Zip-Sucht zu besiegen, falls Sie das meinen, Mr Standing.«
    »Burl.«
    »Burl.«
    »Tja, Süße, mit dem Fahrgestell könn’se an mir rumdoktern, solang’se wolln, Schätzchen.«
    Aaliz musterte ihn sorgfältig. Sie hatte ein eher beschränktes Wrack erwartet, doch dieser Mann war scharfsichtig und geistig rege. Das intelligente Funkeln in seinen Augen fand Aaliz leicht verwirrend. Burl Standing war keineswegs so dumm, wie er sich ausgab.
    Aaliz deutete mit dem Kopf auf den KKS -Meter vor dem Impeno-Glaz Screen und fragte: »Wollen wir anfangen?«
    Standing klopfte mit den Knöcheln gegen die gepanzerte Glasscheibe. »Ich glaub, da is noch was zwischen uns. Das Ding hier müssten’se erst loswerden, wenn’se Ihre Trickkiste an mir ausprobiern wolln.«
    Aaliz nickte in Richtung des ÜberwachungsBots auf ihrer Schulter. »Bevor ich das tue, Burl, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass ich von einem Paradigm-Überwachungsroboter der neuesten Art beschützt werde. Er scannt sämtliche Mikro-Veränderungen in Ihrem Gesicht, misst die Aktivität Ihrer Pheromone und Ihre Hauttemperatur. Sollten die Veränderungen darauf hinweisen, dass Sie mich angreifen wollen, wird der Überwachungsroboter Ihnen eine starke, aber nicht tödliche Beruhigungsspritze verpassen.«
    »Ja, ja, ja. Solln wir weitermachen?«
    Aaliz zwinkerte ihrem Polly zu, und die Glasscheibe fuhr hoch. »Sind Sie präpariert worden, Burl?«
    »Wenn’se die Flüssigkeit meinen, die ’se mir in die Augen getropft ham, ja, bin ich.«
    »Prima. Die Tropfen werden Ihre Augen weiten, damit Sie für die Veränderungen, die ich an Ihrer Lebenskraft vornehmen werde, empfänglicher sind.« Standing nickte sorglos, und Aaliz schickte ein Dankgebet an ABBA . Nachdem man PINC implantiert hatte, war Standing für eine Manipulation seines Verhaltens empfänglich. Das war das Geheimnis des KKS -Meters. Die Anwendung von fortgeschrittenen, höchst illegalen Implantaten, die dazu dienten, nicht nur die Gehirnfunktionen zu ergänzen, sondern sie zu manipulieren .
    »Würden Sie bitte die beiden Griffe am Ende des KKS -Meters festhalten und dann in den Viewer schauen, Burl? Sie werden einen Lichtblitz sehen, aber keine Angst. Er hilft Ihnen nur, Ihre physische Konzentration zu steigern.«
    Das war natürlich blanker Unsinn. Das Licht sollte nur Standings PINC

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